Unter anderem Kitas, Verwaltung und Arbeitsagentur betroffen: Gewerkschaft ver.di ruft am Mittwoch zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst im Saalekreis auf – Lohnplus von 8 Prozent gefordert

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst am Mittwoch, den 05.02.2025, die kommunalen Beschäftigten im Saalekreis ganztägig zum Warnstreik auf. Betroffen sind die Kolleginnen und Kollegen in den Kitas und Horten, Verwaltungen, Jobcenter, in der Bundesagentur für Arbeit und in allen Dienststellen des Landratsamtes.
Die Arbeitgeberseite hatte zuvor in der ersten Verhandlungsrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft reagiert nun mit den ersten Warnstreiks in dieser Tarifauseinandersetzung. „Es braucht jetzt schnell klare Lösungen, für die starke Überlastung der Beschäftigten! Die Zeit der Rituale ist vorbei. Die öffentlichen Arbeitgeber müssen jetzt liefern“, kommentiert Lucas Zahn das Verhalten der Arbeitgeber.
„Die derzeitige Situation im öffentlichen Dienst erfordert dringend wirksame Entlastungsmaßnahmen“, erklärt der Gewerkschaftssekretär. „Die Blockadehaltung der Arbeitgeberseite verhindert notwendige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und lässt zentrale Herausforderungen ungelöst.“
Es wird durch langjährige Sparmaßnahmen am Personal und den Arbeitsbedingungen zunehmend schwierig, freiwerdende Stellen nachzubesetzen. Gleichzeitig kommen immer mehr Aufgaben für die Beschäftigten hinzu. Die Belastung und die daraus resultierenden Krankenstände sind hoch. „Die Kolleginnen und Kollegen haben die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht. Die kontinuierliche Mehrarbeit geht zu Lasten der Gesundheit und Motivation der Beschäftigten.“
ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Wie sorgt denn mehr Geld für Entlastung von schwerer Arbeit?
Und was konkret ist denn diese Mehrbelastung, die angeblich dazugekommen ist? Vielleicht sollte die Gewerkschaft mal dafür kämpfen, diese Mehrbelastung rückgängig zu machen?
Gewerkschaften können keine Menschen dazu zwingen Berufe auszuüben, in denen der erwartbare Lohn in einem Missverhältnis zur aufgebrachten Arbeit steht. Der Gedankengang ist, dass bessere Entlohnung abstrengende Berufe attraktiver macht, dadurch gesteigertes Interesse entsteht und hohe Belastungen durch Personalengpässe entgegen gewirkt wird.
So die Theorie. In der Praxis geb ich dir allerdings recht, dass in der Folge einer Lohnsteigerung der nächste Berufszweig diese ebenfalls einfordert, die Beamten dann auch, weil das Gefälle des Beamtentums erhalten bleiben soll. Von Managern fangen wir besser nicht an. Daran gekoppelt sind Renten und Bürgergeld und dann steigen logischerweise auch wieder die Preise. Es ist ein ewiger Kreislauf des austarierens und nachjustierens. Reichtum lässt sich nicht mit einer festen Zahl beziffern, auch nicht der Wert einer geleisteten Arbeit – sondern erst durch das Verhältnis zu anderen Besitztümern oder Arbeitsleistungen.
Man kann auch reich an Armut sein.
„Lohnplus von 8 Prozent gefordert“
Ist diese Forderung mit Linken und Stadtelternbeirat abgestimmt? Nicht, dass es dann wieder Beschwerden gibt, wenn die Kita-Gebühren angehoben werden müssen.
Müssen sie grundsätzlich nicht. L
Die Gewerkschaftsfunktionäre leben anscheinend in einer anderen Welt.
Gewerkschaften sind nicht Funktionäre, Gewerkschaften sind eine Selbsthilfevereinigung unselbständig beschäftigter Mitglieder, aka Arbeitnehmer. Diese leisten sich den Luxux, gut qualifizierte hauptamtlich tätige Funktionsträger zu haben. Forderungen kommen immer aus den von allen Mitgliedern gewählten Gremien. In diesem speziellen Fall ist wohl ein tarifvertrag am auslaufen und muß durch einen neuen ersetzt werden. So der rechtsgültige Ablauf. Und im Interesse ihrer Mitglieder erheben dann halt Tarifpartner ihre Forderungen, über die es zu verhandeln gilt. So funktioniert Tarifpolitik, im Gegensatz zur Arbeit einer Mindestlohnkommission.
