Richtfest für neues Herbarium und Laborneubau am Botanischen Garten
Am Dienstagvormittag war Richtfest für das neue Laborgebäude am Institut Geobotanik und Botanischen Garten an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Die Baumaßnahme umfasst neben dem Laborneubau die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Institutsgebäudes sowie den Neubau eines Herbariums (Pflanzensammlung für wissenschaftliche Zwecke). Im kommenden Spätsommer sollen Labor und Ende des Jahres die anderen beiden Gebäude bezogen werden. Rund 23 Millionen Euro werden investiert.
Im Laborneubau werden zukünftig etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Geobotanik tätig sein und in einem für Deutschland einzigartigen hochmodernen Labor ökologische und systematische Forschung im Bereich der Biodiversitätsforschung betreiben. Der moderne Neubau hat eine Hauptnutzfläche von 1100 m² mit Laborflächen, Büro- und Seminarräumen. Das Gebäude ist eine Stahlbetonkonstruktion und ermöglicht barrierefreie Zugänge in allen Ebenen. Die genehmigten Kosten für das Gebäude liegen, inklusive der Erstausstattung, allein für das Labor bei 11,7 Mio. Euro. Energetisch wurden die modernsten Maßstäbe angelegt.
„Es geht voran im Lande“, sagte Wissenschaftsminister Armin Willingmann. Die botanische Forschung in Halle habe eine lange Tradition und reiche bis ins Jahr 1698 zurück. Doch der Zahn der Zeit hat an den Gebäuden genagt. „Sachsen-Anhalt profitiert von solchen Investitionen“, so Finanzstaatssekretär Rüdiger Malter, „sie sind ein wichtiger Baustein für eine moderne, attraktive Hochschullandschaft und Katalysator für die Wissenschaftsförderung.“
Auch für die Archäologen war die Baustelle spannend. Sie haben 20.000 Knochenfragmente und 10.000 Keramikspuren entdeckt. Zudem konnten Spuren der Kirche des 1116 gegründeten Augustinerchorherrenstifts Neuwerk identifiziert werden. Es war bis zu seinem Niedergang in der Reformationszeit das mächtigste Kloster im Süden des Erzbistums Magdeburg. Der genaue Standort der Klosterkirche war in Vergessenheit geraten, nachdem Kardinal Albrecht 1529 im Zusammenhang mit der Gründung des „Neuen Stifts“ das Kloster Neuwerk geschlossen und den Abriss verfügt hatte.
Die Besiedlungsspuren reichen in diesem Bereich sogar bis in die Späte Bronzezeit / Frühe Eisenzeit, also etwas 9./8. Jahrhundert vor Christus zurück. Einzelne Pfosten- und Siedlungsgruben sowie die dazugehörigen Keramikfunde lassen auf eine dörfliche Ansiedlung von Salzwirkern schließen, deren Häuser Nordwest-Südost ausgerichtet waren.
„Im Laborneubau werden zukünftig etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Geobotanik tätig sein und in einem für Deutschland einzigartigen hochmodernen Labor ökologische und systematische Forschung im Bereich der Biodiversitätsforschung betreiben.“
Biodiversität wird schon an -zig anderen Standorten in Deutschland (und weltweit) erforscht. Hier hat man wieder Boden zubetoniert, da hat es sich also an dieser Stelle mit der Biodiversität erledigt.
Es muss ja nicht auf ewig so genutzt werden. Vielleicht wird man später mal auf Exobotanik umschwenken?
oder sogar auf Autobotanik?
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/fahrzeugbau/porsche-baut-ein-echtes-bio-auto-aus-pflanzenfasern/
At xxx: Die Biodiversität u.v.a. die organismischen Wechselwirkungen sind gerade mal im Ansatz erforscht. Da gibt es auf Jahrzehnte zu tun. Die abgeranzten Gebäude mußten dringend erneuert bzw. ersetzt werden. Ich freue mich für Halle und die Wissenschaftler, dass es endlich ordentliche Bedingungen gibt. Lieber Beton fürs Labor als bei den Betonköpfen.
xxx – Sie haben offensichtlich keine Ahnung: DAS Zentrum der deutschen Biodiversitätsforschung ist Halle-Leipzig-Jena ( iDiv mal googeln). Woanders in Deutschland ist weniger. Lieber mal kundig machen! Warum soll die regionale Spitze in diesem Bereich wegen ein paar qm ökologisch wertloser Baufläche aufgegeben werden?