Tag der Bibliotheken: Stadtbibliothek Halle stellt sich gemeinsam mit Oulu vor

Am Freitag überraschen viele Bibliotheken im Land ihre Besucherinnen und Besucher mit einem tollen Programm – Anlass ist der Tag der Bibliotheken, der seit 1995 immer am 24. Oktober begangen wird. Zu einer ungewöhnlichen Begegnung am bundesweiten „Tag der Bibliotheken“ lädt die Stadtbibliothek Halle am Freitag, 24. Oktober 2025, 16.30 Uhr, in Kooperation mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft und dem Freundeskreis Halle-Oulu ein: In einer hybriden Veranstaltung stellen sich in der Zentralbibliothek am Hallmarkt die städtischen Bibliotheken aus Halle (Saale) und der finnischen Partnerstadt Oulu gemeinsam vor. Die Bibliothek aus Finnland wird live per Zoom zugeschaltet. Die Beigeordnete für Kultur und Sport, Dr. Judith Marquardt, nimmt an der Veranstaltung teil, bei der Bibliotheksbesucherinnen und -besucher erfahren können, wie sich Bibliothekswesen, Angebote und Arbeitsweisen in Deutschland und Finnland unterscheiden. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. In Magdeburg feiert die Bibliothek ihr 500jähriges Bestehen und lockt mit vielen Highlights. In Wittenberg wird es eine Lesung mit Burkhard Müller geben, der sein Buch „Die Elbe – Portrait eines Flusses“ vorstellt. Auch die Bibliotheken in Merseburg und Oschersleben bieten spannenden Lesungen an und in Barleben wird das Jubiläum mit einem Bastel- und Lesenachmittag für Kinder und Eltern begangen. Das komplette Programm (siehe unten).
Das Landesverwaltungsamt als Fachstelle ist zuständig für die Förderung öffentlicher Bibliotheken. 143 öffentliche haupt-, nebenamtlich und ehrenamtlich geführte Bibliotheken gibt es in Sachsen-Anhalt. Viele davon befinden sich in kleineren Kommunen und sind dort ein elementarer Bestandteil des öffentlichen Lebens, Kommunikations- und Veranstaltungsort, der zentrale Treffpunkt.
Aber auch sie haben einige Herausforderungen zu bewältigen. Bibliotheken haben trotz ihres modernen und umfassenden Angebotes noch ein Imageproblem. Viele Menschen nehmen Bibliotheken als reinen Ort des Ausleihens wahr, fast schon etwas veraltetes. Dabei ist das Angebot viel größer. Von Veranstaltungen für Kinder- und Jugendlichen zum Thema Lese-, Medien- und Informationskompetenz, Technikworkshops für Rentner, um zu lernen mit modernen Endgeräten umzugehen, Lesungen für Erwachsene, Demokratieförderung, Robotik etc. Moderne Bibliotheken entwickeln sich zu einem sozialen Treffpunkt, ein Ort der Bildung und Kultur, aber auch ein Raum, um Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Sie sind die meistbesuchte außerschulische Bildungs- und Kultureinrichtung und somit ein essenzieller Bestandteil für unsere Gesellschaft. Und als dieser, müssen sie auch wahrgenommen werden.
Im vergangenen Jahr haben wieder 1,8 Millionen Sachsen Anhalter über 5 Millionen Medien ausgeliehen. Und um attraktiv zu sein, werden immer wieder neue Wege beschritten. Vor 12 Jahren haben die ersten 11 Bibliotheken mit dem e-Lending begonnen, also digitale Bücher, Hörbucher und Zeitungen an ihre Benutzer zu verleihen. Inzwischen sind es bereits 43 Bibliotheken, die diese Möglichkeit anbieten. Der onleihe-Verbund stellt mittlerweile ca. 73.000 Titel zur Nutzung bereit.
Zudem haben sich viele Einrichtungen auch optisch modernisiert, wie zuletzt die Bibliotheken in Zahna, Ilsenburg und Wettin. Im Landkreis Stendal wird im kommenden Jahr zudem eine neue Fahrbibliothek in Betrieb genommen.
Und wie sieht die Zukunft aus?
Durch unterschiedliche Förderprogramme des Landes und der EU, konnten die Bibliotheken in Sachsen-Anhalt die Digitalisierung voranbringen. Von kontaktlosen Selbstverbuchern und Rückgaben, neuer Hardware für die Benutzer bis hin zu magischen Teppichen für die pädagogische Arbeit mit Kindern. Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren einen großen Schritt gemacht. Diese Schritte gilt es fortzusetzen. Weiterhin muss die Transformation zum Dritten Ort, also zum sozialen Treff- und Lernpunkt vorangetrieben werden. Hier stehen die Ausstattung und Aufenthaltsqualität der Bibliotheken im Fokus. Denn nur ein Ort in dem sich die Benutzenden auch wohl fühlen, kann ein wirklicher Dritter Ort und somit der soziale Mittelpunkt einer Kommune werden.
Weitere Zahlen aus der Landesstatistik lassen sich über unsere Website filtern:
Bibliotheksstatistik (sachsen-anhalt.de)
Hintergrund
Der Tag der Bibliotheken am 24. Oktober wurde 1995 unter der Schirmherrschaft Richard von Weizsäckers von der deutschen Literaturkonferenz ausgerufen. Er erinnert an die von Karl Benjamin Preusker (1786-1871) am 24. Oktober 1828 in Großenhain (Sachsen) eingerichtete Schulbibliothek für Lehrer und Schüler, die 1832 nach Preuskers Plan zur ersten deutschen Bürgerbibliothek (Stadtbibliothek) erweitert wurde, die unentgeltlich von allen Bürgern benutzt werden konnte.
Die Landesfachstelle ist eine Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt und ist im Landesverwaltungsamt, Referat Kultur, Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken integriert. Die Tätigkeit der Landesfachstelle umfasst die konzeptionelle Planung und fachliche Begleitung der Bibliotheksentwicklung und Bibliotheksförderung sowohl öffentlicher Bibliotheken als auch Schulbibliotheken in Sachsen-Anhalt.
Die Landesfachstelle ist der Fortbildungsveranstalter für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in öffentlichen Bibliotheken im Land. Sie berät Bibliotheken und Bibliotheksträger in allen spezifischen Bibliotheksbelangen. Darüber hinaus ist sie Ansprechpartner für Sondereinrichtungen des Bibliothekswesens, zum Beispiel Fahrbibliotheken und Patientenbibliotheken.
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