Saale Bulls besiegen Hannover Indians
Auch zum vierten Advent mussten die Saale Bulls wieder auf Punktejagd gehen, zu Gast im heimischen Sparkassen-Eisdom war die Mannschaft vom EC Hannover Indians. Nach ihrem hart erkämpften Sieg am Freitag in Essen ging es nun vor den eigenen Fans weiter und das Spiel gegen die Niedersachsen sollte wohl nicht weniger spannend werden, da sich an der Personalsituation bei den Bulls nichts geändert hatte: die Liste der verletzungsbedingten Ausfälle blieb unverändert lang.
Nichts desto trotz wollten die Bulls natürlich so kurz vor Weihnachten den Sieg, doch den besseren Start in die Partie erwischten dann doch die Indians. Nur wenige Sekunden nach Anbully kämpften sie sich ins Drittel der Hallenser und sorgten dort für mächtig Druck. Mit dieser Taktik überraschten sie die Hausherren offenbar so gut, dass ihnen dann sogar nach nur 32 Sekunden Spielzeit der erste Treffer gelang – Branislav Pohanka zirkelte die Scheibe zum 0:1 an Sebastian Albrecht vorbei ins Tor. Ein Start ins Spiel, den sich die Bulls sicher anders vorgestellt hatten. Und so dauerte es dann eine ganze Weile, bis sie diesen kleinen Schock verdauten und selber besser ins Spiel kamen.
Doch auch die Indinas ließen in ihrem Angriffsdruck nicht nach und Halle hatte bei deren Pfostenschüssen mehr als einmal Glück, dass nicht noch der zweite Treffer für die Gäste fiel. Im weiteren Verlauf entwickelte sich zunehmend ein schnelles Spiel auf Augenhöhe und Halle hatte auch mehrfach den Ausgleich auf der Kelle. Es dauerte dann jedoch noch bis 29 Sekunden vor der Pausensirene, bis ein Hammerschuss von Eris Wunderlich den Puck ins Netz beförderte. Somit ging es beim Stand von 1:1 zurück in die Kabinen.
Das Spiel war wieder offen und so starteten beide Teams entsprechend druckvoll in den zweiten Abschnitt. In der 28. Spielminute wurde es dann richtig eng für die Hausherren, denn nach Eric Wunderlich musste auch Jannik Striepeke auf die Strafbank und so hatten die Indinas gut eine Minute den Vorteil der doppelten Überzahl. Diese brandgefährliche Situation überstanden die Bulls aufgrund hervorragender Verteidigungsarbeit jedoch schadlos. Die Gäste blieben aber auch nach abgelaufener Strafzeit weiter im Vorwärtsgang und stellten einmal mehr ihre vorhandene Durchschlagskraft unter Beweis: Sie umkreisten gekonnt das Tor der Bulls und Mike Glemser schnappte sich die bereits einmal abgewehrte schwarze Scheibe und zog in der Drehung ab. Der Schuss flog über die linke Schulter von Albrecht in die obere Ecke und erneut waren die Indians in Führung. Doch noch war alles offen und wie man eine doppelte Überzahl nutzen kann, zeigten die Bulls kurze Zeit später. Nachdem zwei Hannoveraner in die Kühlbox mussten, netzte zuerst Nick Miglio zum 2:2 Ausgleich in der 37. Minute ein. Hannover konnte sich nun zwar ergänzen, doch bei weiterlaufender Überzahl konnte Kyle Helms nur knapp eine Minute später die Führung für die Hausherren holen.
Nachdem der Mittelabschnitt ohne weitere Tore zu Ende ging, starteten die Saalestädter im letzten Drittel mit ihrer 3:2 Führung. Doch zu Drittelbeginn drehten die Gäste noch einmal ordentlich auf und wollten mit aller Macht den Ausgleich schaffen und Albrecht wurde ein ums andere Mal gefordert. Im Gegenzug versuchten die Hausherren mit schnellen Kontern, ihre knappe Führung noch weiter auszubauen, aber auch das gestaltete sich nicht ganz so einfach. Wie knapp die Führung war, zeigte sich in der 56. Minute, denn nach einigen Angriffen und recht harter Gangart der Indians konnte Chad Niddery zum Ausgleich einnetzen. Alle hofften dennoch auf die Entscheidung in der regulären Spielzeit und vor allem wartete man unter den Insidern auf Hallenser Seite auf das vierte Tor der Bulls, denn genau dieses wäre in der Tat das 5 000. Tor der Vereinsgeschichte. Doch sowohl in den letzten Minuten des dritten Abschnitts als auch in der anschließenden fünfminütigen Overtime sollte kein Treffer mehr gelingen.
Zum zweiten Mal an diesem Wochenende gingen die Bulls also in die zweite Zusatzschicht – das entscheidende Penaltyschießen. Und hier war es dann tatsächlich wieder – wie schon am Freitag gegen Essen – Chris Francis, der den entscheidenden Penalty versenkte, damit zugleich das 5 000 Tor in der Vereinsgeschichte erzielte und für die Bulls damit den Zusatzpunkt sicherte.
Halle zieht dadurch in der Tabelle mit den Crocodiles Hamburg gleich, lediglich das bessere Torverhältnis der Hanseaten sichert ihnen noch den dritten Platz. Insofern kann man von dem nächsten Spiel, welches am zweiten Weihnachtsfeiertag zu bestreiten sein wird, von einem 6-Punkte-Spiel sprechen. Die Saale Bulls müssen dann nämlich auswärts bei genau diesen Crocodiles antreten. Anbully in Hamburg ist um 16.00 Uhr.
Torschützen:
0:1 Branislav Pohanka – 1.
1:1 Eric Wunderlich – 20.
1:2 Mike Glemser – 35.
2:2 Nicholas Miglio – 37.
2:3 Kyle Helms – 38.
3:3 Chad Niddery – 56.
4:3 Chris Francis – 65.
Tore: 4:3 n.P. (1:1/2:1/0:1/0:0/1:0)
[RJ/FE] Foto Stefan Röhrig
Neueste Kommentare