Umweltverein protestiert gegen Partynutzung der Ziegelwiese und kritisiert Grüne

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder übt heftige Kritik an der Stadtratsfraktion der Grünen. Anlass ist ein Antrag, weitere Strandbereiche entlang der Saale zu prüfen, weil der bisherige Strand an der Ziegelwiese gut angenommen wird.
Weitere Freizeitbereiche würden “unweigerlich zu massiven weiteren Schäden an Umwelt, Natur und Landschaft führt. Dieses Treiben hat nichts mit feiern und erholen, sondern eher mit um sich greifender Verantwortungslosigkeit und voranschreitendem Egoismus zu tun”, so der AHA. Bereits jetzt sei die Ziegelwiese eine “Partymeile mit Grill, Alkohol und Unmengen Müll.”
Weitere Strände wurden “neben der bisherigen Vermüllung und Verlärmung sowie Schädigung von Grün, eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes mit weiteren Steganlagen” bedingen. Die jetzigen Angebote mit Anlegeflächen für Boote am Riveufer und Peißnitzhaus würden ausreichen, so der AHA.
Der AHA fordert “erneut und mit Nachdruck die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) auf, den Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft endlich ernst zu nehmen, ihren gesetzlichen Verpflichtungen und Aufgaben nachzukommen sowie unverzüglich diese Zustände zu beenden.” Zudem solle die Stadt mehr für die Umweltbildung zu tun. “So wäre es sinnvoll zu prüfen, inwieweit die Möglichkeit besteht Umweltsünder, zu Umweltschulungen zu verpflichten.” Auch an die Hallenser wendet sich der AHA und ruft die Bevölkerung auf, mehr auf den Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft zu achten.
Auenlandschaften an der Saale gehören zu den arten- und strukturreichsten Natur- und Landschaftsräumen der gemäßigten Zonen, verdeutlicht der AHA. “Sie bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsräume, Hochwasser der Flüsse und Bäche den notwendigen Ausbreitungsraum, tragen zur Steuerung des Wasserhaushaltes bei sowie ermöglichen den Menschen Erholung und Entspannung.”
Eine Sauerei ist das.
Für jemanden wie mich, der nahezu täglich die Ziegelwiese überquert, gehören schätzungsweise 80% derer, die sich an relevanten Tagen dort tummeln, eher in ein Arbeitslager, aber niemals in Freiheit.
Ohne gleich wieder mit der Faschismuskeule zu kommen, aber solch „Einschätzungen“ sind dann doch nicht angebracht. Richtig ist allerdings allemal, dass öffentliche Plätze nach Veranstaltungen für die Bürger Müllplätzen nicht unähnlich sehen.