Verein kritisiert Schließung von Musikbibliothek und Bücherbus – Mitarbeiter sind wegen Corona ins Gesundheitsamt abgeordnet

Der Bücherbus in Halle (Saale) steht derzeit abgestellt in der Südstadt, die Musikbibliothek ist geschlossen – seit November hält dieser Zustand nun schon an. Das hängt zusammen mit der Corona-Pandemie, die Mitarbeiter sind ins hallesche Gesundheitsamt abgeordnet worden. Mittlerweile führt die Stadtverwaltung auch Personalknappheit und Aufgabenzuwachs in anderen Bereichen an. Kritik daran übt der Verein der Freunde der Stadtbibliothek. 

Es könne nicht sein, dass “ausgerechnet die in den ansonsten kulturell schlecht versorgten Außenbezirken eingesetzte Fahrbibliothek und die Musikbibliothek der Händelstadt Halle ohne eine Perspektive der Wiedereröffnung bleiben”, heißt es in einer Mail des Bibliothek-Freundeskreises an die Kulturdezernentin. “Beide Einrichtungen richten sich im hohen Maß an Kinder, eine Zielgruppe, die insbesondere unter den Pandemiemaßnahmen gelitten hat, die von den das Lesen fördernden Bildungsangeboten der Stadtbibliothek abgehängt war und für die nach allgemeiner Ansicht schnell wieder Normalität bezüglich einer regelmäßigen Nutzungsmöglichkeit aller Bibliotheken hergestellt werden sollte.”

Fast alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie seien inzwischen beendet, der allgemeine Kulturbetrieb habe längst die Arbeit wieder aufgenommen. Nur die Fahr- und Musikbibliothek scheinen hier eine Ausnahme zu bilden, so der Verein. “Als Förderverein der Stadtbibliothek Halle können wir das nicht akzeptieren und bitten die Stadtverwaltung, die Wiedereröffnung zu realisieren.”

In Abhängigkeit der Pandemielage werde man die Mitarbeiter schrittweise in ihre originären Arbeitsbereiche zurückführen, so die Stadt auf Nachfrage.”Vorbehaltlich einer sich fortsetzenden Entspannung der Pandemielage, soll die Rückführung bis Anfang Mai abgeschlossen sein.”