Streik an der Uniklinik Halle – Arbeitgeber verweisen auf Wohngeld statt mehr Lohn

24 Antworten

  1. Knarf sagt:

    Wie hoch ist denn die Bezahlung die Verweisung des Arbeitgebers auf das Wohngeld ist eine Unverschämtheit.

    • Frager sagt:

      Die Googlesuche hat ergeben, dass Pfleger*innen im Durchschnitt rund 40.000 Euro Jahresgrundgehalt bekommen. Das wären also ca 3.300 Euro ohne Zuschläge, die es noch oben drauf gibt.
      Ärzte sollen im Jahr durchschnittlich 71.900 Euro bekommen, wobei sich das nicht mit den Tarifverträgen deckt. Hier sind höhere Löhne angegeben.
      So sind in den oberen Gehaltsgruppen für Ärzte und Verwaltung, Grundgehälter bis zu 11.200 Euro pro Monat angegeben.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt jemand Wohngeld beantragen kann. Denn das niedrigste Gehalt in der Liste ist mit 2.500 Euro als Einstieg angegeben.
      Hier die Übersicht: https://www.tdl-online.de/tarifvertraege/tv-l

    • Anja sagt:

      Dass Mitte des Monats das Geld knapp wird, würde ich gern mal an Hand von Zahlen sehen.
      Wenn das stimmt, dann wird bei Bürgergeldempfängern das Geld bereits am 3. oder 4. Tag des Monats knapp.

      • Heiner sagt:

        Da stimmt allerdings gewaltig was nicht, wenn das Gehalt (selbst wenn es nur 1600 netto sind) schon ab der Hälfte des Monats knapp wird. Bürgergeld… naja, das ist grundsätzlich knapp heutzutage (zumindest für kinderfreie Singles). 1600 oder mehr sollten allerdings für normale Verhältnisse ausreichend sein. Mehr ist natürlich immer besser.

  2. Emmi sagt:

    „: wenn der Lohn nicht reicht, sollen die Mitarbeiter eben Wohngeld beantragen“
    Diese Aussage ist eine bodenlose Frechheit und an Arroganz und Ignoranz nicht zu übertreffen.

    • Beobachter sagt:

      „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Kuchen essen! “ Der Satz wird Marie Antoinette in den Mund gelegt…

      Das Einkommen sollte zumindest für zwei Personen auskömmlich sein, was darüber hinausgeht, muss ggf. über Transferleistungen sichergestellt werden, wobei die Motivation zur Arbeitsaufnahme sichergestellt werden muss.

  3. 🧐 sagt:

    Da weiß wohl der Arbeitgeber, dass man kein Wohngeld bekommt, wenn man genug verdient?
    Wie wär’s mit Bürgergeld? Ist doch angeblich viiieeel besser.
    Oder doch nicht?
    Verdient man etwa genug an der Uni, im Gegensatz zu privaten Pflegeeinrichtungen?

  4. schämt euch sagt:

    „Bezüglich der Forderung von mindestens 500 Euro mehr im Monat hätten die Arbeitgeber erklärt, das Wohngeld müsse entabuisiert werden. Sprich: wenn der Lohn nicht reicht, sollen die Mitarbeiter eben Wohngeld beantragen. „Eine bodenlose Frechheit.““

    Das ist allerdings eine bodenlose Frechheit! Die Arbeitsleistung nehmen die gern, aber bezahlen soll der Steuerzahler? Wer sowas äußert sollte seinen Posten verlieren.

    • Miraculix sagt:

      Auch die Gehaltserhöhung zahlt der Steuerzahler, da die Uni ein öffentlicher Arbeitgeber ist.

      • UKM sagt:

        Im Uniklinikum ist schon so einiges privatisiert worden!

      • Karla sagt:

        Aber das ist doch egal laut Fachexperten Kommentatoren von dubisthalle.de zahlen die doch auch Steuern und wenn die mehr verdienen kommen so auch mehr Steuern in die Kasse logisch oder?

      • Bananenrepublik sagt:

        „Auch die Gehaltserhöhung zahlt der Steuerzahler, da die Uni ein öffentlicher Arbeitgeber ist.“

        Dann spricht auch nichts dagegen, den Angestellten einen dem Nutzen für den Steuerzahler angemessenen Lohn zu zahlen.

      • OMG sagt:

        Das Uniklinikum bietet genauso Krankenhausdienstleistungen an, wie andere Krankenhäuser, sodass ein Großteil indirekt über die Krankenkassen bezahlt wird. Außerdem zahlen Klinikangestellte auch Steuern und Sozialabgaben.

