Wär´ ich nicht arm, wärst du nicht reich. Haben wir einen Gesellschaftsvertrag, der Kinder benachteiligt? Unterhausdebatte am Freitag in den Franckeschen Stiftungen
Deutschland gilt als reiches Land und doch ist laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung mehr als jedes fünfte Kind und jede:r vierte Erwachsene hierzulande von Armut bedroht. In Halle ist es sogar jedes dritte Kind. Mit 62% Kinderarmut in Halle-Neustadt und 0% in Halle-Dölau nimmt die Stadt einen der Spitzenplätze auf der Ungerechtigkeitsskala ein – dort Armut – hier Wohlstand.
Dieses Ungleichgewicht ist einem so wohlhabenden und demokratischen Land nicht angemessen, dagegen muss etwas getan werden. Darin sind sich alle einig. Aber wie weit geht diese Einigkeit, wenn es um konkrete Maßnahmen geht? Wie können allen Kindern und Jugendlichen durchschnittliche Möglichkeiten und Spielräume eröffnet werden, damit sie tatsächlich an der Gesellschaft teilhaben und gesund aufwachsen? Wie gehen wir damit um, wenn es nicht nur um die moderate Umverteilung von Geld, sondern um tiefer liegende Privilegien in unserer Gesellschaft geht?
Nach dem Vorbild des britischen Unterhauses sind am 27. Oktober 2023 um 18 Uhr interessierte Hallenserinnen und Hallenser, Eltern, Pädagog:innen in Bildungseinrichtungen, Vertreter:innen der Verwaltung und Politiker:innen in den Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen eingeladen, gemeinsam mit drei Expert:innen aus Wissenschaft und Gesellschaft zu diskutieren, wie ernst es uns mit unseren Kindern ist:
Olivier David ist Journalist und Autor des persönlichen und hochaktuellen Buches »Keine Aufstiegsgeschichte«. Er erzählt aus autobiografischer Sicht das Aufwachsen in Armut in Hamburg-Altona der 1990er Jahre und lenkt den Blick auf den Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und psychischen Erkrankungen.
Johanna Mierendorff, Professorin für Sozialpädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit dem Schwerpunkt Bildung in der frühen Kindheit, forscht aktuell u.a. zu Elterninitiativen im Kontext ethnischer und sozialer Ungleichheit.
»Wir haben in einer wissenschaftlichen Studie festgestellt, dass gerade dort, wo soziale und ethnische Vielfalt vorhanden ist, kaum Durchmischung stattfindet, die Kindergruppen in Kitas sehr homogen sind.«.
Reinhold Sackmann, Professor für Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit dem Schwerpunkt Sozialstrukturanalyse, forscht u.a. zur Lebenslaufsoziologie und zu Mechanismen der Elitebildung im deutschen Bildungssystem. Er ist Mitglied im Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt.
»Mit unserer Veranstaltung wollen wir den dringenden Handlungsbedarf geltend machen und auf städtischer Ebene Wege aufzeigen, durch Veränderung von Steuerungsprozessen bei der Platzvergabe von Kitas Segregation zu vermindern.«
Die Moderation übernehmen die renommierten Wissenschaftsjournalist:innen Kerstin Hoppenhaus (SWR, 3Sat, ZDF) und Kai Kupferschmidt (u.a. seit 2011 Korrespondent des Magazins Science).
Die Veranstaltung der Franckeschen Stiftungen findet in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes, der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg und dem SILBERSALZ Science & Media Festival 2023 im Rahmen des stadtweiten Themenjahres »Streitkultur und Zusammenhalt« statt.
Reden ist Silber, ohne Salz…
Gute Möglichkeit für Bürger sich zu informieren und mitzureden. Entscheidungen, die zu wirklichen Veränderungen führen, werden allerdings woanders als in öffentlichen wie Diskussionsrunden wir diesen getroffen. Also bitte nicht zu viel erwarten.
Geheime Weltregierung
Anstalt?
Nee Bundestag. Landtag, Stadtrat und keine Talkrunden.
Da steht zwar „Unterhausdebatte“, und trotzdem ist das kein Entscheidungsgremium. Da kannst du noch so wild in deiner Jura-Literatur blättern.
Sag ich doch. Geredet und debattiert wird an jeder Ecke und jeden Sonntag bei Anne will und co. Debattiert und entschieden wird aber nur im Bundestag, Landtag, Stadtrat.
https://www.bundestag.de/wissenschaftlichedienste
https://www.landtag.sachsen-anhalt.de/gesetzgebungs-und-beratungsdienst
https://halle.de/verwaltung-stadtrat/stadtrat/sachkundige-einwohner
Ich erwarte gar nichts.
