Tausende Beschäftigte in Halle (Saale) profitieren vom höheren Mindestlohn

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Oktober 2022 auf 12 Euro je Stunde. Darauf macht der DGB Halle-Dessau kurz vor der Einführung aufmerksam.
Karsten Priedemann, Regionsgeschäftsführer DGB Halle-Dessau, sagte am Mittwoch in Halle: „In Halle/Saale kommt der höhere Mindestlohn 24.807 Beschäftigten zugute, die aktuell weniger als 12 Euro pro Stunde verdienen. Das sind 23,2 Prozent aller Beschäftigten in der Stadt, die grundsätzlich Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn haben. Diese Zahlen zeigen: Der Mindestlohn wirkt. Wir Gewerkschaften haben uns lange dafür eingesetzt, die Lohnuntergrenze auf 12 Euro je Stunde anzuheben – mit Erfolg.“
Vor allem Frauen und geringfügig Beschäftigten helfe die neue Lohnuntergrenze. Besonders in Branchen wie dem Gastgewerbe, bei Lieferdiensten und im Einzelhandel verweigern Arbeitgeber*innen den Beschäftigten oft anständige Löhne. Und in Betrieben ohne Tarifvertrag werden besonders häufig Niedriglöhne bezahlt. „Der gesetzliche Mindestlohn ist auch ein Mittel gegen Lohndumping-Konkurrenz durch Unternehmen, die sich Tarifverträgen verweigern“, erklärte Priedemann. Dennoch sei klar: „Der Mindestlohn kann immer nur die unterste Haltelinie sein. Gute Löhne gibt es nur mit Tarifvertrag. Umso wichtiger ist es, die Tarifbindung wieder zu stärken.“
Quer durch alle Branchen erhalten jedoch nach wie vor viele den gesetzlichen Mindestlohn trotz Anspruchs nicht. Der DGB fordert deshalb mehr Kontrollen. „Die Bundesregierung muss die zuständige Behörde Finanzkontrolle Schwarzarbeit personell deutlich stärken. Mindestlohnbetrügereien sind keine Kavaliersdelikte, sondern müssen geahndet werden. Das geht nicht ohne effektive Kontrollen und Sanktionen“, sagte Priedemann.
Trotz der Mindestlohnanhebung wies der DGB Halle-Dessau mit Nachdruck auf die Sorgen vieler Menschen hin. „Auch mit Mindestlohn ist eine echte Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben nicht möglich. Schlimmer noch: Viele machen sich aktuell ernsthafte Sorgen, was im Herbst und Winter auf sie zukommt“, so Priedemann. „Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise kann auch der neue Mindestlohn nicht auffangen. Die Bundesregierung muss jetzt schnellstens eine Energiepreispauschale und einen Energiepreisdeckel beschließen. Um das zu finanzieren, muss der Gesetzgeber die Übergewinne der großen Energie- und Mineralölkonzerne abschöpfen.“
So mancher Arbeitgeber wird das über Arbeitsvolumen/ Arbeitszeit wieder „reinholen“.
Über Arbeitszeit wird das aber schwierig.
Frag mal die Paketzusteller. Da arbeitet keiner nur seine 8 bezahlten Stunden.
Die selbstständigen ganz sicher. Bei denen ist aber auch alles bezahlt.
Na, haste tatsächlich noch ein mickriges Gegenbeispiel gefunden (oder auch einfach nur behauptet)? Fakt ist, dass viele Arbeitgeber schon lange über die Arbeitszeit die Stundenlöhne drücken. Was früher 2 oder 3 Mitarbeiter zu erledigen hatte, „darf“ heute einer eredigen. Da es meist nicht zu schaffen ist, arbeitet er länger als die bezahlte Zeit, so läuft das. Frag mal, warum Hausreinigungskräfte in max. 1,5 min. durchs Treppenhaus durchjagen? Weil die keinen Bock haben, jeden Tag unbezahlte Überstunden zu leisten. Entsprechend sieht es dann auch aus. Bei den Zustellern läuft es ähnlich, 10 Stunden Arbeit, 8 bezahlt.
Niemand wird gezwungen, illegale Beschäftigungsmodelle mitzutragen. Es gibt genug freie Stellen bei seriösen Arbeitgebern. Einfach mal den illegal entlohnten Bekannten vorschlagen. Manche wissen gar nicht, wie gut es ihnen gehen könnte.
Mag so aussehen, ist aber alles begrenzt, und das wissen die Ag auch zu gut.
Außerdem gibt es starke Möglichkeiten, das auszuschließen…Allerdings schafft man das nicht allein.
Das eines der kriminellsten und ärmsten Rattenlöcher vom Mindestlohn profitiert, ist doch wenig überraschend, Ihr Geringverdiener!
Der Magdedorfer verwendet jetzt schon verzweifelt den Namen des rechtschaffenden Hallensers, der ihm seine magdedorfer Komplexe aufzeigt. LOLOL
Lass dich behandeln!!!
