Warnstreik an der Uni Halle am Mittwoch: Beschäftigte protestieren gegen Kettenbefristungen, Reallohnverluste und prekäre Bedingungen in der Wissenschaft
An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) findet am morgigen Mittwoch, 10. Dezember 2025, ein ganztägiger Warnstreik statt. Dazu ruft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Rahmen der laufenden Tarifrunde der Länder (TV-L 2025) auf. Hintergrund sind aus Sicht der Beschäftigten seit Jahren zunehmende Kettenbefristungen, Reallohnverluste sowie allgemein prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen in der Wissenschaft – insbesondere für studentisch Beschäftigte. Trotz der angespannten Lage hat die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) seit Beginn der Verhandlungen am 3. Dezember kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Die GEW und ver.di fordern unter anderem 7 Prozent mehr Gehalt, mindestens 300 Euro monatlich, höhere Entgelte für Auszubildende und Praktikant*innen, eine Laufzeit von 12 Monaten, bessere Zuschläge für Mehrarbeit und Arbeit zu ungünstigen Zeiten sowie einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte.
Als TV-Stud Halle organisiert die Gruppierung seit April 2025 systematisch Beschäftigte der MLU und haben dadurch einen direkten Einblick darin, was die Beschäftigten bewegt und wie gravierend die Missstände im Arbeitsalltag tatsächlich sind.
Der Warnstreik richtet sich gegen die strukturell unsicheren Beschäftigungsverhältnisse an der MLU. Viele Wissenschaftler*innen werden über Jahre hinweg durch Kettenbefristungen gehalten, während studentisch Beschäftigte in Forschungsprojekten und an Lehrstühlen häufig trotz hoher Verantwortung unter Armut und unsicheren Einkommen leiden. In ausdrücklicher Solidarität mit den studentisch Beschäftigten legen am 10. Dezember insbesondere die Beschäftigten der Universitätsbibliotheken ihre Arbeit nieder. Damit unterstreichen sie die zentrale Botschaft: „Gute Wissenschaft und Bildung braucht gute Arbeit – für alle Statusgruppen.” Die Beschäftigten kritisieren scharf, dass die Arbeitgeberseite trotz bekannter Missstände kein Angebot vorgelegt hat und damit die ohnehin hohen Belastungen im Wissenschaftsbetrieb ignoriere.
Zusätzliche Empörung entsteht durch Verstöße gegen die bestehende schuldrechtliche Vereinbarung zur Mindestvertragslaufzeit für studentisch Beschäftigte. Diese sieht standardmäßig eine Laufzeit von zwölf Monaten vor; kürzere Verträge müssen begründet werden. Eine aktuelle parlamentarische Anfrage des Landtagsabgeordneten Lange (Die Linke) zeigt jedoch: Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt setzen systematisch auf extrem kurze Verträge – vielfach ohne die vorgeschriebenen Begründungen. Sofia Kohler, Gewerkschaftssekretärin für Hochschulpolitik der GEW, erklärt:
„Mit der schuldrechtlichen Vereinbarung sollte für studentisch Beschäftigte eine Standardlaufzeit von zwölf Monaten etabliert werden. Kürzere Verträge müssen folglich begründet werden. An der Martin-Luther-Universität werden weniger als 50 Prozen











„Die GEW und ver.di fordern unter anderem 7 Prozent mehr Gehalt, mindestens 300 Euro monatlich“
Die GEW hat wohl mal wieder überhaupt nichts verstanden. Die öffentlichen Haushalte sind völlig über überschuldet und es ist schlicht kein Geld mehr da. Statt zu streiken und sinnlose Forderungen zu stellen, könnten sich die Herrschaften auch einfach mal Jobs in der Privatwirtschaft suchen.
Gute Wissenschaftler werden abgeworden, schlechte gehören eben zum Wissenschaftsproletariat. Das ist in vielen Bereichen nicht anders. So what?