Sachsen-Anhalt will nur zwei Mini-Zugstrecken reaktivieren – Grüne fordern ernsthafte Prüfung
In den vergangenen Jahren sind in Sachsen-Anhalt zahlreiche Zugstrecken stillgelegt worden, zum Beispiel nach Bad Lauchstädt oder nach Halle-Dölau. Doch nur zwei von neuen Vorschlägen zu einer Reaktivierung will das Land verfolgen. Dabei geht es um die Verbindung Barby-Güterglück und die Verlängerung von Naumburg Ost bis zum Kaufland.
Für alle anderen Vorschläge gibt es vom Land eine Abfuhr. Das betrifft zum Beispiel die ehemalige S-Bahn-Strecke zwischen Halle-Nietleben und Dölau. Aber auch auf die Verbindungen Großheringen – Buttstädt, Berga – Kelbra – Stolberg, Wangen – Artern, Leipzig-Leutzsch – Merseburg, Klostermansfeld – Wippra und Blankenburg – Rübeland setzt das Land nicht.
Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ist über diese Entscheidung sauer. Sie fordert Verkehrsminister Thomas Webel auf, alle neun Vorschläge ernsthaft zu prüfen. „Reaktivierung ist Gebot der Stunde. Die fachlich fundierten Vorschläge der Verbände sind goldwert. Die differenzierten Bewertungskriterien und genannten Gründe für die Vorschläge zeigen klar: hier werden keine Luftschlösser gebaut, sondern umsetzbare Projekte aufgezeigt. Ich möchte zu allen neun Vorschläge seitens der Verbände eine wirkliche Prüfung des Ministeriums sehen und nicht bloß Zirkelschlüsse hören“, so die Fraktionsvorsitzende Lüddemann.
Sie kritisiert, dass das Verkehrsministerium sich bei diesen Debatten immerzu im Kreis dreht. „Es heißt oftmals, die Nachfrage sei vor Ort nicht hoch genug, daher lohne die Reaktivierung nicht. Da beißt sich aber die Katze in den Schwanz: Ohne Angebote kann es eben keine Nachfrage geben. Das gleiche passiert in Bezug auf den Güterbahnhof Rübeland. Auch hier will man nur reagieren, falls der Bedarf im Güterverkehr zunimmt. Als Land dürfen wir aber nicht einfach abwarten bis der Güterverkehr von sich aus zunimmt oder Bedarfsprognosen sich besser darstellen.“
„Als Land sollten wir stattdessen das Heft des Handelns in die Hand nehmen und bei der Reaktivierung in Vorleistungen treten. Nachfrage kann man doch nur erreichen, wenn man ein attraktives Angebot macht und da können wir als Land noch besser werden.“
Und gleichzeitig werden mit Steuermitteln immer neue Autobahnen gebaut und damit jegliche Motivation, die Bahn zu nutzen, zunichtegemacht. Total dumm, sowas.
Welche Autobahn war noch gleich dafür verantwortlich, dass sich die S-Bahn nach
Dölau nicht mehr rentiert? Die A 9, die A 38 oder doch die 143? Im Übrigen war die mögliche Ansiedlung von Unternehmen einer der Gründe für die Schaffung von Infrastruktur.
Die Verbindungen wurden nicht eingestellt, weil die Züge überfüllt waren. Wenn es nun keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse gibt, wieso sollte da vermutet werden, dass plötzlich Bedarf da sei?
Im Verkehrswesen ist es oft eher das Angebot, das eine Nachfrage schafft als andersrum. Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten. Wer Radwege baut, erhöht den Radverkehr und wer Bahnstrecken baut oder erhält, schafft auch eine Nachfrage dafür (ein Beispiel ist die S-Bahn zwischen Halle und Leipzig).
Seit der Wende wurde nach dem Vorbild Westdeutschlands massiv in Autobahnen investiert und somit die Konkurrenz zur Bahn gestärkt und entsprechend Nachfrage abgezogen (und trotzdem ist das Netz immernoch dichter als im Westen).
