Theater-Aus für Nachwuchs: Schauspielstudio verlässt Halle, Leipziger Hochschule kündigt Vertrag – TOOH bedauert Schritt

Seit 20 Jahren war das Schauspielstudio des neuen theaters Halle ein fester Bestandteil der deutschen Theaterlandschaft. Schauspielstudierende der renommierten Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig wurden hier im 3. und 4. Studienjahr von erfahrenen Ensemble-Mitgliedern ausgebildet – mit großem Erfolg. Doch nun folgt der Schock: Die Hochschule hat den Vertrag mit dem neuen theater zur Spielzeit 2026/27 gekündigt! “Wir bedauern das Ende dieser jahrzehntelangen Kooperation, über die Gründe der Entscheidung liegen uns keine Informationen vor”, heißt es dazu von der Theater, Oper und Orchester GmbH (TOOH) auf Nachfrage.
Das Schauspielstudio soll offenbar nach Köln verlagert werden, wo es künftig an einem größeren Haus mit vermeintlich besseren Vermittlungschancen und mehr Sichtbarkeit angesiedelt werden soll. Während die Ausbildungsstandorte Leipzig und Dresden bestehen bleiben, fällt ausgerechnet Halle, das sich über zwei Jahrzehnte einen exzellenten Ruf aufgebaut hat, dem Kurswechsel der Hochschule zum Opfer.
Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die künstlerische Leitung von Mille Maria Dalsgaard bereits seit eineinhalb Jahren bei den Bühnen Halle tätig ist. Mareike Mikat (stellvertretende künstlerische Leitung) übernahm zudem die Leitung des Studios. Nun wurde der Vertrag mit Halle gekündigt
Für Halle ist dies ein herber Verlust: Über viele Jahre galt das Schauspielstudio als Talentschmiede und brachte Absolvent*innen hervor, die an namhaften Bühnen im In- und Ausland engagiert wurden. Dass sich die Hochschule nun für einen anderen Standort entscheidet, wirft Fragen auf: Welche Konsequenzen wird der Imageschaden des neuen theaters noch haben?
Fest steht: Mit dem Weggang des Schauspielstudios verliert Halle eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für den Schauspielnachwuchs – und ein weiteres Stück kultureller Identität.
Das Los eines Stadttheaters in einer kleinen Stadt. Wir hatten Glück das es 20 Jahre lang möglich war. Danke für die Zeit.
Na endlich!
Wieso?
Wieso denn das ?
Dann sofort nach Ablauf des Subventionsvertrages 2028 nur noch das absolut notwendigste in die TOOH zahlen! Die sollen so ein Programm machen, dass die Menschen sehen wollen und auch bereit sind, die Eintrittspreise zu bezahlen! Wer kein Geld für KITA-Kinder hat, braucht auch so einen Luxusschmarren wie die TOOH nicht zu finanzieren!
Was für ein Blödsinn! Die Subventionen haben nichts mit dem Schauspielstudio zu tun. Ohne Subventionen existiert übrigends kein Kulturbetrieb. Aber es ist sinnlos, dass denjenigen zusagen, die nicht mal insTheater gehen und denen offenbar die Soap in irgendeinem Fernsehsender reicht.
„Ohne Subventionen existiert übrigends kein Kulturbetrieb.“
Hast du dafür irgendwelche Belege?
Aso, fast jeder trifft seine Lebensentscheidungen selbst.
Nahezu jedes Rockkonzert, jeder Comedian-Auftritt kommt ohne Subventionen aus. Viele Galerien und Kleinkunstbühnen, Zirkus auch. Etc. etc. Alles Kultur ohne oder mit wenig Subventionen. Nur einige Wenige wollen Ihre Hobbies zusätzlich vom Steuerzahler finanziert haben, v.a. gerne begründet in dem sie es selbstherrlich als Hochkultur bezeichnen – welche arrogante Frechheit und sicger kein Argument fürs Geldverbrennen.
Gegen Dummheit und Arroganz hat leider keine Apothe irgendein Medikament.. Vergl. Dr. med. Hiob Prätorius: Das virus der menschlichen Dummheit wurde leider noch nicht entdeckt.
