Tag der Apotheke: Einrichtungen in Sachsen-Anhalt fordern sofortige Hilfe der neuen Bundesregierung

„Wir hoffen sehr, dass die Bundesregierung die im Wahlkampf versprochene Soforthilfe schnell umsetzt“, fordert Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, anlässlich des bevorstehenden Tags der Apotheke am 7. Juni. Die neu gebildete Bundesregierung hat betont, keine 100 Tage für die Umsetzung zentraler Gesetzesvorhaben zu benötigen, sondern bereits in den ersten 70 Tagen, also noch vor der Sommerpause, handeln zu wollen.
„Unsere Apotheken brauchen die versprochene Soforthilfe dringend, um zumindest eine Stabilisierung zu erreichen. Nur so können wir den Trend stoppen, dass immer mehr Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen“, erklärt Arnold. Allein in Sachsen-Anhalt wurden in diesem Jahr bereits 15 Apotheken geschlossen oder stehen kurz vor der Schließung.
Apotheken sind landesweit unverzichtbar für die Versorgung der Bevölkerung. „Immer weniger Apotheken versorgen immer mehr Patienten, darunter auch viele ältere Menschen mit komplexen Gesundheitsproblemen. Mit jeder geschlossenen Apotheke sinkt die Qualität der wohnortnahen Versorgung.“
Apotheken bieten einen barrierefreien, schnellen und persönlichen Zugang bei Fragen und Problemen rund um die Gesundheit. „Der persönliche Kontakt ist für den Behandlungserfolg essenziell. Menschen, die durch Krankheiten eingeschränkt sind, brauchen Unterstützung in ihrer individuellen Lebenssituation. Das funktioniert nicht durch anonyme Logistik, sondern nur durch vertrauensvolle Betreuung. Dafür benötigen wir ausreichend wirtschaftlichen Spielraum, um für unsere Patienten da sein zu können“, so Arnold.
„Weitere Apothekenschließungen können wir uns nicht mehr leisten, vor allem wenn wir die Qualität bei der Versorgung und die Bewältigung von Lieferengpässen aufrechterhalten wollen.“ Die Apotheken würden gern mehr in präventive Angebote investieren, doch dafür ist mehr Personal notwendig, das auch entsprechend entlohnt werden muss. „Die Probleme sind bekannt. Der politische Wille wurde bereits signalisiert, uns zu unterstützen. Jetzt erwarten wir zügige Taten.“
Derzeit kämpfen die Apotheken noch mit einer Arzneimittelpreisverordnung aus dem Jahr 2013, die keinen Spielraum für eine dynamische Anpassung bietet.
In Sachsen-Anhalt gab es zum Jahresende 2024 insgesamt 556 Apotheken, davon 150 Filialapotheken. Im Jahr 2014 waren es noch 610 Apotheken und 132 Filialapotheken.
Die Bundesregierung hat auch Bürokratieabbau versprochen. Frag mal kleine Firmen oder in der Pflege ob diese weniger geworden ist. Genau das Gegenteil. Man hat noch mehr Akten und Schreibkram.
Weiterbildung ist aber noch nicht verboten, oder?
https://dubisthalle.de/halle-hat-die-hoechste-apothekendichte-pro-einwohner-in-ganz-sachsen-anhalt
Mehr Läden, weniger Personalkosten.
Wenn die Apotheker nicht von Kassenpatienten leben können, dann sollten sie ihr Geschäftsmodell auf Privatversicherte und Selbstzahler umstellen. Niemand kann verlangen, dass Apotheker für umsonst arbeiten müssen.
Meinst du, dass Apotheker Privatversicherte und Selbstzahler nicht bedienen oder was? 🙄
SaulusHallenser,
natürlich tun sie das. Allerdings ist die Vergütung der Medikamente für Privatversicherte und Selbstzahler höher als die für Kassenpatienten.
Ach die armen Apotheker, müssen für umsonst arbeiten. Wer kennt sie nicht, die FDP-wählenden Bürgergeldempfänger. So ein Propagandaartikel mal wieder.
Aus einstmals viel zu vielen Apotheken wird ein Apothekensterben gemacht. Das ist doch kein Apothekenproblem, es ist ein allgemeines Problem des ländlichen Raums. Die Apotheke ist eher das, was da überhaupt noch da ist.
Und natürlich Danke Günther Jauch.
Wieso brauchen denn unsere Apotheker Millionäre plötzlich Hilfe von der Bundesregierung?
Beim Geld wegschaufeln?
Lächerlich.
… weil sich die Apothekenvergütung seit langem nicht dem Bruttoinlandsprodukt entwickelt, geschweige denn den Tariflöhnen. Das führt im Übrigen zum Apothekensterben insbesondere auf dem Land! https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/ZDF/Zahlen-Daten-Fakten-24/ZDF_2024_19_Entwicklung_der_Apothekenverguetung.pdf
Die armen Apotheker*innen. Mir kommen gleich die Tränen. Wenn man sich die Preise für nicht verschreibungspflichtige Medikamente, und sonstige Artikel anschaut, wird einem schlecht. Ich kaufe gewisse Mittel etc., schon seit Jahren in einer Versandapotheke. Dort bezahle ich teilweise nur 1/3, aber auch mit unter nur die hälfte als in der Apothe.
Du kaufst deine Mittelchen auch in einer Apothe!