Trotz Verschiebung der Bauerndemo: Absage der Gedenkstunde im Landtag von Sachsen-Anhalt zum Holocaust-Gedenktag bleibt bestehen
Am morgigen nationalen Tag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird am Denkmal der verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma um 10.00 Uhr eine stille Kranzniederlegung im Beisein von Mitgliedern des Landtages, der Landesregierung, Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Magdeburg, der Religionsgemeinschaften sowie gesellschaftlich relevanter Gruppen stattfinden. Im Rahmen der Kranzniederlegung wird der Präsident des Landtages, Dr. Gunnar Schellenberger, das Totengedenken zu Ehren der Opfer des Nationalsozialismus sprechen.
Auch wenn die ursprünglich für morgen angemeldete Versammlung auf dem Magdeburger Domplatz mit der heutigen zur Kenntnis genommenen Entscheidung auf den Sonntag verschoben wurde, was vom Präsidenten des Landtages im Einvernehmen mit den Fraktionsvorsitzenden begrüßt wird, bleibt es in Übereinstimmung zwischen dem Landtagspräsidenten und den Fraktionsvorsitzenden bei der Absage der gemeinsamen zentralen Gedenkveranstaltung von Landtag und Landesregierung und Verschiebung auf einen frühestmöglichen Termin, der von der Landtagsverwaltung aktuell geprüft wird.
Vor dem Hintergrund der Reaktionen, die die Absage und Verschiebung der zentralen Gedenkveranstaltung des Landes für die Opfer des Nationalsozialismus in der Bevölkerung und den Medien ausgelöst hat, erklärt Dr. Gunnar Schellenberger:
„Die Reaktionen, zu denen die Entscheidung des Landtages geführt hat, einem angemessenen und würdigen Rahmen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus die höchste Priorität einzuräumen, zeigen, welchen hohen Stellenwert das gemeinsame Erinnern und Bewahren der Wahrheit, das Mahnen gegen das Vergessen, das Respektieren und Würdigen der Opfer, das Wachhalten der Erinnerungskultur und das stete Sensibilisieren über Ursachen und Folgen von Vorurteilen und Diskriminierung in der Bevölkerung hat. Diesem hohen Stellenwert war sich der Landtag bewusst und hatte vor diesem Hintergrund die Entscheidung zur kurzfristigen Absage und zum späteren Nachholen der Veranstaltung getroffen.
Die Reaktionen sind zugleich ein mehr als Mut machendes und hoffnungsvolles Zeichen. Diesem gemeinsam Ausdruck zu verleihen, lade ich alle herzlich ein, sich dem stillen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Rahmen der am morgigen Tag vor dem Denkmal für die verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma stattfindenden Kranzniederlegung anzuschließen und gemeinsam ein Zeichen der Demokratie und des Zusammenhalts zu setzen.“
Ich finde die Entscheidung richtig. Die Opfer aus der Zeit des Nationalsozialismus sind ein sehr wichtiges Thema, das nicht in Vergessenheit geraten sollte. Die subventionsgierigen Bauern dürfen da gerne zurücktreten.