Sachsen-Anhalts SED-Beauftragte zum Mauerbau in Berlin vor 61 Jahren

Birgit Neumann-Becker, Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur: Die ab dem 13. August 1961 errichtete Mauer teilte Berlin vor 61 Jahren und verschärfte das schon seit Jahren immer rigider gewordene Grenzregime an der Westgrenze. Das Grenzregime richtete der SED-Staat gegen die DDR-Bevölkerung, die menschenrechtswidrig an Ausreise oder Flucht und gehindert wurde. Bis zum Schluss wurde durch die Befehlshaber der Grenztruppen der Schießbefahl ausgegeben und damals sowie später, während der Mauerschützenprozesse bestritten, dass es ihn überhaupt gegeben habe. Ca. 140 überwiegend junge Menschen wurden an der Berliner Mauer getötet, zu meist erschossen. Damit wurde die Berliner Mauer zum Inbegriff des illiberalen und freiheit-verweigernden SED-Staates. Der 13. August ist ein Erinnerungsdatum an staatliche Willkür und Unterdrückung in der DDR. Diese Erinnerung sollte heute für Freiheitsrechte sensibilisieren.
Am 13. August 1961 begann der Bau der mehr als 100km langen Berliner Mauer, die bis zum Ende der DDR zum Fluchtpunkt wurde. Bis in den Herbst 1989 hinein verloren dort mehr als 140 Menschen ihr Leben. Unter den zehn aus SachsenAnhalt stammenden Opfern befand sich auch der in Naumburg lebende Christian Peter Friese. Aus Unzufriedenheit über die Verhältnisse in der DDR entschloss er sich am Heiligen Abend 1970 zur Flucht über Berlin. Beim Versuch über eine Kleingartenkolonie die Sperranlagen der Grenze zu überwinden, trafen ihn mehrere der von fünf Grenzposten abgegebenen Schüsse tödlich. Beiderseits des Todesstreifens wurden in dieser Nacht Anwohner durch den Lärm der abgefeuerten Waffen geweckt. Denn eine Vielzahl der Schüsse schlug auch auf West-Berliner Seite in Bäume und Häuserwände ein. Obschon der Vorfall die Aufmerksamkeit der WestBerliner Polizei sowie Medien auf sich zog, vertuschte die Staatssicherheit die Todesumstände Christian Peter Frieses gegenüber den Angehörigen. Erst 14 Tage später, am 7. Januar 1971 erhielt die Mutter des jungen Mannes Nachricht über dessen Tot. Bei der „Begehung strafbarer Handlungen“ sei der Sohn ums Leben gekommen. Da es sich hierbei um einen tödlichen Autounfall gehandelt habe, sei der Leichnam bereits eingeäschert worden. Diese wahrheitswidrige Mitteilung der Stasi hatte die Mutter mit einer unterschriebenen Erklärung zu bestätigen. Mit dieser wurde ihr auch die Zusicherung abgenommen, Bekannten gegenüber von einem Verkehrsunfall zu sprechen, bei dem ihr Sohn tödlich verunglückt war. „Im Interesse ihres Ansehens“ hatte die Mutter zudem die „Staatsorgane“ darum zu bitten, in gleicher Weise bezüglich der Todesumstände des Sohnes zu argumentieren. Im Februar 1971 wurde der Mutter schließlich die Urne ihres Sohnes überstellt. Die Beisetzung auf dem Städtischen Friedhof in Naumburg fand unter Beobachtung der Staatssicherheit statt. In den Akten der Stasi wird Christian Peter Friese offiziell als Verkehrstoter geführt.
Die Menschen im heutigen Sachsen-Anhalt verstanden den Bau der Berliner Mauer auch als letzten Schritt der Abschottung der DDR-Bevölkerung. Hatten sie doch seit den beginnenden 50er Jahren die Schließung der Grenze hautnah miterleben müssen. Aus der Absicherung der Demarkationslinie zwischen Ost- und West-Deutschland entwickelte sich in nur wenigen Jahren das verschärfte Grenzregime, dessen Sperrzone bis in das Alltagsleben der grenznahen Bevölkerung hineinreichte. Als „politisch unzuverlässige Bürger“ eingestuft, hatten von ihnen Tausende ihre Häuser binnen kurzer Zeit zu verlassen, um aus dem Sperrgebiet in das Hinterland der DDR umgesiedelt zu werden. Die Zurückgebliebenen mussten ähnliches befürchten sofern sie nicht das Regime stützten. Infolge der erlebten Willkür und Gewaltanwendungen flohen viele von ihnen nun über Berlin in den Westen, andere hingegen gaben aufgrund der ständigen Beobachtung durch die Grenzposten sowie den erheblichen Einschränkungen im Grenzgebiet ihr bisheriges Zuhause auf.
Die Erfahrungen der Zwangsaussiedlungsmaßnamen, die unter dem Decknamen „Aktion Ungeziefer“ (1952) und „Aktion Festigung“ (1961) durchgeführt worden waren, belasten betroffene Menschen bis heute sehr. Für sie sind die Erinnerungen an die verzweifelten Gesichter ihrer Angehörigen, der Verlust von Hab und Gut, von Heimat und Zugehörigkeit noch immer präsent. Für die gesellschaftliche Anerkennung und Würdigung der von Zwangsaussiedlungen Betroffenen setzt sich die Landesbeauftragte ein. Auch an das ihnen widerfahrene Leid soll an diesem Jahrestag erinnert werden.
Da haben sich also Schily, Schäuble, Lauterbach und Co. die Anregungen für ihre Überwachungsmaßnahmen Fingerabdruck und biometrisches Passbild im Ausweis, Impfausweis für Grenzübertritt, Kontaktverfolgung, Schutzhaft usw. usf. geholt. Das Erinnern soll bloß nicht so weit gehen, Parallelen zur heutigen Politik zu ziehen. Es soll bitteschön nur beim Fingerzeig auf die bösen untergegangenen Diktaturen bleiben.
Leider ist das gesellschaftliche Experiment „Sozialismus“ baden gegangen. Jetzt haben wir den altbewährten US-Imperialismus in seiner schärfsten Ausprägung wieder.
Und du leidest Höllenqualen als Alt-Kommunist.
Komisch, dass du trotzdem die Hand aufhältst und abkassierst. Haltung kann man das nicht gerade nennen…
Du zahlt zu wenig Steuern! Streng dich mehr an.
Naja,ein bissel chinesischer Beigeschmack ist auch drin.
Mit der kompletten Grenzöffnung seit 15 Jahren sind auch weit mehr als 140 Menschen umgebracht wurden. Die Zahl bei Raub, Erpressung, Körperverletzung, Vergewaltigung, Menschenhandel, Drogen und Mafia ist … für das defuse Guten maginal.
Ein Mittelmaß ist nicht gewollt.
Wenn ich so die Biographie der Frau Neumann Becker lese, hat sie in der „SED Diktatur“ ja richtig gelitten.
Darüber, dass heute Krieg gegen das eigene Volk geführt wird, redet sie nicht.
Lebt ja auch auf der Sonnenseite.
Idioten haben am Waldkater und am an der Talstraße in Halle Schilder aus dem Boden gerissen..
Hallo zusammen,
Wer hatte in Halle Neustadt, die glorreiche Idee, die Fußwege für Radraudis in alle Richtungen, frei zugeben?? Obwohl in beide Richtungen, Radwege vorhanden sind. Man wird angefahren, wenn man nicht schnell zu Seite springt. Die fahren schon immer auf Fußwegen, mit absorden Begründunen.