Stadtratsanfrage: hat die Feuerwehr in Halle ausreichend Einsatzmittel?

Die Freiwilligen Feuerwehren in Halle (Saale) wachsen entgegen dem Landestrend weiter. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der aktiven Mitglieder auf 317 an, also Kameraden im Einsatzdienst. Das sind drei mehr als ein Jahr zuvor und 50 mehr als vor 10 Jahren.
Auf Anfrage der CDU-FDP-Fraktion hin befasst sich nun der Stadtrat mit der Ausrüstung der Feuerwehr. Anlass sind die drei Großbrände zwischen Weihnachten und Neujahr, als sich Atemschutzgeräte und auch Schläuche als Engpass darstellten. „Aufgrund der ungewöhnlich hohen Einsatzdichte war die Einsatzbereitschaft aller Kräfte mit technischer Ausrüstung erforderlich. Die Feuerwehr zeigte eine hohe Resilienz bei der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft“, sagt Tobias Teschner, Fachbereichsleiter Sicherheit in der Stadtverwaltung. Seiner Aussage zufolge würde genügend Einsatztechnik bereitstehen. So gebe es 228 Pressluftatmer, 8 Chemikalienschutzanzüge, 10 Wärmestrahlenschutzanzüge sowie 126 Einmalschutzanzüge. Auch 1970 Druckschläuche würden bereitstehen. Die Stückzahlen plane man derzeit nicht zu erhöhen. Auf der Hauptwache und der Südwache der Berufsfeuerwehr werde zudem ein Bestand an gereinigter Einsatzkleidung in unterschiedlichen Größen zum sofortigen Wechsel vorgehalten.
Teschner erklärt zudem, man unterstütze die Freiwilligen Wehren auf unterschiedliche Weise. So werden laut Teschner regelmäßig Gerätehäuser und Technik erneuert. Die Mitglieder der Freiwilligen Wehren „leisten einen bedeutenden Beitrag für den Brand- und Katastrophenschutz, auf hohem ausbildungstechnischen Niveau. Um die Ausbildung attraktiv zu gestalten, modernisiert die Stadt fortlaufend die zur Verfügung stehende Einsatztechnik. Zudem wurde das Niveau bei Schutzbekleidung und Atemschutztechnik auf das Niveau der Berufsfeuerwehr angehoben“, so Teschner. Außerdem organisiere man Ausbildungsveranstaltungen als sogenannte Heißausbildung im Brandübungshaus. Zudem setze man auf Innovationen, unter anderem im Bereich der Alarmierung. Beispielhaft nennt Teschner die Einführung des Warn- und Informationssystem KatWarn die allerdings beim Ausfall des Handynetzes nicht funktioniert. Auch die Handy-App Hands2Help habe man eingeführt, mit der man im Katastrophenfall freiwillige Helfer koordinieren kann.
Einmal im Jahr gebe es zudem einen Helfertag, um bei der Suche nach neuen Mitgliedern zu helfen. Die Feuerwehren, aber auch die anderen Hilfsorganisationen der Stadt, präsentieren sich auf dem Marktplatz. Ehrenamtliches Engagement werde zudem im Rahmen einer großen Festveranstaltung gewürdigt, bei der insgesamt 500 Ehrenamtskarten verliehen werden. Dabei wurden bei den vergangenen zwei Veranstaltungen auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren unterstützt.
In Halle gibt es außerdem die Feuerwehrrente. Mit 10 Euro im Monat beteiligt sich die Stadt an der Zusatzrente bei den ÖSA-Versicherungen. Die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und Mitglieder des THW können parallel dazu freiwillig weitere 10 Euro dazugeben. Ausgezahlt wird ab dem 60. Lebensjahr. Nach 40 Jahren Beitragszahlung kann man beispielsweise mit einer Zusatzrente zwischen 63 bis 135 Euro rechnen. 36.020 Euro hat die Stadt im Vorjahr dafür aufgewendet.
Allerdings gibt es trotzdem den ein oder anderen Wunsch bei den Freiwilligen Feuerwehren, beispielsweise ein Schlauchboot für Nietleben.
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