“Skandalös”: Pro Baum protestiert gegen geplante Fällung einer 150 Jahre alten Kastanie in der Mansfelder Straße

Ein Bauvorhaben mit 140 Wohnungen und einem Supermarkt ist in der Mansfelder Straße in Halle (Saale) geplant. Im Zuge der Arbeiten soll auch eine rund 150 Jahre alte Kastanie gefällt werden. Schon im Planungsausschuss regte sich Kritik. Und auch die Initiative Pro Baum protestiert. Es sei “ein skandalöses Beispiel, wie die Verantwortlichen von Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) mit Natur, Umwelt und Landschaft im Allgemeinen und Gehölzen –Bäumen und Sträuchern- im Speziellen” umgehen. 

Die Kastanie habe eine sehr wichtige Funktion als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten zum Beispiel als Nistgelegenheit, Nahrungsquelle und Insektenweide während der Blüte sowie Sauerstoff- und Schattenspender. Auch verbessere der Baum an dieser Stelle das Stadtbild “inmitten einer weitgehend verbauten Umgebung und als Parkplatz fehlgenutzten Fläche.” 

Zudem mangele es nicht an Supermärkten, “jedoch immer mehr an unversiegelten Flächen mit umfassenden Grün, wozu solche prägenden und ökologisch bedeutsamen Gehölze gehören, wie die Gemeine Rosskastanie auf dem Gelände zwischen Mansfelder Straße, Tuchrähmen und Packhofgasse.”

Offenbar sei es bei den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) immer noch immer nicht angekommen, dass ein umfassender Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur und Landschaft, den entscheidenden Faktor zur Stabilisierung beziehungsweise zur Verbesserung des Klimas und somit zur Verbesserung der Lebensumstände der Menschen darstelle.

Die Initiative „Pro Baum“ fordert die sofortige Einstellung aller Planungen eines Supermarktes, stattdessen sei die Rosskastanie erhalten werden. Die geplante Baufläche könnte stattdessen in eine “vielseitige Parkanlage mit Wiesen, Gehölzen und Sitzgelegenheiten” umgestaltet werden. Zudem könne er als Ausgangsstandort für Fassadenbegrünungen angrenzender Bauten fungieren.