„Tausende Beschäftigte in Halle (Saale) profitieren vom höheren Mindestlohn“ 😂😭
Toller Witz Herr Seppelt,
hab selten so gelacht. Wie will man profitieren wenn alles teurer wird im Gegenteil da brauche ich ja aber nicht sondern leidet mehr als vorher
mathe is nicht so deins, oder?
wenn menschen durch mindestlohn mehr zur verfügung haben, solltest du das auch ins verhältnis zu vorher setzen, bei gleicher inflation.
natürlich wird da profitiert.
btw … du meinst das sich der herr seppelt diesen „witz“ selber ausgedacht hat? oder ist es vielmehr nur eine veröffentlichung dieses themas hier auf seinem portal?
Was ist dir lieber: Alles wird teurer und du krebst mit 9€ die Stunde rum, oder es wird alles teurer und du bekommst 12€+/h. Glaubst du ernsthaft das Märchen, dass der Mindestlohn Schuld ist, dass Preise steigen ? Glückwunsch, die Arbeitgeber haben dich genau da wo sie dich haben wollen. Am besten noch einen Keil zwischen Arbeitnehmern und Arbeitslosen treiben und die Ausländer mit in die Gleichung nehmen, dann reiben die sich die Hände und kommen vor lachen nicht in Schlaf.
Derzeit noch 10,45 €
„…und geringfügig Beschäftigten helfe die neue Lohnuntergrenze.“ Nein! Hilft null! Geringfügig Beschäftigte sind meist „Aufstocker“ beim Amt. Was jetzt an mehr Lohn dazu kommt, wird vom Amt gleichzeitig wieder abgezogen. Ergo: es ist kein einziger Cent mehr in der Tasche.
Hättste was ordentliches gelernt !!! Übrigens mehr als die Hälfte der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt haben nichts gelernt, haben keinen Berufsabschluss !!!???
Aber offenbar auch keinen Bock, daran was zu ändern…?
Berufsabschlüsse kann man immer nachholen, mit Fleiß und Beharrlichkeit.
Habe ich irgendwo geschrieben, dass es mich selbst betrifft??? Zum Glück nicht 🙂 Mach dir um mich keine Sorgen.
Bitte mal ein Beispiel nennen, wie die Erhöhung des Einkommens nicht hilft.
Wenn du neben deiner geringfügigen Arbeit noch vom Amt abhängig bist – als Aufstocker – hast du nichts davon, wenn diese geringfügige Arbeit besser bezahlt wird. Du darfst nicht über den gesetzlichen Hartz4-Regelsatz von 449 Euro kommen. Wenn du nun 50 Euro mehr vom Arbeitgeber bekommst, werden diese 50 Euro natürlich exakt vom Amt als Einkommen angerechnet und wieder abgezogen. Somit hast du gar nichts „mehr“ im Geldbeutel.
„Du darfst nicht über den gesetzlichen Hartz4-Regelsatz von 449 Euro kommen.“
Das ist völlig falsch, schon vom Ansatz und vor allem vom Ergebnis. Allein der Grundfreibetrag beträgt 100 Euro, hinzu kommen Staffelungen bis zu der Höhe, wo gar kein Anspruch mehr auf „Aufstockung“ besteht, weil man „zuviel“ Einkommen hat.
Es ist immer mehr im Geldbeutel, wenn man mehr Einkommen hat. Das ist der ganze Sinn der Sache.
Ich bin nicht begeistert vom Mindestlohn, wenn ich könnte würde ich ihn ablehenen!
Du gibst dich also mit 7€ die Stunde zufrieden ?
Und warum kannst du nicht? Was hindert dich an einer Ablehnung?
Schlüssig ist deine Argumentation hier jedenfalls nicht…
Und warum genau? Hast du auch ein Argument oder willst du nur edgy sein?
Wer profitiert?…Wer…Kein einziger normal arbeitender Bürger profitiert vom steigenden Mindestlohn,wo die Preise in die Höhe schießen.
Die Zahl der Privatinsolvenzen werden steigen, wenn sich hier nichts ändert. Wer ein Haus hat, wird besonders tief in die Tasche greifen müssen
oder notgedrungen es unter Wert verkaufen um zu überleben
mehrfach posten macht’s nicht besser, eher schießt du dich noch weiter ins aus.
Das ist Käse !!!
„Kein einziger normal arbeitender Bürger profitiert vom steigenden Mindestlohn,wo die Preise in die Höhe schießen.“ Zum einen ist das faktisch falsch, wer vorher 10,45€ (aktuelles Mindestlohn) bekommt und dann 12€ der erhält 13% mehr Gehalt, was höher ist als die aktuelle Inflation. Zum anderen gilt bei Vergleichen „Gehalt vorher“ vs „Gehalt nachher“ ceteris paribus anzuwenden. Das heißt, dass du die Variable „Gehalt“ vergleichst und alle anderen Variablen Konstant sein…damit gehst du sicher ,dass du nicht irgendwelche zufälligen Effekte, die nichts mit der eigentlichen Gehaltsfrage zu tun haben vergleichst.