Also wenn Du die Inflation der letzten zwei Jahre bereits durch Loh- oder Gehaltserhöhungen im Rahmen Deines Tarifvertrages ausgeglichen bekommen hast, dann kannst Du Dich freuen und solltest das vielleicht auch mal Anderen gönnen. Oder lebst Du als Frugalist? (Das ist allerdings nicht für Jeden was) In Anbetracht der Preissteigerungen speziell im Lebensmittelbereich und bei den Sozialabgaben klingt die geforderte Erhöhung für mich nicht maßlos. Und man kann davon ausgehen, dass es die erste hohe Forderung ist. Entsprechend wird man sich noch annähern.
Ohne Inflation und Einkommen-Kosten-Spirale funktioniert der Kapitalismus nicht.
Ja, in einer besseren und gerechteren. Jedenfalls kämpfen sie dafür.
Nicht so bescheiden lieber öffentliche Dienst…..wie wäre ws mit 20%? Unserer Wirtschaft geht es gerade blendet und da gönnen wir Euch das…….LOL
Leuten wir dir wünsche ich eine Lohn, weit unter dem Mindestlohn!
Ach Daniel, getroffene Hunde bellen……..einfach mal realistisch bleiben und über den Tellerrand schauen. Der öffentliche Dienst gehört in Sachsen-Anhalt mit zu den Bestbezahltesten.
Und genau deshalb kann sich der ÖD vor Bewerbern kaum retten. Ironie aus.
Die Frage kann nicht oft genug gestellt werden: wo soll das Geld denn herkommen??? Wenn ich alleine Jobcenter lese… da überarbeitet sich bestimmt keiner! Kitas und Horte? Deshalb eine Gebührenerhöhung im Vorfeld… aha, alles klar. Entlastungsmaßnahmen erreicht man mit Sicherheit nicht durch mehr Geld. Die Arbeit bleibt ja trotzdem. Man müsste eher neue Mitarbeiter einstellen. Auch welche, die keinen „hohen“ Abschluss haben. Ein paar Zahlen in ein Computerprogramm klimpert kann auch jemand, der keinen Verwaltungsabschluss hat. Die Anforderungen sind da an manchen Stellen viel zu hoch. Mein Lieblings-Beispiel ist immer gern die Wohngeldstelle 🙂 Die Sachbearbeiterin gibt die Zahlen anhand dder Unterlagen in ein Programm ein. Unten kommt ein Ergebnis raus. Tatsächlich von ganz allein. Wie bei einer einfachen Steuererklärung z. B.
Statt nun die Bearbeiterin berechtigt ist, den Bescheid zu verschicken, nein, da muss noch mal ein „Übergeordneter“ prüfen. Man stelle sich vor, es sind 10 Bearbeiter, jeder schafft 10 Bescheide pro Tag. Dann landen täglich 100 Bescheide zur Überprüfung bei einem Übergeordneten. Kein Wunder, dass das Monate dauert und erst NACH Ablauf des Bewilligungszeitraumes überhaupt beim Berechtigten ankommt. In der Zwischenzeit ist schon wieder ein Weiterbewilligungsantrag fällig, um nahtlos weiter Wohngeld zu bekommen. Der vorherige Bescheid ist aber noch gar nicht da 🙂 Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man darüber lachen.
„Kitas und Horte? Deshalb eine Gebührenerhöhung im Vorfeld… aha, alles klar.“
Die Erhöhung ist ehr für die Lohnerhöhungen in den letzten Jahren (die nie weitergeben wurde). Wenn die Löhne steigen kann man mit der nächsten Erhöhung rechnen.
Danke für deinen Kommentar. Du zeigst wenigstens ganz ehrlich, dass du keine Ahnung hast.
Vielleicht sollten endlich mal die Steuerzahler streiken.
Macht ein Teil von ihnen gerade.
Die tarifgebundenen machen das, eben auch die o.g. Betroffenen im Tarifstreit.