Sachsen-Anhalts Beauftragte zum Weltkindertag: Kinderrechte mehr als großzügige Geste – Aufnahme ins Grundgesetz gefordert
Der 20. September wird auf Initiative der UNO als Weltkindertag begangen. Sachsen-Anhalts Kinder- und Jugendbeauftragter Holger Paech und die kommunalen Beauftragten Katrin Thäger (Magdeburg), Janine Kaminski (Stendal), Mirko Petrick (Halle (Saale)) und Florian Hanisch (ehrenamtlich / Dessau-Roßlau) sehen deutlichen Handlungsbedarf bei der Umsetzung von Kinderrechten in Deutschland.
Fast 30 Jahre nach der Ratifizierung der UN-Kinderrechtekonvention im Jahr 1992 durch den Deutschen Bundestag sei es noch immer nicht gelungen, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. Die Beauftragten sprachen im Vorfeld des Weltkindertages am 20. September von einem „Armutszeugnis erster Klasse für die bundesdeutsche Politik“.
Der Umgang mit der Corona-Situation habe deutlich gemacht, wie wichtig Kinderrechte sowie ihre verbindliche und konkrete Umsetzung seien. Zu selten und meist zu spät seien Kinder und Jugendliche an der Konzipierung und Umsetzung von Corona-Maßnahmen beteiligt worden. Damit sei auch Vertrauen verspielt worden. Interessensvertretungen in der Schule sowie die ehrenamtliche Arbeit von Kinder- und Jugendorganisationen hätten vor großen Herausforderungen gestanden.
Die Beauftragten kritisierten eine aus ihrer Sicht noch zu häufig anzutreffende „gönnerhafte Attitüde“, mit der Erwachsene Kindern und Jugendlichen begegneten. „Erwachsene Politik irrt, wenn sie meint, sie könnte allein bestimmen, ob, wann und wie Kinder in Entscheidungen einbezogen werden. Die Beteiligung von Kindern ist kein Kann, sondern ein Muss.“ Nicht zuletzt das neue Kinder- und Jugend-Stärkungsgesetz als auch die Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutzgesetz des Bundes seien an dieser Stelle eindeutig: „Keine Entscheidung ohne Kinder und Jugendliche. Keine Entscheidung gegen Kinder und Jugendliche.“ Die Beauftragten ermutigten ausdrücklich junge Menschen, weiterhin sehr deutlich ihre Interessen zu artikulieren und eine Beteiligung einzufordern: „Niemand darf sich daran vorbeimogeln.“
Vor 30 Jahren am 2. September 1990 trat die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft, die zuvor am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen worden war. Der Deutsche Bundestag hat die UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1992 ratifiziert. In Sachsen-Anhalt sind im Jahr 2014 insbesondere Schutzrechte von Kindern in die Verfassung des Landes aufgenommen worden.
Schlimm, schlimm, dass es erst einen Beauftragten zu Kinderrechte geben muss. Oder brauchte da wieder eine prominente Persönlichkeit einen Job ,der von den Steuerzahlern bezahlt wird ?
Kindertag ist am 1. Juni und daran wird sich niemals etwas ändern!
Anscheinend will man den Kindern ihren Spaß rauben
indem man den Kindertag einfach in den Moskito-Monat
September verlegt und das ist schon ein Widerspruch in
Bezug Kinderrechte an sich denn der Juni ist weitestgehend
Moskito-Frei und auch keine Wespen und sonstiges Viehzeug!
Ich spreche natürlich vom 1. Juni
Im Frühling gibt’s kaum Moskitos und
sonstige Spiel- und Spaßverderber.
Den Weltkindertag im September kann ich drauf Pfeiffen!
Der 20. September ist nämlich alles andere
aber definitiv kein kinderfreundlicher Tag.
Laut einer neuesten Studie (gestern gelesen, weiß aber nicht mehr wo) investiert Deutschland unterdurchschnittlich viel bzw. besser wenig Geld in die Bildung. Gehört m.E. zum Thema, und gehört dringend geändert.
Unbekannte und unauffindbare Studien sind die überzeugendsten.
Das es Festlegungen zu Rechten für Kinder geben muss, ist für diese Gesellschaft ein schlechtes Zeichen. Da waren wir Ostdeutschen schon mal weiter.
Dann das Ganze noch wie eine Erfolgsmeldung zu deklarieren, ist schon bedenklich. Jeder weiß, dass die Kriegszustände in der Welt und die gesellschaftlichen Klüfte zwischen Arm und Reich den Hauptanteil für das Kindesleid tragen. Dazu kommt eine vermeintliche gesellschaftliche Freiheit, die das Risiko einer rücksichtslosen Lebensweise in sich birgt. Alles Zusammenhänge, die den Schwächsten – den Kindern – nicht besonders zuträglich sind.
Wie die Gesellschaft den Weltkindertag feiert, kann man am „Tag des Kindes “ sehen. Nicht die kinder werden gewürdigt, sondern erwachsene Politiker feiern sich.
Wo waren wir Ostdeutschen denn da schon mal weiter? Ziel war damals die „sozialistische Persönlichkeit“, Individualität war nicht vorgesehen. Bereits die frühkindliche Erziehung wollte der Staat an sich reißen, in der Schule wurde auf Linie und Masse getrimmt. Es war ja kaum möglich, sich den Massenorganisationen (JP, TP, FDJ usw.) zu entziehen. Selbst die GST hatte einen militärischen Touch. Hach ja, einige werden jetzt wieder in Erinnerungen schwelgen und feststellen, dass es eigentlich eine gute Zeit war. Kinderrechte gabs maximal auf dem Papier.
@Relax. Und – hat es Ihnen geschadet!?
Zum Glück kam die Wende. Beruflich wäre es sonst mau geworden.
Und so wirds auch wieder. Weil: Papier ist geduldig!
Seit wann ist denn Ende September Kindertag!
Kindertag war schon immer am 01. Juni.
Seit 1955. Am 20. November ist noch einer! 😨😨😨
Überall und ständig Kinder – wie fühlst du dich dabei?
In einem Land, in dem körperliche Gewalt für über die Hälfte der Eltern in der Erziehung in Ordnung geht, bitter nötig.