“Völkermord in Gaza”: Pro-Palästinensische Kundgebung auf dem Marktplatz in Halle (Saale)

Die Absage kam überraschend: Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entzog am Dienstag eine bereits genehmigte Raumzusage für eine Veranstaltung mit der Politikwissenschaftlerin Prof. Helga Baumgarten (Birzeit-Universität, Ramallah) und dem emeritierten Völkerrechtler Prof. Norman Paech. Beide wollten ihr Buch „Völkermord in Gaza“ vorstellen. Neue Räumlichkeiten wurden nicht gefunden – eine Begründung für die Absage blieb aus.
Kurzentschlossen wurde die Veranstaltung am Freitagabend unter freiem Himmel abgehalten – auf dem Marktplatz in Halle. Paech konnte verletzungsbedingt nicht erscheinen, Baumgarten hielt einen einstündigen Vortrag, der sich ausschließlich der Lage in Gaza nach dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 widmete.
Einseitige Darstellung?
Baumgarten kritisierte Israel mit drastischen Worten. Sie sprach von einem „Genozid“, von „gezielten Tötungen“ durch israelische Soldaten, von einem „zionistischen Siedlerkolonialismus“ – Begriffe, die politisch aufgeladen sind und international höchst unterschiedlich bewertet werden. Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen – darunter viele Zivilisten – getötet wurden, wurde in ihrer Rede mit keinem Wort erwähnt.
„Systematische Zerstörung“
Baumgarten zeichnete ein dramatisches Bild der humanitären Lage im Gazastreifen. 53.000 Tote, darunter über 10.000 Kinder – so ihre Zahlen, die sie unter anderem auf Angaben der UN-Hilfsorganisation UNRWA stützte. Die Infrastruktur sei kollabiert, das Gesundheitssystem kaum mehr funktionstüchtig. Besonders erschreckend: „Gaza ist zum größten Kinderfriedhof der Welt geworden“, sagte sie. Häuser, Krankenhäuser und Schulen seien zu großen Teilen zerstört, die Versorgung für Krebspatienten faktisch nicht mehr existent.
Sie warf der israelischen Armee vor, „gezielt Kinder zu erschießen“ und sprach davon, dass israelische Soldaten „Spaß am Töten“ hätten. Sie forderte, diese im Ausland zu verhaften. Auch dies eine Aussage, die Empörung hervorrief – sowohl in der Politik als auch unter einigen der Anwesenden.
Diffamierung oder Kritik?
Baumgartens Vorwürfe reihen sich ein in eine Debatte, die seit Monaten an Schärfe gewinnt. Während Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International Israel wiederholt Kriegsverbrechen vorwerfen, sehen andere in solchen Anschuldigungen eine einseitige Delegitimierung des jüdischen Staates. Israel selbst weist den Vorwurf des Völkermords strikt zurück. Auch internationale Jurist:innen und der Internationale Gerichtshof in Den Haag beschäftigen sich derzeit mit der Frage, ob Israels Vorgehen gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt – ein Urteil steht noch aus.
Die Einstufung der UNRWA durch Israel als „terrornahe Organisation“ ist ebenfalls umstritten. Baumgarten sprach von einer „Propagandastrategie“, die das eigentliche Geschehen verschleiere. Israel hingegen verweist auf mutmaßliche Verbindungen einiger UNRWA-Mitarbeiter zur Hamas und fordert deren Reform.
Würde man eine Veranstaltung über den Völkermord an Israelis abhalten – denn genau das fand om Oktober 2023 statt – würde man vermutlich mit Bedrohungen und Einschüchterungen rechnen müssen.
Punkt 1…
Das war natürlich im Oktober 23 kein Völkermord sondern ein feiger, grausamer Terroranschlag und
Punkt 2
Diese Dinge rechtfertigen keine 60000 Tote und 100000 Verletzte auf der anderen Seite, Zivilisten, Kinder, alte Leute….
Da gab es bestimmt jede Menge Straftaten aus dem Bereich Antisemitismus, die in der Statistik dann als rechte Straftat abgerechnet werden, oder etwa nicht?
Sie werden heutzutage nur noch im Bereich Straftaten Rechts „abgerechnet“, wenn es rechte Straftaten sind. Für z.B. antisemitische Straftaten im Bereich „ausländische Ideologie“ gibt es einen eigenen Bereich, der heißt (oh Überraschung) „ausländische Ideologie“ und dort werden die dann „abgerechnet“.
Also ja, „oder etwa nicht.“
Das macht Dir doch Spaß, Dich zum Klops zu machen, Burger? Also das ist doch langsam offensichtlich.
Na sicher. Glauben sie doch selbst nicht! Allein die Zahlen zeigen doch deutlich, dass eben nicht unterschieden wird. Antisemitische Aktionen gehen überwiegen von Menschen aus, die über besagte Ideologien verfügen. Ausländische oder religiöse. Eigentlich das gleiche.
Die meisten fanatischen Islamerer sind nun mal im Kern rechts. Auch deshalb hat sich der Föhrer auch so gut mit dem Großmufti von Jerusalem vertragen.
Wenn jegliche Kritik am Vorgehen Israels dies stets als Antisemitismus wertet, läuft was verkehrt. Das Vorgehen Israels hat schon lange nichts mehr mit dem Terrorangriff vom 7.10.2023 zu tun. Unschuldige Zivilisten im Gazastreifen verhungern zu lassen, ist völkerrechtlich zu verabscheuen und ist ein Kriegsverbrechen!