Es ist klar, dass nicht jede Strecke sofort mit Fahrgästen überfüllt ist, aber wenn das Netz dicht und die Vertaktung gut ist, dann können auch manche eher schwach genutzten Nebenstrecken querfinanziert werden und erhöhen somit die Akzeptanz des Gesamtsystems.
Immer das Gleiche bei den Grünen: Industrie platt machen und leer Züge finanzieren.
Die Mittel stehen seltsamerweiser trotz angeblich „platter“ Industrie zur Verfügung. Nein, das Geld ist nicht einfach nur gedruckt.
Du solltest dich langsam mit alternativen Fortbewegungsmitteln anfreunden. 😉
Hier die Anzeige der Gelddruckerei:
https://www.steuerzahler.de/aktion-position/staatsverschuldung/dieschuldenuhrdeutschlands/
Das sind nicht die Mittel, die für Infrastrukturprojekte zur Verfügung stehen (könnten).
Sieh mal lieber hier rein:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Bundeshaushalt/Bundeshaushalt_2020/bundeshaushalt_2020.html
und halte dich an Fakten statt immer nur an Vermutungen oder Fantasiegeschichten, die du im Internet findest.
Hier natürlich auch noch:
https://mf.sachsen-anhalt.de/finanzen/haushalt/haushaltsplaene/doppelhaushalt-20202021/
Aber das wird schon wieder zuviel, oder? 😉
Ich verstehe, die Schulden haben nichts mit dem Haushalt zu tun. *prust*
Scholz spricht auch nicht von Steuererhöhungen.
Die Verteilung der vorhandenen Mittel hat nichts damit zu tun, das ist richtig.
Also, wenn ich jetzt Schulden mache, habe ich mehr vorhandene Mittel, und kann das Füllhorn ausschütten?
Wenn ich die Schulden zurückzahle, habe ich dann aber weniger vorhandene Mittel und muss die leeren Züge trotzdem bezahlen. Hattest du Mathe abgewählt?
Lass gut sein. Da fehlt dir einfach zu viel Basiswissen.
Wer hat denn nach der Wiedervereinigung die Industrie plattgemacht?
Bitte nicht die Leier wieder…nicht konkurrenzfähig in vielen Bereichen. Ist halt so. Bitter für die Betroffenen, aber im Pott fragt auch keiner mehr nach den Kohlekumpels.
Und mit dem Thema Bahnverbindung hat das auch nicht wirklich viel zu tun
#farbspektrum
Bitte sei konkret, welche Grünen welche Industrie platt gemacht haben. Wo werden „leer Züge“ finanziert? Dein Kommentar zum Thema ist mir zu Oberflächlich. Mach also mal Meinung nachvollziehbar.
Danke
Du musst dich mal festlegen. Ohne Infrastruktur gibt es keine Wirtschaft.
Ich weiß nicht, ob man mit jemanden diskutieren sollte, der keine Ahnung hat , der aus der Luft gegriffene Behauptungen aufstellt, der ständige versucht, durch schwülstiges Gequatsche wie ein Politiker, andere versucht, für dumm zu verkaufen.
https://www.mdv.de/site/uploads/fahrplaene/pnvg/191215_pnvg_728_r.pdf
Warum sollte die Strecke nach Bad Lauchstädt reaktiviert werden?
#farbspektrum
Nochmal, bitte sei konkret und behaupte nicht einfach. Wieso denkst du, der Andere hat keine Ahnung. Das sind unbewiesene Behauptungen. Andere des „Gequatsche“ zu bezichtigen, verlässt eine Diskussion und rutschte in Beleidigung ab. Bleib einfach Sachlich.
Die Autolobby hat gesiegt. Während die Straßen ausgebaut und saniert wurden, geschah bei der Bahn nix, Züge immer langsamer wegen baulicher Mängel, folge keine Fahrgäste mehr. Aber auch das busnetz als Alternative ist ja keine Option mehr, statt planmäßige Busse nur noch Rufbusse mit vorheriger Anemeldung. Spontanität Fehlanzeige.
Und da soll mir noch einer sagen, die Abgeordneten entscheiden frei zum Wohle des volkes ohne Lobbyinteressen.
