Saale-Elster-Kanal: Halle will Vereinbarung mit Leipzig treffen

Im Dezember hatte es Halles Oberbürgerbürgermeister Bernd Wiegand angekündigt, nun liegen die Unterlagen vor: die Stadt Halle will mit Leipzig eine Absichtserklärung zum Saale-Elster-Kanal unterzeichnen. Das Kanalprojekt wurde 1943 eingestellt.
Mit im Boot sind auch Merseburg, Leuna, Kötzschau, Schkeuditz sowie die Landkreise Nordsachsen und Saalekreis. „Die unterzeichnenden Städte, Gemeinden und Landkreise erklären die Absicht, im Rahmen einer interkommunalen Arbeitsgemeinschaft das Projekt ,,Saale-Elster-Kanal“ weiter voranzutreiben“, heißt es in der Erklärung. Diese soll der Stadtrat im März beschließen. Ziel ist die Gründung einer interkommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Vorbereitung einer regionalpolitischen Entscheidung – sprich: es sollen Unterlagen erstellt werden, damit die Stadträte und Kreistage später einmal tatsächlich über den Fertigbau entscheiden können.
„Wir müssen überzeugen, dass hier etwas begonnen wird, was für die nächsten Jahre interessant ist“, sagte Wiegand zum Saalestammtisch im Februar. Dirk Lindemann von den Stadtwerken brachte die Idee ins Spiel, das Projekt Saale-Elster-Kanal zu visualisieren. Es gebe auch bereits ein Modell des Schiffshebewerks. Für Lindemann sind all diese Bemühungen wichtig, um der Bundesregierung zu zeigen, dass es ein regionales Interesse am Kanal gibt. Doch eine gemeinsame Positionierung des Saalestammtischs zum Saale-Elster-Kanal wird es nicht geben, da der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) eine andere Auffassung zum Kanal hat.
Die teilnehmenden Kommunen wollen sich jetzt einmal im Vierteljahr treffen. Unter anderem soll es um nötige Gutachten, Studien und Untersuchungen zur „Inwertstellung“ des Kanals geben. Auch über Eigentums- und Betreibermodelle wird geredet.
Der Bau des Saale-Elster-Kanals wurde 1933 begonnen und 1943 kriegsbedingt wieder eingestellt. Er sollte die Weiße Elster mit der Saale bei Leuna verbinden, wurde damals auch der “Südflügel des Mittellandkanals” genannt. 12 Kilometer wurden fertig gestellt, weitere 6,4 Kilometer sind teilweise ausgeschachtet, 1,1 Kilometer fehlen noch komplett. Ursprünglich sollte der Kanal 13 Millionen Reichsmark kosten und 1937 befahrbar sein.
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