Schul-Tablets haben 108.000 Euro gekostet

Die Ausstattung bestimmter hallescher Schulen hat 108.000 Euro gekostet. Diese Summe hat die Saalesparkasse als Sponsor den jeweiligen Schulfördervereinen zukommen lassen.
So erhielt der Förderverein der Grund- und Gemeinschaftsschule Kastanienallee 9.900 Euro, das Zentrum für integrative Pädagogik Schulförderverein der IGS Halle 27.500 Euro, der Förderverein der Sekundarschule „Johann Christian Reil” / ”Wittekind” 19.500 Euro, der Schulförderverein Heinrich Heine 29.950 Euro und der Freundeskreis des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums 21.150 Euro.
Insgesamt 435 Windows-Tablets konnten auf diese Weise für die Achtklässler der Schulen besorgt werden. Angesichts der Summe hätte der Stadtrat eigentlich mitreden müssen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand hatte allerdings den Kontakt zwischen Sparkasse und Fördervereinen besorgt. Damit musste er den Stadtrat nicht beteiligen. Normalerweise müssen zudem alle Spenden über 1.000 Euro schon zum Schutz vor Korruption durch den Rat genehmigt werden, was allerdings durch den Umweg Förderverein von Oberbürgermeister Bernd Wiegand umgangen wird.
Was ist mit den 8-Klässlern der anderen Schulen! Sind die es nicht wert unterstützt zu werden??
Irgendwer findet immer was zu meckern.
Also wir haben die Milch noch mit Kästen und nicht auf einem Tablett aus dem Keller geholt.
Nach 99 Abs. 6 KVG-LSA steht die Vermittlung von Spenden der Annahme gleich. In beiden Fällen obliegt die Entscheidung dem Stadtrat. Warum der Stadtrat durch den Umweg über die Schulfördervereine nicht zu beteiligen gewesen ist, erschließt sich mir daher ebenso wenig wie die Tatsache, warum der OB dies überhaupt am Stadtrat vorbei durchziehen musste. Glaube nicht, dass der Stadtrat das Projekt verhindert hätte.
Für mich ist das verdeckte Gewinnausschüttung und somit Steuerhinterziehung.
Der Stadtrat hätte sich vielleicht mal gewundert, was die Stadtsparkasse alles sponsern darf, so wie die HWG ja ständig öffentliche Spielplätze baut.
Hast Du noch nicht gewusst,dass Politik käuflich ist ?
Ich finde immernoch die Geschwindigkeit, mit der das durchgedrückt wurde, verdächtig. Warum ging das auf einmal so schnell? Wer hat da was zu gewinnen?
In Freiburg (Lehrerpreis 2016) haben sie erst mal erste Experimente mit Smartphones durchgeführt, ein Konzept mit Richtlinien zur Nutzung erarbeitet und bauen jetzt das Thema sukzessive aus. Erst nachdenken und dann Technik kaufen. Die Herangehensweise erscheint mir solider.
@Julius, weil ganz einfach ein Förderverein nicht der Aufsicht des Stadtrates untersteht und die Objekte der Begierde nicht ins Eigentum der Schule/Einrichtung übergehen, sondern Vereinvermögen bleiben…
@Wilfried Darauf kommt es aber nach dem Wortlaut des Gesetzes nicht an. Der OB hat eine Spende der Sparkasse an die Schulfördervereine vermittelt, und das Gesetz fordert für die Vermittlung von Spenden die Zustimmung des Stadtrates. Damit soll die notwendige Transparenz sichergestellt werden, denn es besteht auch in der Konstellation der Spendenvermittlung die Gefahr der Schaffung von Abhängigkeiten.
Aber das Geld für die WLAN Infrastruktur kommt von der Stadt. Wer stimmte diesem Posten denn zu?
Ich. Und ich würde es immer wieder tun.
Der OB wird gesagt haben, macht das mit den FF aus, die Stadt hat sonst damit Probleme. Im Übrigen geht es im Gesetz um die Annahme von Spenden. Alles andere ist Quark…
Im Gesetz geht es um die Annahme und Vermittlung von Spenden. Einfach mal in 99 Abs. 6 KVG nachlesen.
Sorry, muß dir sagen, daß das mich und meinen Verein nullkommanix tangiert… von daher werd ich meine Zeit nicht verplempern… und der Herr OB als ausgewiesener verwaltungsfachmann wird sich von ausgewiesenen laien nicht irgendwie in die Suppe spucken lassen, kannste glauben…
Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Spende vom Spender an die Fördervereine gegangen ist und nicht vermittelt wurde.
Klar, die Sparkasse ist ganz allein und ohne Zutun des OB auf die Idee für die Spende gekommen und hat sich die Fördervereine ausgesucht. Weiterhin hatte ich vergessen, dass ein „ausgewiesener Verwaltungsfachmann“ keine Fehler macht.
Vor ein paar Tagen wurde der OB noch als Held der Tablets in der Pressemitteilung gefeiert und gestern im Stadtrat war er nicht dabei gewesen. Erste Positionssicherung für Rechtsstreitigkeiten?