Dazu kommt die Falschaussage, dass Menschen mit nem Haus besonders schlimm dran sind…die Werte der Immobilien sind in den letzten 10 jahren massivst gestiegen, ein Haus unter Wert zu verkaufen ist auf mittelfristige Sicht aktuell im Grunde unmöglich und wenn du dir letztes Jahr ein Haus gekauft hast, tja..dann hast du nicht genug Rücklagen behalten und dich leider verzockt, so funktioniert der Kapitalismus nunmal. Und warum Privatinsolvenzen steigen sollten, wenn die Gehälter der Menschen steigen müsstest du auch nochmal genauer für uns dumme Kommentatoren erklären…
Beschämend, dass so viele nur den Mindestlohn erhalten. Bei der Hetz-Kampagne der Wirtschaft gegen das Bürgergeld, heißt bei der Wirtschaft immer „Leistung muss sich lohnen!“ Dann zahlt gefälligst Euren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wesentlich mehr als den Mindestlohn.
Etwas Schuld muß man da aber auch den beschäftigten geben, die sich offenbar nicht für eine Erhöhung ihrer Löhne stark machen. Ja, da muß man etwas tun, sich organisieren, dafür eintreten, kämpfen. Das kommt nicht von Ungefähr oder gar allein. Aber man hat mit den Organisationsformen, den Selbsthilfevereinen für Arbeitnehmer, starke Möglichkeiten. Eine wäre eine gute(!) Personalvertretung, die andere ein ausgehandelter (Haus)Tarifvertrag. Geholfen wird, aber die beschäftigten müssen selbst ihren Hintern hochbekommen.
Kein Arbeitgeber wird dir aus Nächstenliebe mehr bezahlen, nur weil das „fair“ wäre. Für die meisten Arbeitgeber ist es jeden Monat sowieso eine Qual den Lohn zu überweisen, weil eigentlich müssten die Leute für lau arbeiten und den Rest vom Staat als Aufstocker bekommen. Leider vergessen Arbeitgeber, dass gute Löhne dazu führen, dass mehr konsumiert werden könnte, aber wenn man nur an die eigene Tasche denkt und in Quartalsschritten … wie gesagt, BWL und VWL ist für die meisten Chefs nur eine Einbahnstraße.
In meinen Augen ist der gesetzliche Mindestlohn ein verfassungsfeindliches Konstrukt, da er Menschen vom Arbeitsmarkt ausgrenzt, deren Arbeitsleistung pro Stunde unter 12 Euro liegt.
Die Höhe des Lohnes sollten ausschließlich Arbeitgeber und Arbeitnehmer aushandeln. Eingriffe des Staates und der Gewerkschaften haben da nichts verloren.
Der DGB ist Organisation ohne demokratische Legitimation und gehört abgeschafft.
Selten solch eine gequirlte Sch.. gelesen. Die menschen werden nicht „ausgegrenzt“, es sind sog Arbeitgeber, besser Arbeitsverteiler, die manche Menschen ausgrenzen, ausschließen und sie in ihrer Würde degradieren. Wie und woran machst du eine Arbeitsleistung für 12€ fest? Das ist, verlaublich, großer BullShit.
Und ohne gewerkschaft hättest du keinen Urlaub(!), keine bezahlte Freistellung im Krankheitsfall(!), einen 12-Stundentag, keinen arbeitsfreien Samstag, keine nennenswerten Pausen.
Lass dir sagen, daß der DGB als Selbsthilfeorganisation der arbeitenden Mitglieder sehr wohl eine demokratische Legitimation hat, nämlich die seiner Mitglieder. Soviele hat keine der Parteien im Bundestag…
Nachsatz: Die Höhe der Löhne wird sehr wohl von den „Arbeitnehmern“ ausgehandelt, denn die haben dazu ihre beauftragten in tarifverhandlungen geschickt. Wäre ja wohl auch etwas aufwendig, wenn mit jedem einzelnen „Arbeitnehmer“ tagelang über Lohneingruppierungen verhandelt werden sollte. Da sind die sog. „Arbeitgeber“ schon froh, nur zahlenmäig wenige Ansprechpartner in den Tarifverhandlungen zu haben. Übrigens haben die „Arbeigeber“ das genauso gelöst, weil sie ihre Vereinigungen mit den Verhandlungen betraut haben. Schon mal was von „Gesamtmetall“ oder TVL gehört oder gelesen?
Im Übrigen hast du von Verfassungsrecht nicht die Spur einer blinden Ahnung
Ich glaube kaum, dass man es sich als Arbeitgeber leisten kann, solche Töne in diesen Zeiten, wo Fachkräftemangel herrscht, anzuschlagen. Ansonsten muss der Laden eben schließen und der Arbeitgeber kann sich selbst einen neuen Job suchen. Eigentlich sind 12€ sogar noch zu wenig, aber besser wie 8€. Man kann natürlich auch dabei zusehen, wie alles den Bach runtergeht, wenn kaum noch jemand die Lust hat sich ausbeuten zu lassen. Wurde auch mal Zeit, dass die Arbeitnehmer am längeren Hebel sitzen – ansonsten darf der Arbeitgeber gerne alle Tätigkeiten alleine ausführen.