THW lud zum Neujahrsempfang: Helferzahl steigt auf 138, Zivilschutz neu im Fokus, seit 15 Jahren kämpft man für einen neuen Standort

Traditionell lädt das Technische Hilfswerk (THW) in Halle (Saale) Vertreter anderer Hilfsorganisationen und der Politik zum Neujahrsempfang ein. Am Samstagabend wurde Bilanz über das vergangene Jahr gezogen. Zudem wurde die Technik präsentiert. So gab es eine Dekontaminationsvorführung, die THW-Jugend hatte ein Floß gebaut.
Mittlerweile sind beim THW in Halle (Saale) 138 Helfer aktiv. 19 Neueintritte konnten verzeichnet werden, zudem sind 23 Junghelfer beim THW engagiert. Im vergangenen Jahr gab es für das hallesche THW 29 Einsätze, so haben die Hallenser beispielsweise beim Hochwasser in Sangerhausen geholfen. Dafür haben sich auch Vertreter der Feuerwehr in Sangerhausen bedankt. So sind mehr als 10.700 Dienststunden angefallen. Über 5.000 Ausbildungsstunden wurden absolviert.
“Aber nach wie vor drückt uns der Schuh mit der Liegenschaft”, sagte der Ortsbeauftragte Hendryk Stör. Denn das Areal in der Murmansker Straße ist zu klein. Bereits seit 15 Jahren ist ein neuer, größerer Standort im Gespräch. Doch weiter ist man hier noch nicht gekommen. Der Bund, das THW ist eine Bundeseinrichtung, muss die Mittel bereitstellen. Doch trotz dieser Widrigkeiten: “die Leute kommen her und engagieren sich, ohne dass sie hergeprügelt werden”, so Stör. “Sie haben Spaß daran, zu helfen, sind hochmotiviert und engagiert.” Und während es bei der Liegenschaft Sorgen gibt, ist man beim THW mit der Technik zufrieden. “Die Fahrzeuge sind neu und gut”, freut sich Stör. Zudem hob er die gute Kommunikation mit Stadt, Polizei und Feuerwehr hervor. “Das hat sich alles zum Positiven verändert.” Vor 25 Jahren habe das noch anders ausgesehen. Zudem wollen die Hallenser die Zusammenarbeit mit dem Leipziger Ortsverband stärken.
Im Katastrophenschutz habe man sich etablieren können. Mühsam erfolgt nun wieder der Aufbau einer CBRM-Einheit (chemisch, biologisch, radiologisch und nuklear / Früher ABC). Bis zu 16 Helfer wollen sich im europaletten Projekt “rescEU CBRN” engagieren, 10 davon sind bereits in der Ausbildung.
Stör ging aber auch auf Wehrpflicht ein. Es wird ja bundesweit über eine Wiedereinführung diskutiert. Doch bei den zahlreichen Hilfsorganisationen sind zuvor noch einige Dinge zu klären, beispielsweise ob es überhaupt dafür ausreichend Kapazitäten gibt und ob es organisatorisch zu stemmen ist. “Einfach zu sagen, ich lege den Schalter um und führe die Wehrpflicht ein, ist schwierig”, so Stör. “Ich glaube nicht, dass wir das innerhalb weniger Monate umsetzen können.”
“Das THW begleitet uns immer bei Projekten”, sagte Bürgermeister Egbert Geier. So hob er die Absicherung zum Laternenfest hervor. Auch sei die Jugendarbeit wichtig, um die Jugendlichen an das Ehrenamt heranzuführen. Das THW habe eine Vorbildfunktion in der Stadtgesellschaft.
“Die Kritik ist angekommen”, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Kerstin Godenrath zum Thema Liegenschaft. “Hier sind ja genügend Stimmen, die es weitertragen können”, meinte sie. Denn mehrere Stadträte, Bundes- und Landtagsabgeordnete waren anwesend. Das THW habe für das Land einen enormen Stellenwert, Godenrath lobte Fleiß und Engagement, aber auch die Unterstützung durch Familienangehörige, die ja im Einsatzfall auf Partner, Eltern oder Kinder verzichten müssen.
Seit Jahren begleitet auch die Bundestagsabgeordnete Petra Sitte (Linke) das THW. Sie berichtete vom alljährlichen Kampf in den Haushaltsberatungen um mehr Mittel. Von Unterstützung kann man ja viel reden, “man muss das Versprechen aber auch einlösen.” Sie hoffe, dass die nächste Bundesregierung das Thema angeht. Man sei den Ehrenamtlichen die Wertschätzung schuldig. Und ohne das THW müsste der Bund die Aufgaben direkt selbst managen.
Uwe Vogel ist für den gesamten THW Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt zuständig. Auf 130.000 Einsatzstunden ist man hier gekommen. Das sei das drittstärkste Jahr an Einsätzen gewesen – nach dem Ahrtal-Hochwasser 2021 und dem Jahrhunderthochwasser 2013 in Mitteldeutschland. Neben dem Hochwasser in Mansfeld-Südharz waren die Helfer vom THW auch bei er Fußball-Europameisterschaft im Einsatz. Eine wichtige Aufgabe für das THW sei nun, “zivilschutztüchtig zu werden”, sagte Vogel. Dazu habe man bereits einen Maßnahmenplan mit 60 Punkten erarbeitet. “Und das ohne zusätzliche Mittel”, sagte er mit Blick auf die Finanzierung. Deshalb habe er die Hoffnung, dass die neue Bundesregierung das Budget anpasst. Denn bisher war das THW beim Katastrophenschutz tätig, um auch beim Zivilschutz aktiv zu sein, müsse beispielsweise auch die Ausbildung angepasst werden. Wie Vogel sagte, gebe es auch Gespräche mit Organisationen aus der Ukraine, um hier Erfahrungen zu sammeln.





































Ich Frage mich warum die THW Leute auch jedesmal den Geier mit einladen. Schließlich ist er als Bürgermeister für diese Situation des Standortes mit verantwortlich. Wer nicht diese Menschen, welche ihre Arbeit freiwillig ausüben, mit unterstützt kann auch nicht auf eine Einladung hoffen. Jedes Jahr muss sich das THW erklären… traurig sowas…
Das THW ist eine Bundeseinrichtung und diese ist für die Standorte ihrer Ortsverbände zuständig. Die Stadt Halle kann höchstens bei der Standortauswahl helfen, aber finanzieren muss es das THW selbst. Der Bürgermeister ist hier nicht in der Pflicht.
Das THW jammert jedes Jahr gegenüber dem Bund, welches das THW finanziert.
Die Stadt ist hier lediglich der Ort, wo es steht.
Nur pure Hetze mit bewußten falschen Fakten mit dem einzigen Ziel, einer Person namentlich zu schaden.
Ich hoffe, zukünftig wird man solche Typen ermitteln und bestrafen. Schöne Geldstrafen reichen schon.
Ingo Wetter hat den Rest korrekt erklärt!
Kann keine Hetze mit strafrelevanten Inhalt erkennen. In einer Demokratie ist es nicht so einfach, alles unerwünschte zu bestrafen. Zumindest aktuell.
Ich habe gehört, am Meeresbrunnen in Halle-Neustadt ist ein Grundstück für billig zu haben. 😉
Davon mal abgesehen, dass dieses Grundstück ungeeignet wäre, ist es auch schon verkauft.
Neben dem jetzigen THW Gelände ist noch genügend Platz.
Respekt für diese Leute!
Mit größer war in den letzten zehn Jahren immer das Gebäude gemeint.
Lassen wir es gut fünf Jahre her sein, dass hier schon mal ein zweites Gebäude verkündet wurde.