  5. 1 Typ sagt:

    Der Text wirft einiges durcheinander. Soweit ich weiß, hat das UKH einen Haustarifvertrag, der irgendwie an den TV-L gekoppelt ist. Der Streik am UKH ist also ’nur‘ ein Partizpationsstreik zum eigentlichen Warnstreik. Selbst sollte das UKH aber nicht an den Verhandlungen beteiligt sein.

    Die Aussage, dass der „Arbeitgeber“ auf Wohngeld statt mehr Lohn verweist ist also sehr leicht misszuverstehen, denn das kommt sicher nicht vom UKH…

  6. Ernsthafte Probleme sagt:

    Wollte Klabauterbach das Gesundheitssystem nicht reformieren und es unabhängig vom Profit machen? Oder klebt der immer noch bei Lanz aufm Stuhl fest? In diesem Land hat man mittlerweile Angst, Patient werden zu müssen, weil die prekären Zustände abschrecken. Dann quält man sich lieber mit Depressionen oder Tumoren durchs Leben, weil man weiß, dass man eh nicht ernst genommen wird. Wir hatten ja kürzlich den tragischen Vorfall mit dem Studenten der Ende 20 war und aus dem Elisabethklinikum ausgebrochen ist, ich wollte dort ebenfalls stationär wegen Depressionen und Angststörung behandelt werden und wurde vom Aufnahmearzt derarzt respektlos abgefrühstückt, dass ich mich lieber seit Monaten zuhause verschanze und eingehe.

    • Wahnfried sagt:

      Wenn das stimmt und Du Hilfe benötigst, melde Dich mal bei der AWO in Halle Neustadt. Ich weiß nicht, ob die spontan helfen können, aber ich weiß, dass das eine Spezialklinik ist.

  7. 🍀 sagt:

    Lustig ist: „Er habe es satt, Patienten unter dem Niveau zu versorgen, sagte ein Vertreter der Notaufnahme.“

    In dieser Notaufnahme wird man regelmäßig als nicht willkommen angesehen! Von welchem Niveau spricht denn der Vertreter der Notaufnahme?!
    Bringt eure „Empfangskultur“ auf Kurs, dann könnt ihr auch etwas verlangen!

    • Daniel M. sagt:

      Ach Kleeblättchen…vielleicht gibt es da irgendeinen Zusammenhang?! Motivation haste bei solchen Jammerlappen wie dir eher weniger, wenn das Gehalt nicht halbwegs angemessen ist. Da kann man gern auch mal berufsübergreifende Vergleiche ziehen. Das erkennen selbst Linder, dass da was ganz extrem schief läuft. Sicher gilt das nicht für den gesamten öffentlichen Dienst. Da sollte man auch differenziert verhandeln und eingruppieren. Die Dame im Büro leistete nicht ansatzweise das gleiche, wie die Dame auf der Intensivstation. Das muss sich im Lohn widerspiegeln.

    • Facepalm sagt:

      Wie oft bist du denn in der Notaufnahme??? Wegen jedem Wehwechen? Blockierst also die Behandlung echter Notfälle? Regelmäßig….

  8. Freddy sagt:

    „Patienten unter dem Niveau versorgen“. Unter welchem Niveau? Was hat die Versorgung eines Patienten mit dem persönlichen monatlichen Verdienst zu tun?

    Durch mehr Geld steigt dann linear das Niveau der Versorgung? So ein Quatsch. Würden die Pflegekräfte sich genauso verbünden und auf die Straße gehen, um etwas für „die bessere Versorgung der Patienten “ zu erreichen , wie sie es jetzt für mehr Lohn zu fordern, dann würde es ganz anders aussehen.

    • Pfleger112 sagt:

      Selbstverständlich. Aber eins kommt zum anderen. Wir haben einen absoluten Pflegemangel. Wenn man den Beruf wieder attraktiver macht, somit mehr Personal akquirieren kann. Verbessern sich auch die Bedingungen insgesamt. Man hat teils so viele Patienten, dass man froh sein kann, wenn man pro Patient 10 min im Dienst Zeit hat. Und das ist kein Problem welches nur die Uni betrifft. Man findet dieses Problem in mehreren Kliniken.
      Und wenn man für einen Job im dreischichtsystem mit 40 Wochenstunden mit 10 Jahren Berufserfahrung deutlich weniger verdient als in anderen Kliniken, ist es nur eine Frage der Zeit bis das Personal abwandert

  9. Hammasbald sagt:

    Macht die Krankenhäuser dicht, lasst die Leute vor verschlossenen Türen stehen! Die werden euch niemals ernst nehmen