„Deutschland gilt als reiches Land“
Deshalb werden Steuergelder der Deutschen in der ganzen Welt verschenkt und z.B. Schulen innerhalb Deutschlands fallen zusammen. Es wird diskutiert: arm und reich. Wo bleibt die Gewinnabschöpfung, die Erhöhung des Spitzensteuersatzes und und und.
Die Berufspolitiker sollten jährlich wenigstens 4 Wochen am Stück in Betrieben mit Mindestlohn arbeiten und damit leben müssen anstatt in der Welt rumzureisen um zu sehen wie arm andere Länder dran sind. In erster Linie sind sie für das eigene Volk verantwortlich!
So isses! Die Idee mit den Berufspolitikern finde ich gut, würde denen mal wieder ein wenig Bodenhaftung verleihen.
„Mit 62% Kinderarmut in Halle-Neustadt und 0% in Halle-Dölau nimmt die Stadt einen der Spitzenplätze auf der Ungerechtigkeitsskala ein“
Soll es also, damit es „Gerechtigkeit“ gibt, in Dölau auch 62% „Kinderarmut“ geben?
Es gibt weder in Halle noch in Deutschland „Kinderarmut“, denn die Kinder nicht arbeitender Eltern sind auch über das Bürgergeld abgesichert. Mein Tipp an die Kinder in Halle-Neustadt: Einfach mal die Eltern animieren, sich bezahlte Arbeit zu suchen.
Selten so viel Unsinn gelesen. Wie borniert kann man sein?
„… Wie borniert kann man sein?…“
Das ist die Grundvoraussetzung für die Aufnahme in die FDP.
Nein, aber 31% zu 31% wäre schonmal ein Anfang.
10010110,
Sie wollen also, dass die sogenannte Kinderarmut in Dölau von 0 auf 31% steigt? Manchen Menschen ist offenbar nicht mehr zu helfen.
Bei 31% Kinderarmut, die ja laut dir gar nicht existiert, würden auch die Dölauer einsehen, dass das kein akzeptabler Zustand ist.
„durch Veränderung von Steuerungsprozessen bei der Platzvergabe von Kitas Segregation zu vermindern.“
Dagegen werden sich die gutbetuchten Eltern mit Händen und Füßen wehren.
Davon mal abgesehen ist das nur Symptombehandlung. Die Ursache für Armut und Segregation wird – wie immer – nicht angegangen.
„Dagegen werden sich die gutbetuchten Eltern mit Händen und Füßen wehren.“
Das ist auch deren gutes Recht, denn wer will schon, dass seine Kinder zusammen mit dem Prekariat eine gemeinsame Einrichtung besuchen. Genau deshalb schicken meine Partnerin und ich unsere Kinder auf eine Schule in freier Trägerschaft. Dort ist der Herr Professor nämlich nicht an den „Steuerungsprozessen bei der Platzvergabe“ beteiligt.
Nicht dass deine auf Händen getragenen Schätzchen noch was vom Prekariat lernen könnten. Deine Arroganz ist selbst für FDP-Verhältnisse heftig.
Kann ich verstehen…
Da Armut oft einher geht mit Bildungsarmut, würde ich auch nicht wollen, dass die gute Erziehung und Bildung meiner Kinder unter die Räder gerät und sie unter primitiver Niveaulosigkeit zu leiden haben. Das betrifft leider schon staatliche Einrichtungen in gut situierten Gegenden. Da möchte ich mir nicht ausmalen, was erst in Ha-Neu abgeht…
Traurig, aber wahr. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn es diese (Bildungs-) Armut nicht geben würde. Aber solange die Verhältnisse so sind wie sie sind, wird es „Slum-Bildung“und damit einhergehende soziale Segregation geben.
„Deutschland gilt als reiches Land“
Wieso „gilt“ Deutschland als reiches Land? Weil die Medien ständig den gleichen Shice wiederholen? Und eine Lüge, die 1000 mal wiederholt wird, irgendwann geglaubt wird?
Zum reich sein gehört ein Häuschen im Grünen mit Swimming-Pool im Garten, dazu ein schicker Mercedes vor der Tür, ein Zweit-Porsche in der Garage, eine Yacht in Nizza und soviel Geld, dass man nicht mehr arbeiten muss. Wer das hat, der ist tatsächlich „reich“.
Wenn ich aber durch Halle gehe und einfach mal die Augen aufmache, kann ich keinen „Reichtum“ erkennen. Die Leute gehen arbeiten und haben nach Abzug der Steuern so viel Geld, dass sie ihre 2-Zimmer-Butze bezahlen können und ab und zu ein Döner ist auch noch drin. Das ist aber nicht „reich“.
Innerhalb der EU steht Deutschland bei Privatvermögen und Nettoeinkommen an 13.Stelle. Vor Polen aber hinter der Schweiz. Deutschland ist nicht reich.
„Zum reich sein gehört ein Häuschen im Grünen mit Swimming-Pool….“
Deutschland ist ein Land, oder?
