Uniklinik Halle will Löhne auf Tarifniveau anheben
Gute Nachrichten für das nichtärztliche Personal am Universitätsklinikum in Halle (Saale). Ihre Löhne sollen innerhalb der nächsten drei Jahre auf den allgemeingültigen Tarifvertrag TV-L angehoben werden, bisher gilt ein Haustarifvertrag mit elf Prozent niedrigen Löhnen.
„Das UKH strebt eine Anpassung an den TV-L in den kommenden zwei bis drei Jahren an. Der Klinikumsvorstand wird auf die Kostenträger (Krankenkassen) und die Sozialpolitik zugehen, damit die durch die Tarifsteigerung wachsenden Kosten seriös gegenfinanziert werden. Denn neben einer angemessenen Bezahlung auf der einen Seite müssen die Arbeitsplätze auf der anderen Seite gesichert werden“, teilte das Krankenhaus mit. Das erste Sondierungsgespräch zwischen dem Klinikumsvorstand und Vertretern der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di über die Aufnahme von Tarifgesprächen findet am Mittwoch statt.
Der derzeit gültige Haustarifvertrag und die dazu gehörigen Entgelttabellen seien bislang durch die Gewerkschaft nicht gekündigt und hätten damit weiterhin Gültigkeit, das die Klinik. Man habe ein hohes Interesse an einer zügigen Verbesserung der Einkommenssituation der Mitarbeiter. Ein schriftliches Angebot zur Steigerung der Entgelte, aber auch der Zuschläge beispielsweise für den Schichtdienst und der Jahressonderzahlung sei durch den Klinikumsvorstand des UKH gegenüber ver.di bereits vor vier Wochen unterbreitet worden, jedoch ohne weitere Reaktion seitens der Gewerkschaft.
Man sei sich bewusst, dass eine spürbare Lohnentwicklung angestrebt werden müsse, um neue Fachkräfte zu gewinnen und die qualifizierten Mitarbeiter auch zu halten. „Vor dem Hintergrund der sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren, sind die Tarifentwicklungen jedoch auch mit Augenmaß durchzuführen, um diese Entwicklung zu stabilisieren. Dabei hält der Klinikumsvorstand auch die Entwicklung des TV-L im Auge“, so das Krankenhaus. Eine sofortige Anpassung an den TV-L würde auf einen Schlag etwa 15 Millionen Euro kosten. „Hier sind die Kostenträger und die Sozialpolitik gefragt, eine adäquate Finanzierung der Behandlungen in einem Universitätsklinikum zu gewährleisten, um die Schere zwischen Leistungsvergütung und Tarifsteigerungen auch finanzieren zu können. Seit der Bestandsdiskussion 2013 wurden umfangreiche Anstrengungen unternommen, die wirtschaftliche Basis des UKH zu verbessern. Im vergangenen Jahr konnte ein positiver Jahresabschluss erreicht werden, daran hatten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Anteil.“
Das UKH hat etwa 3320 Mitarbeiter, davon etwa 2800 im ver.di-Tarifvertrag.
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