Was genau hat das mit meinem Posting zu tun?
„Keine Buchvorstellung“, „kein Hinweis auf den Terroranschlag“, „kein Prof. i.R. Norman Paech“ … Gut, dass eine solche politische Veranstaltung nicht in der hiesigen Uni stattfand.
Wem’s interessiert. 🤷♂️
Einmal die Irre kurz gegoogelt umd schon sieht man, dass sie nicht neutral ist und das Thema auch nicht akademisch aufarbeiten kann.
Das kannst nur du.
Schon mit deiner beleidigenden Bezeichnung eines Menschen mit anderen politischen Ansichten nimmst du dir eigentlich selbst die Grundlage an der Beteiligung an einer sachlichen Diskussion.
Es muss wohl eher heißen: Pro-HAMAS- Kundgebung, oder irre ich mich?
Manche setzten eben Protest gegen Völkermord mit pro Hamas oder Anitsemitismus gleich…
Norman Peach, Die Linke war Teilnehmer der Gazaflotille „Mavi Marmara“ 2010. Dieses Schiff im Hafen der Türkei, finanziert von der IHH (Ex-Finanzorganisation der Hamas) und damit unterstützt von Erdogan sollte eine berechtigte Blockade durch den Staat Israel brechen. Was war geladen? Nicht etwa Medikamente oder Nahrung, sondern Beton und Baustoffe, die, wie wir jetzt wissen, für den Bau von Terrortunneln gebraucht wurde.
Aber natürlich. Völlig klar. Danke für die umfangreichen Ermittlungen und die Veröffentlichung hier.
Wieso sollte eine solche Blockade von Gaza durch Israel berechtigt sein? Hat der UN-Sicherheitsrat sowas beschlossen? Was ist an einer Unterstützung durch den legitimen türkischen Präsidenten schlecht oder fragwürdig? Wie kann ein Tunnel Terror verbreiten?
Ich bin enttäuscht. Das ist doch nur ein Pavillon, wo eine Bierzelt-Universität, Ramallah versprochen wurde!
„Die Einstufung der UNRWA durch Israel als „terrornahe Organisation“ ist ebenfalls umstritten. Baumgarten sprach von einer „Propagandastrategie“, die das eigentliche Geschehen verschleiere.“
Umstritten ist die nicht, aber wir sehen ja wessen Geistes Kind der Herr ist. Die Mitarbeiter waren teilweise am 07.10. beteiligt, klar kann mal passieren aber schon vor über 20 Jahren erklärte der Chef man hätte Hamas Leute auf der Gehaltsliste und sah das Problem nicht. Dafür arbeitete die UNRWA erstaunlich gut mit der Hamas zusammen, Videos gab es genug. Auch in deren Schulbüchern fand sich entsprechende Propaganda, also echte nicht was dieser Typ hier dazu stilisieren will. Spätestens beim Herrn Fatah Sharif reden wir nicht von irgendwem.
Die Hamas ist, auch wenn es einem nicht gefällt, nun einmal de facto die Regierung im Gaza-Streifen.
Man kann auch in Nordkorea keine humanitäre Hilfe leisten, ohne mit der Regierung zusammenzuarbeiten.
Am Ende geht der Völkermord in Gaza noch als humanitäre Aktion der Israelis durch und Netanjahu erhält den Friedensnobelpreis . Irgendwie scheinen alle bei diesem Thema durchzudrehen. Da sieht man mal, was Propaganda anrichtet.
Ja, Leute erfinden aus Bosheit z.B. einen Genozid. Früher reichte die Bildung aus um zu wissen was ein Genozid ist und um Opfer und Täter zu trennen. Mittlerweile offensichtlich nicht mehr und irgendwer hält mittlerweile sogar palästinensische Terroristen für Widerstandskämpfer…
jedes land hat das recht sich zu verteidigen ..
Wenn beide Parteien viele Menschen (Zivilisten) töten, ist es schwer Partei zu ergreifen. Und während man der israelischen Armeen noch glauben mag, dass die Hamas ihre Stellungen nun einmal in zivilen Einrichtungen versteckt, ist die Hungerblockade schwer zu entschuldigen.
Inzwischen wohl mehr als 50.000 Tote durch israelisches Militär in Gaza; Diskussion über Umsiedlung (auf deutsch VERTREIBUNG) (vielleicht wohl am besten nach Madagaskar) der Palästinenser, wochenlange Verhinderung der Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza. Ich muß dabei immer wieder an die Endlösung denken.
Der Lackmustest macht es offenbar, für wen ein israelisches Leben mehr Wert ist, als ein palästinensisches Leben. Alle Menschen sind gleich, das war einmal!
Der Höhepunkt unserer Zivilisation als Abgesang auf Humanismus, Menschen- und Völkerrecht.
Es ist ein Lackmustest wie sehr die Aufarbeitung und Entnazifizierung in Deutschland nach 45 versagt hat, wenn hier genug Schwurbler der antisemitischen Propaganda vom Genozid im Gaza Streifen hinterherlaufen. Der wohl einzige „Genozid“ bei dem die „Betroffenen“ währendessen sich auch ganz freudig zum Sieger erklärt haben.
Hast du Bilder aus dem Gazastreifen gesehen?
Es gibt einige Länder auf der Welt, welche das Vorgehen Israels in Gaza als Völkermord ansehen und das so beim IStGH vorgebracht haben. Und aufgemerkt, solche Klagen gibt es gegen Russland offiziell wohl nicht!