Volles Haus bei der Werkschau Mode der Kunsthochschule Burg Giebichenstein – auch Talentscouts bekannter Marken waren da

Eine lange Warteschlange bildete sich am Freitagabend vor dem Volkspark. Denn drin gab es das Highlight der Jahresausstellung der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Modestudenten zeigten in einer Werkschau ihre Semester- und Abschlusskollektionen.
Natürlich sind viele der Modelle verspielt und nicht für den alltäglichen Einsatz gedacht. Doch nicht nur Mitstudenten und interessierte Hallenser tummelten sich im Volkspark. Auch Recruiter bekannter Marken wie Louis Vuitton, Bottega Veneta und Eyes on Talents waren da. Mit ihrem geübten Blick erkennen sie durch den Aufwand, Schnittform und Gestaltung der Modelle, welche der Burg-Studenten außergewöhnlich gut sind und die eigene Designmarke mit ihrer Leistung bereichern können.





























2. Studienjahr
In den Grundlagenprojekten des 2. Studienjahrs erarbeiten Studierende über die Auseinandersetzung mit der Material- und Kulturgeschichte der Bekleidung individuelle Entwürfe und tragen durch die Erstellung von Repliken historischer Kleidungsstücke und experimenteller textiler Siebdruckentwürfe zum Aufbau eines studiengangseigenen Archivs bei.
Bodybuilding, 2. Studienjahr, Wintersemester 2023/24
Prof. Lars Paschke, Gesine Försterling, Isabel Fiedler
Die Grundlage für die Entwürfe in diesem Projekt bildeten die Replikate historischer femininer Unterbekleidung, die den sogenannten Modekörper, der sich vom anatomischen Körper unterscheidet, formen, beispielsweise durch Krinolinen, Corsagen und Tournüren. In Kombination mit dem klassischen dreiteiligen Herrenanzug erarbeiteten die Studierenden Hybridisierungen, die mit einem Materialsponsoring der italienischen Textilmanufaktur Guabello umgesetzt wurden. Durch die Kollision der traditionellen westlichen Damen- und Herrenbekleidung entstand somit neben den formellen Experimenten eine Dekonstruktion tradierter westlicher Genderstereotype.
re:re:wind and re:re:play, 2. Studienjahr, Sommersemester 2024
Prof. Evelyn Sitter, Dominik Cosentino, Isabel Fiedler
In diesem Projekt ergaben sich durch die Recherche nach der Herkunft eines ikonischen textilen Musters – Tartan, Toile de Jouy, Paisley, Camouflage, Blaudruck, African Waxprint oder Hahnentritt – verschiedene Themen zu ökonomischen und politischen Umständen, kulturellen und globalen Verflechtungen, aber auch zu kultureller Akzeptanz und Semiotik in der Mode sowie zu individuellen künstlerischen Positionen oder Kunstströmungen und prägenden Erfindungen und Techniken. Anhand historischer Kontextualisierung wurde die eigene gestalterische Arbeit in Bezug zu Bekleidungskulturen gesetzt und persönliche Anliegen in einen individuellen Beitrag zu aktuellen Modediskursen überführt. Die Beobachtungen und Erkenntnisse wurden von den Studierenden genutzt, um ein Konzept für ein komplexes Outfit zu entwickeln.
In der finalen Umsetzung wurde der Fokus auf einen ökologisch nachhaltigen Farbstoffdruck gelegt. Dabei sind bedruckte Hemden entstanden, die auf der Werkschau zu erwerben sein werden.
Time Capsules, Wintersemester 2023/24, Sommersemester 2024
Prof. Lars Paschke mit Dominik Cosentino, Stephanie Penkov, Gesine Försterling, Heike Becker
Eine Zeitkapsel ist ein materielles Zeugnis, das für die Kommunikation zeittypischer Objekte, Bilder und Texte für zukünftige Generationen erstellt wird. Time Capsules ist ein Projekt, das zeitgenössische visuelle und materielle Kulturen in den Fokus setzt und individuelle Perspektiven auf unsere heutige Zeit thematisiert. Auf Grundlage von individuellen Archiven und daraus resultierenden experimentellen Studien in der Schnitt- und Materialgestaltung (Fokus Wintersemester 2023/24) entstanden expressive, komplexe Kollektionen von vier Outfits, deren Schwerpunkt auf dem Styling und der Charakterentwicklung lag (Fokus Sommersemester 2024).
Untitled / craft_y:chaos*commerce, Wintersemester 2023/24, Sommersemester 2024
Prof. Evelyn Sitter mit Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Katharina Eichner, Kristin Nebauer, Gesine Försterling, Michiel Keuper
In den Projekten Untitled und craft_y:chaos*commerce widmeten sich Lehrende und Studierende dem kollaborativem Arbeiten zwischen Textildesign und Modedesign. Weltweit bedingen und befruchten sich die beiden Disziplinen, meist wurden sie mit gemeinsamen Erkenntnissen in Material, Technologie und Schnittkonstruktion entwickelt. Mit dem Aufkommen von Saisons und immer schneller wechselnden Moden im 18. Jahrhundert in Frankreich entstand ein Wettrennen von stetig wechselnden Motiven und Stoffentwürfen und einem Auseinanderdriften der beiden Disziplinen im globalen Norden. Für das gemeinsame Kennenlernen, Erforschen, Eingreifen und Hacking von textilen Systemen gab es für Studierende nun Zeit und einen gemeinsamen Studienort für uneingeschränkte Kollaborationen und langfristige Perspektiven. Nach einem Semester voller Workshops und dem Erarbeiten eines textilen Archives der Möglichkeiten folgte ein Semester für die Umsetzung von Kleidungsstücken, die den Transfer von chaotischen Materialproben zu kommerziellen Produkten durchlaufen.
