SPD-Fraktion will faire und Öko-Arbeitskleidung
Ordnungsamt, Feuerwehr, Straßenbahn-Fahrer, Müllmänner: in vielen Bereichen in der Stadtverwaltung und in stadteigenen Betrieben kommt Arbeitskleidung zum Einsatz. Und bei der Beschaffung soll künftig auf faire, sozialgerechte Arbeitsbedingungen und ökologische Nachhaltigkeit geachtet werden, fordert die SPD-Stadtratsfraktion. Eine entsprechende Anregung soll im Stadtrat unterbreitet werden-
Anlass ist die internationale „Fashion Revolution Week“ vom 23. bis 29. April 2018 unter dem Motto „Who made my clothes“ statt. In Halle startet die Veranstaltungsreihe am kommenden Montag, 23.04.2018, mit einem „Fachtag zu sozial gerechter Beschaffung von Arbeitskleidung“ im Stadthaus.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale), Johannes Krause, erklärte hierzu:
„Gerade uns als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind gute Arbeitsbedingungen ein Bedürfnis. Fairness und Anstand gebieten es, bei den Firmen und Lieferanten, mit denen die Verwaltung Geschäfte tätigt, auf die Rechte und das Wohlergehen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu achten. Egal, in welchem Land diese produzieren. Faire Herstellungsbedingungen als Auswahlkriterium der Lieferanten von Arbeitskleidung sind ein Merkmal, bei dem auch auf kommunaler Ebene Zeichen für gute Arbeitsbedingungen rund um die Welt gesetzt werden können. Wir regen daher im kommenden Stadtrat an, die faire Beschaffung von Arbeitskleidung voranzutreiben.“
Weiterhin erläuterte Lars Juister, sachkundiger Einwohner und Vertreter der SPD-Fraktion in der halleschen Steuerungsgruppe der Kampagne Fairtrade Town Halle:
„Bei der Auswahl der Arbeitskleidung darf die öffentliche Hand nicht ausschließlich auf die Kosten achten, sondern muss auch die Herstellungsbedingungen in den Blick nehmen. Das reine Wirtschaftlichkeitsgebot führt – gerade, wenn es um Textilien geht – nur allzu oft zu mangelnder Rücksicht auf faire Arbeitsbedingungen. Viel zu häufig werden Kinder ausgebeutet und Arbeiterinnen und Arbeiter müssen unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Fabriken leiden. Bei fairer Beschaffung gehen Städte wie Würzburg und Dortmund mit gutem Beispiel voran. In Dortmund beispielsweise wurde die Arbeitskleidung in einigen Kindertagesstätten im städtischen Zoo und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehr auf aus nachhaltig angebauter Baumwolle umgestellt. Es muss nicht gleich der radikale Schritt sein, aber jeder Schritt in die richtige Richtung hilft. Halle ist Fair-Trade-Stadt und hat die ersten kleinen Schritte unternommen. Wir freuen uns, dass mit der Einstellung einer Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik die faire Beschaffung der Stadt Halle an Fahrt gewonnen hat. Diesen Weg gilt es fortzusetzen.“
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