Dann muss man so ein Programm machen, das die Menschen sehen wollen. Anscheinend macht die TOOH das aber nicht und braucht deswegen auch diese Millionen Steuergelder. In anderen Ländern muss die Kultur sich selber finanzieren oder leben von Spenden. Das sollte man auch hier einführen, dann kann man gespannt sein, wie viele von denen hier so „pro Subventionen“ sind, ihren Obolus leisten würden. Du nicht und die Emmi sicherlich auch nicht…
@Einwohner, wie armselig bist du denn. Nur weil du nichts von Kultur verstehst, muss sie nicht verschwinden.
Man könnte deine Aussage umdrehen, wer kein Geld für Kita-Gebühren hat, der sollte sich keine Kinder anschaffen oder sich selbst um sie kümmern.
@Emmi: Wer keine Kinder hat sollte keine Rente bekommen und sich selber sorgen! Die TOOH wird nach 2028 nicht mehr soviel Subventionen bekommen, das wird dann wahrscheinlich vom LVA geregelt, denn diese freiwillige Ausgabe hebt den Haushalt in eine Dimension, die nicht mehr finanzierbar ist.
Wie arrogant bist Du denn, nur Dein Kulturverständnis zählt? Bei der TOOH müssen mind. 50 % Subventionen weg, und auch die Kitagebühren sind immer noch zu niedrig. Und wer Kultur oder Kinder will, sollte auch bereit und fähig sein, dafür zu zahlen und nicht in anderer Leute Tasche greifen.
Das Theater was die TooH im wahrsten Sinne des Wortes in Halle veranstaltet, bleibt anscheinend anderswo nicht verborgen.
Viele interne Querelen und viel Subvention aus Steuermitteln für wenig Ergebnis.
Die Märchenaufführung der Studenten im Hofe des NT in der Weihnachtszeit waren immer super, der Hof voll und haben auch sonstTheaterabstinenzler begeistert. Schade das dies nun evtl auch beendet ist.
Kann die Millionenschwere TOOTH nur sparen.
@Quappe, falsche Aussage.
Wird doch nicht etwa was mit den Zwei Damen vom Grill zu tun haben? Nachtigall…
Man könnte ja auch selbst ausbilden?!
Schauspieler ist kein dreijähriger Ausbildungsberuf.
sondern?
Ein Studium, mit Staatsexamen. Dauer mindestens 8-10 Semester…
Eine sehr traurige Nachricht. Es traten viele gute Schauspielerinnen und Schauspieler aus dem Studio hervor.
Das ganze ist positiv zu sehen. Ein paar Traumtänzer können sich nun in der Produktion oder der Altenpflege versuchen, wo es zur Abwechslung mal Sinnvolles zu tun gibt.
Dieser Kommentar soll wahrscheinlich nur provozieren und sonst nichts. Aber Sie machen ein dummes Gesicht, wenn im Theater kein Schauspieler mehr spielt oder ihre Lieblingsserie nicht mehr besetzt wird, da den Beruf keine Person mehr ausübt. Lassen Sie doch die Leute in Ruhe. Wenn sie Schauspieler werden möchten, dann werden sie das eben. Das geht Sie doch nichts an.
Halle fällt immer mehr in die Bedeutungsosigkeit ,sehr schade.
Das ist ein echter Schlag ins Herz! Die Studenten sind energetisch und kreativ, mutig und bieten auch die Möglichkeit, einen breiten Spielplan zu präsentieren. Zudem ziehen sie junge Leute in das Theater. Wer denkt, dass das ein Verlust ist, den man nicht merken wird, irrt gewaltig! Wahrscheinlich ist das für Halle ein größerer Verlust als für die Studenten im Studio. Das waren und sind tolle Menschen. Ich finde das sehr traurig für uns in Halle. Die, die sich nicht für Kultur interessieren, werden es nicht spüren, die spüren aber auch schon so nicht viel. Was Hänschen nicht lernt…
Es gibt in Halle trotzdem zu viele, die nicht ins Theater gehen, aus Bequemlichkeit oder weil es aus dem Focus geraten ist! Nur unterschreiben für „Theater bleibt“ usw. reicht nicht auf Dauer für dessen Rechtfertigung!
Was richten die zwei Damen an der Spitze des Hauses noch alles an?
Die Chefin der TOOH hat , nach toller Arbeit über Jahre, schon ihren Vertrag nicht verlängert. Das wirft tatsächlich Fragen auf.