Verkehrsclub lobt OB Wiegand für Erhalt der Bus-Direktverbindung
Das Kompottviertel, der Hallesche Einkaufspark HEP und das Messe-Handels-Zentrum sind auch weiterhin mit einer regelmäßigen Bus-Verbindung der HAVAG erreichbar. Seit Mittwoch stehen die Einzelheiten fest, die neue Linie 44 fährt morgens und nachmittags halbstündlich sowie tagsüber stündlich zwischen Hauptbahnhof und S-Bahnhof Halle-Messe. Zuvor hatte es heftige Kritik von Anwohnern und Mitarbeitern gegeben. Weil die HAVAG die Route der Linie 43 geändert hatte, hätten sie erst bis nach Büschdorf oder zur Damaschkestraße fahren müssen, um dann in die Straßenbahn umsteigen zu können und zum Hauptbahnhof zu gelangen.
Nach einer Petition und Gesprächen mit Anwohnern hatte sich Oberbürgermeister Bernd Wiegand mit der HAVAG auf die neue Lösung geeinigt. Der Verkehrsclub Deutschland VCD zollt ihm dafür „hohe Anerkennung“. Zuvor habe die HAVAG deutlich gezeigt, dass Kundeninteressen ignoriert werden und welchen Wert der Kunde für die HAVAG hat, so der VCD. Trotz Beschwerden und tausender Unterschriften habe die HAVAG zuvor kein Entgegenkommen gezeigt.
Der VCD schlägt jedoch vor, dass es besser gewesen wäre, die 43 in ihrer jetzigen Linienführung zwischen HEP und Hauptbahnhof zu belassen. Den Schlenker über die Damaschkestraße könnten stattdessen die Regionallinien des OBS nehmen, von dort weiter über die Merseburger Straße zum Busbahnhof fahren. So wären laut VCD alle Kundeninteressen bedient und Kunden aus dem Saalekreis hätten bereits ab Damschekestrasse Umsteigemöglichkeiten in die Innenstadt. Laut Jürgen Bruder vom VCD Halle mache die HAVAG „Linienplanung ohne Kunden mit Eigeninteresse bei dem die Kundschaft vergessen und ignoriert wird.“
Zugleich begrüßt der VCD die Umzugspläne vom Globusmarkt an den stadtnahen Standort an der Dieselstrasse. „Mit einem Stadtnahen Standort kommen Kunden auch attraktiv mit dem Fahrrad und zu Fuß in den Globusmarkt“, so Jan Krehl, Sprecher der VCD Regionalgruppe Halle-Saalekreis. Der VCD sieht den bisherigen Standort im HEP Einkaufszentrum als ungeeignet, da dieser Standort überwiegend nur mit dem Auto erreichbar ist und für Fahrradfahrer unattraktiv und zu weit von der Stadt entfernt ist. Mit dem neuen Standort kämen die Kunden auch wieder in die Stadt zurück und kehren der grünen Wiese den Rücken, was den Einzelhandel in der Stadt zu gute komme. Das Management vom HEP Einkaufszentrum mache den Eindruck, panisch zu reagieren und die Politik für eigene Interessen zu missbrauchen. Der VCD erinnert zudem daran, dass der HEP durch mehrere Buslinien erreichbar ist. Andere Einkaufscenter in der Bundesrepublik würden eigene Zubringerverkehre einrichten oder finanzieren. Die Stadt und die HAVAG könnten den Betreiber des HEP nicht in die Pflicht nehmen. Der VCD appelliert an das Management vom HEP, finanziell einen Anteil für die Buslinien beizutragen, da die Busse Zubringerverkehre für Kunden des Einkaufszentrum seien.
Neueste Kommentare