Und wer auf den Wahltrick der Grünen reinfällt ist selber Schuld
Auf Grund der Coronakrise müssen zusätzliche Milliarden zu den bestehenden Subventionen in den ÖPNV gepumpt werden. Da kann es keine zusätzlichen unwirtschaftlichen Strecken geben.
Das sind doch alles nur grüne Luftschlösser – auf diesen Zuckelstrecken ist der Zug doch längst abgefahren.
Da steigt niemand mehr um vom Auto.
Da sind Strecken dabei, da wurde schon in DDR-Zeiten der Personenverkehr mangels Nachfrage eingestellt.
Und der Schülerverkehr ist mit dem Bus bis direkt vor die Schultür auch besser bedient – und auch schneller.
Und überhaupt, was soll denn da fahren? Fahraddraisine? Weil, Diesel geht doch gar nicht, den wollen die doch mit aller Macht platt machen…
Das ist doch wieder alles nur linksgrün versiffte Schwurbelei, um dem Verkehrsminister ans Bein zu pinkeln.
Welche Strecken wurden denn zu DDR-Zeiten eingestellt?
Die meisten der hier angeführten Strecken haben die DDR überlebt.
Du mußt Lesen lernen!
„Personenverkehr eingestellt”
Schwarzbraun triefende Hetzerei ist sicherlich nicht besser.
Die Wipperliese fährt doch noch, wenn auch fast nur am Wochenende. Und ca ne halbe Stunde für 20km ist eben nicht der Bringer.
Ich war mein Leben lang erklärter Eisenbahnfan, Eisenbahnfahrer (einige Jahre Bahncard 100), lange Jahre Fördermitglied bei „Pro Bahn“. In normalen Zeiten würde es mich riesig freuen, wenn Strecken wie Nietleben-Dölau, Blankenburg-Elbingerode, Berga/Kelbra-Stolberg, Merseburg-Leutzsch etc. reaktiviert würden. Ich betone, in NORMALEN Zeiten. Aber momentan? Mit Maskenpflicht? Ganz ehrlich: Man muß momentan schon sehr masochistisch veranlagt sein, um freiwillig mit Maske Bahn zu fahren. Sollten wir jemals wieder zur Normalität zurückkehren, fände ich eine Wiederinbetriebnahme alter Strecken jedoch auf jeden Fall sehr begrüßenswert und würde das auch nutzen. Aber nur ohne Maske.
„Die fachlich fundierten Vorschläge der Verbände “
Kann man die irgendwo nachlesen?
Da stehen sicher Zahlen über Auslastung, Kosten und Taktzeiten drin.
Als die Eisenbahn Postkutschenrouten ablöste, gab es wahrscheinlich auch Proteste.
“ Ohne Angebote kann es eben keine Nachfrage geben.“
Was bricht zuerst weg? Das Angebot oder die Nachfrage?
Wer ruft denn verzweifelt nach Gütertransport auf der Schiene?
„sind goldwert“
Sie kosten wohl eher Gold,
Nietleben Dölau war schon zur DDR-Zeit so gut wie tot. Tunnelbahnhof war eigentlich die letzte belebte Station, und Nietleben. Dann höchstens mal ein paar einsame Wanderer, und bei Schlechtwetter oder Winter noch nicht mal die. Also nix, was den Aufwand gelohnt hätte; die Zugfolge und Reisegeschwindigkeit waren schon unterstes Level, Und für Krankenhaus oder Dölau wegen der Entfernung keine Alternative. Von Lieskau sprach kein Mensch. Allerdings lagen die Gleise noch bis Schochwitz ACZ…
Das hätte sich aber zu DDR-Zeiten noch geändert. Geplant war, dass die S-Bahn in Heide Nord (glaube 2 WK) enden sollte und es dort einen Anschluss an die, bis dahin auch nicht gebaute, Straßenbahn geben sollte.
Es war auch mal von einem Ringschluss nach Trotha die Rede.
Sollte die Prüfung der Grünen dieses mal ernsthaft sein, das glaubst du doch selber nicht