„Wieso „gilt“ Deutschland als reiches Land?“
Weil es ein hohes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf hat. Dass Deutschland nicht ganz so wohlhabend ist wie die Schweiz, macht es nicht zu einem armen Land. Die Frage der Wohlstandsverteilung ist gerade Gegenstand der angekündigten Debatte. Dass dir das entgangen ist, macht dich nicht gerade zu einem kompetenten Medienkritiker.
Neben reich und arm gibt es noch ein paar Nuancen.
Und wenn du tatsächlich diesen Blödsinn glaubst, mit „Deutschland ist ein reiches Land“, dann warst du anscheinend noch nie im Ausland.
Fahr doch mal durch Schweden, England, Spanien, Italien oder auch die Tschechei und erklär uns dann mal, warum die genannten Länder arm sind, Deutschland aber reich. Woran kann man das erkennen? Die Autos, die auf den Strassen stehen, können es nicht sein. Die Häuser deuten auch nicht auf Reichtum hin und die Kleidung der Menschen in Deutschland ist auch nicht gerade so, dass man Reichtum vermuten kann. Das muss schon ein sehr, sehr versteckter Reichtum sein, den die Deutschen haben. *kicher*
Fahr mal nach Nizza in den Yachthafen, da siehst du tatsächlich „reich“.
Nizzas Yachthafen, das reichste Land Europas
Ja ja Deutschland ist total reich. Kennst du noch mehr Stammtischwitze?
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gen_pro_Kopf
Reicher als beispielsweise Japan, Finnland und Saudi-Arabien.
Aber ärmer als Neuseeland, Frankreich, Vereinigtes Königreich oder Taiwan.
Auch ist der Abstand zu den drei reichsten Nationen gewaltig.
Keines der genannten Länder ist arm, also ist es Deutschland auch nicht.
Niemand hat behauptet, dass Deutschland (Platz 19 von 173) das reichste Land der Welt wäre.
OK, ich nehme also zur Kenntnis, dass Deutschland deiner Meinung nach nichts gegen Kinderarmut tun kann, weil es einfach zu arm dafür ist.
MeckPom ist grün, hat Häuser und liegt direkt am Meer. 🙂
Schon wieder dieses Märchen von den „armen Kindern“ in Deutschland.
So ein Blödsinn, aber offenbar nicht auszurotten, weil viele sich an den finanziellen Zuwendungen für solche Sinnlos-Studien und Projekte schadlos halten und schöne, gut bezahlte Palaver abhalten können.
Naja, wenn man schon liest: Bertelsmann Stiftung….ohne Worte…
Kinder sind unproduktiv und kosten nur Geld.
…und genau dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man beabsichtigt, welche in die Welt zu setzen. Denn vorzugsweise sollte man für die Kosten wie Nahrung, Kleidung, Unterkunft u.s.w. selbst aufkommen können. Das Bewusstsein richtet sich aber zunehmend in Richtung -Welches Amt zahlt wofür?
Genau.
Das Märchen von den armen Kindern, das leider wahr ist.
Denn Ungebildetsein wird gefördert in Deutschland.
Du mußt nur ein Kind nach dem anderen austragen, brauchst nicht arbeiten.
Dafür wird an den Schulen gespart, so dass die Ungebildetheit zunimmt.
Deutschland ist nicht mal in der Lage normalen Unterricht zu gewährleisten.
Dann wird aber für Nachschub an Nichtfachkräften aus dem Ausland gesorgt.
Und alles auf Kosten des Steuerzahlers, der auf seinen CO2-Abdruck – warum auch immer – achten soll. Er kann sich ja an einer Sinnloswindmühle in seiner Region finanziell beteiligen.
Zum Ausgleich wird Technologie und Marktführerschaft ohne Not geopfert.
Aber es naht die grüne Rettung – heute in der Zeit:
Man kann nur noch lachen.
Robert Habeck will Wirtschaftsstandort Deutschland weiter stärken. Vor allem ‚weiter‘!!!
https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-10/habeck-robert-wirtschaft-wirtschaftsstandort-strompreis-netzentgelte-industriepolitik
Das ist Life-Comedy.
Wenn Robert nicht so klug wär, wär Deutschland über den Berg.
„Das ist Life-Comedy.“
Nulli weint!
Es gibt keine arme und reiche Kinder – es gibt arme und reiche Eltern!
Und jeder in diesem Land hat die Möglichkeit alles zu erreichen!
Es braucht Vorbilder in dieser Gesellschaft. Geld löst keine Probleme!
Wenn Geld keine Probleme löst, gibt es dann überhaupt arme Eltern?
„Und jeder in diesem Land hat die Möglichkeit alles zu erreichen!“
Dann lies einfach nochmal die Überschrift.