Stadtarchiv zeigte alte hallesche Stadtporträts

Als Sohn eines Drogisten kam Erich Fritze auf die Welt, schlug ebenfalls diese Laufbahn ein und übernahm das Geschäft der Eltern. Doch nebenbei zog er mit seiner Kamera durch Halle (Saale).
Am 23. Dezember 1976 starb er. Was bleibt sind seine Fotografien. Mehr als 800 Negative umfasst sein Nachlass im Stadtarchiv. Eine Auswahl aus 70 Fotos aus den Jahren 1935 bis 1975 zeigt die Fotoausstellung mit dem Titel „Stadtporträts – Erich Fritze“, die ab sofort bis zum 27. Juni im Stadtarchiv zu sehen ist.
Die Bilder geben einen guten Einblick in das Leben in der Saalestadt in diesem Zeitraum. Da wäre das Hotel Europa am Riebeckplatz mit Olympiafahnen und das zerstörte Gebäude nach dem Krieg. Der vielleicht älteren Hallensern noch bekannte Jahrmarkt an der Magdeburger Straße wurde von Fritze ebenfalls abgelichtet oder eislaufende Familien auf der Ziegelwiese. Auch viele heute aus dem Stadtbild getilgte Ansichten wie ein Wasserturm im Stadtpark, das Luisenbad in der Mansfelder Straße oder die alte Bebauung am Schülershof und „Trödel“ zeigt die Schau. Ebenfalls abgelichtet hat Fritze ein hallesches Original: gleich auf mehreren Fotos ist Zither-Reinhold zu sehen.
Posthum wurde Fritze übrigens im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Sein Sohn hatte ein Foto seines Vaters bei einem Wettbewerb der Süddeutschen Zeitung eingereicht. Zu sehen ist eine junge Frau in einer Telefonzelle in Berlin Charlottenburg.
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