Studierende entwickelten eine Serie von vier bis fünf Kleidungsstücken oder eine eigene Kollektion von drei Outfits, die sich mit den Handwerkstechniken aus der Kollaboration zwischen Textil- und Modedesign auseinandersetzen. Außerdem ein kommerzielles Einzelstück, das für ein bestimmtes Preissegment gestaltet ist und im Werkschau 24 Shop zu erwerben ist.
Absolvent*innen
Die Bachelor- und Masterstudierenden setzten sich mit vielseitigen Themen auseinander, die ein breites Spektrum verschiedenster Sichtweisen aufzeigen.
Bachelorabschluss, BA
Marie-Luise Rief – WORK-ALIFE-BALANCE
Die Herrenkollektion zeigt Hybride, die die Grenzen zwischen Arbeit, Zuhause und Urlaub einreißen. Elemente aus Tailoring und Büro ziehen ins Zuhause ein und begeben sich auf Urlaubsreisen und Erholungspausen.
Josephine Kraus – Curator at Work
Die Kollektion ist inspiriert von Kinderzeichnungen und thematisiert die Vereinbarkeit von Familie, Kindererziehung und Beruf sowie die Beziehung zwischen Mutter und Kind.
Loris Stephan – I´ll pass, thank you
Loris Stephans Kollektion zielt darauf ab, die Konstruiertheit und Ambivalenz geschlechtsspezifischer Bekleidung zu offenbaren. Durch subtile Eingriffe in bekannte Silhouetten und Bekleidungsstereotypen wird die geschlechtsspezifische Lesbarkeit herausgefordert und die Attraktivität der hybriden Undeutlichkeit unterstrichen.
Wiebke Lendewig – I’ve found something to pour into the cracks of my brittle heart
Die Abschlussarbeit handelt von der Lust, sich in der Natur befinden zu wollen und übersetzt die Eindrücke von Naturerfahrungen, die zum Beispiel beim Wandern aufgenommen werden.
Frieda-Marie Knödler – a matter of light
Die Abschlusskollektion von Frieda-Maria Knödler ist eine cineastische Auseinandersetzung mit dem Genre des Gangsterfilms der 1930er Jahre. Ikonische Stimmungen und Szenarien bilden durch Licht und Schatten, Transparenz und Überlagerung eigene atmosphärische Narrative, die sich in einzelne Outfits übersetzen.
Masterabschluss, MA
Illya Gros – The right Trail.
Mit dem philosophischen und politischen Freiheitsbegriff sowie dem erlebbaren Freiheitsgefühl beschäftigt sich diese Kollektion. Im Mittelpunkt stehen dabei die Schutzästhetik der Küchenschürze und ein klischeehaftes Bild eines ausgerüsteten Wanderers.
Helena Wieser – Pulli 3000
Bei der Kollektion handelt es sich um die Auseinandersetzung mit iokonischen Pullovern und ihren Einsatzfeldern, die mit variationsreichen stricktechnischen Möglichkeiten entwickelt und umgesetzt wurden. Die gewählten Modelle sind zeitlose Klassiker, die mittlerweile in die Alltagsmode übernommen wurden.
Da reiht sich ja eine Geschmacklosigkeit an die nächste. Was sagen die „Talentscouts“?
Die „Talentscouts“ leben genauso in ihrer eigenen Blase wie Schauspieler oder Musiker. Man beklatscht sich gegenseitig für sein Talent und wenn man dann noch stilistisch und sprachlich seine „Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit“ zur Schau stellt, ist man gleich ganz oben auf der Skala der Selbstgefälligkeiten.
So isses. Diese Kreise leben auch davon, dass sie sich gegenseitig beklatschen und so Wichtigkeit und Talent vortäuschen. Wenn genug geklatscht wird, reicht es auch das nächste Jahr wieder für Steuermittel-Fördergeld. Denen allen würde mal ein Monat als Paketzusteller oder Küchenhilfe guttun.
Wären das talentierte Künstler, müssten sie natürlich keine Pakete ausfahren. Aber in diesen Fällen geht der Post und den Küchen in der Tat wichtiges Personal verloren.
Irgendwann klatscht auch mal einer bei dir. Gib die Hoffnung nicht auf.
Wenn du etwas weniger ningeln würdest und deine Heuchelei reduzierst, klappt das bestimmt auch schneller. Und wenn du deinen Rassismus überwindest, erweiterst du deine Möglichkeiten enorm…
Wenn du deine Trollerei aufgeben würdest, wären von dir genau noch 0 Prozent übrig.
Und du wärst wieder einsam und allein….
Damit auch hier die Kassen klingeln,
lass ihn bitte weiter ningeln.
Eitel geht die Welt zugrunde.
Ich finde als Designer, als junger Designer, sollte man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Wenn ich sehe was die Designer in den heutigen Klamottenläden einen anbieten ( für Kinder: Jungs mit Dinosaurier, Feuerwehrmann Sam Traktor oder Bagger, Mädchen mit Barby, Einhorn oder Pferden bis zum 11 Lebensjahr, Kunterbunte Aufdrucke oder mit sinnlosen Sprüchen für die Jugend und ab 30 dann für die Männer gestreift oder kariert und die Frauen in furchtbaren Farbtönen, kann man nur hoffen dass die Jüngeren später einen besseren Geschmack den Leuten anbieten. Auch Karl Lagerfeld z.b. hatte bei seinen Kreationen Sachen dabei welche furchtbar aussahen aber für die breite Masse gibt es von ihm schon ordentlichere Sachen.