Wasserkaskade, neue Wege, mehr Platz für Bäume: Planungsausschuss diskutiert über den 2,7 Millionen Euro teuren Umbau des Joliot-Curie-Platzes – Stadt ist mit dem ersten Förderantrag gescheitert
Der Joliot-Curie-Platz im Zentrum von Halle (Saale) soll saniert werden. Am Dienstag hat der Planungsausschuss mehrheitlich den Variantenbeschluss gefasst. Es gab eine Nein-Stimme durch die AfD. Insgesamt 2,7 Millionen Euro soll der Umbau kosten. Wann genau gebaut wird, ist aber noch unklar. Denn die Stadt braucht Fördermittel. Ein erster Antrag ist aber abgelehnt worden. “Das Förderprogramm ist stark überzeichnet. Wir wissen nicht, wann wir zum Zuge kommen”, sagte Simone Trettin von der Stadtverwaltung.
Dabei sind die Arbeiten dringend nötig. “Wir haben ziemlichen Handlungsdruck.” Das liege laut Trettin am gesamten Zustand der Anlage. Die Begrenzungsmauern und das Brunnenbecken bröckeln. Die Südwand des Brunnes sacke weg. Man versuche zwar. die Anlage am Laufen zu halten. Doch auf Dauer funktioniere das nicht.
“Wir haben versucht, den Baumbestand zu respektieren”, sagte Trettin. Aus diesem Grund werden die Wege etwas verschoben, um so den bestehenden Bäumen mehr Raum für ihre Wurzeln zu geben. Das Schmuckbeet bleibt erhalten Dank der Verzerrung der Perspektive habe der Betrachter den Eindruck einer endlos langen Blumenflucht. Die größte Änderung betrifft den Brunnen. Es wird ein neuer Brunnen errichtet, der auch eine Wasserkaskade enthalten wird. Diese soll anstelle des jetzigen Staudenbereichs gepflanzt werden. Diese würden an der Stelle nicht gut gedeihen, was auch an der Chlorung des Wassers liege. Mit 30 Zentimetern Tiefe wird das neue Brunnenbecken nur noch halb so tief wie bisher.
Johannes Streckenbach (CDU) erkundigte sich nach den Unterhaltungskosten – die sind trotz größeren Brunnens niedriger als bei der Staudenvariante, wenn auch nur 400 Euro. Laut Simone Treten benötigen Stauden eine umfassende Pflege. Der Brunnen hingegen würde bei beiden Varianten – also kleineres Becken, dafür Stauden und größeres Becken mit Kaskade – jeweils die identische Pumpe erhalten.
Martin Sehrndt (AfD) regte an, möglicherweise unter dem Platz eine Tiefgarage zu bauen. Doch in dem Fall müsste der komplette vorhandene Baumbestand abgeholzt werden, so Trettin. Auch Zu- und Ausfahrten müssten angelegt werden, was bei den beengten Platzverhältnissen kaum möglich ist. Sein Fraktionskollege Udo Nistripke erkundigte sich gar nach einem vollständigen Verzicht des Brunnens. Dieser wurde zu DDR-Zeiten dort angelegt als Ersatz für die beseitigte Siegessäule. “Das Wasserbecken ist die nötige Höhedominante”, so Simone Trettin.
Denn der komplette Platz ist ja abschüssig, was sich auch in den Treppenstufen zeigt. Stichwort: Barrierefreiheit – nach der erkundigte sich Jan Wagner (Linke). Simone Trettin verwies auf den Fußweg an der Südseite der Nordfahrbahn. Dieser ist komplett ohne Stufen benutzbar.
“Ich befürworte ausdrücklich das Vorhaben des Geschäftsbereiches für Stadtentwicklung und Umwelt, an diesem zentralen Platz mit prägnanten gestalterischen Mitteln für ein Mehr an Aufenthaltsqualität zu sorgen”, sagte Andreas Wels (Hauptsache Halle). “Die Etablierung einer Wasserkaskade und die Neugestaltung des dort vorhandenen Schmuckbeetes sind meines Erachtens gelungene Stilmittel, die den Platz und somit einen Teil des grünen Altstadtrings in hervorragender Weise aufwerten. Der Vorschlag der Verwaltung zeigt, dass mit Augenmaß erarbeitete Pläne durchaus dazu dienen können, unsere Heimatstadt Halle lebenswerter zu gestalten. Ich erhoffe mir für künftige derartige Vorhaben, etwa in Halle-Neustadt, einen ähnlichen Ideenreichtum, der auch in diesen urbanen Räumen die Wohn- und Umweltbedingungen nachhaltig verbessert.”
Ach, wäre es nicht herrlich wenn der Stadtrat auch einmal auf seine Bürger hören würde??!! Denen gefällt der Platz nämlich so wie er ist. Man könnte mit dem Geld reperaturen durchführen und mit dem Rest des Geldes andere Brunnen zum sprudeln bringen ( wo die Stadt ja immer niemanden als Paten findet).
Die Genies sollen erstmal die üblen Schlaglöcher in den Strassen beseitigen, statt sich um „Wasserkaskaden“ zu kümmern.
„Simone Trettin verwies auf den Fußweg an der Südseite der Nordfahrbahn.“
Südwest und Nordost wäre wohl passender. Vielleicht mal auf GoogleMaps nachschauen?
Ich habe mich immer gewundert, warum das Beet direkt am Springbrunnen, also oberhalb des Schmuckbeetes, scheinbar vernachlässigt und einer Art Wildwuchs überlassen ist. Letzten Sommer habe ich mir das genauer angesehen und habe festgestellt, F
dass da lauter Pflanzen wachsen (sehr gut übrigens), die eine Menge verschiedener Wildbienen und anderer Insekten anziehen. Daraufhin fand ich diese scheinbar ungepflegte, scheinbar verwilderte Stelle einfach nur noch Klasse.
Falls die Kaskade wirklich kommt, wäre es gut, im Schmuckbeet mehr Pflanzen einzusetzen, die auch wirklich eine gute Nahrungsgrundlage für möglichst verschiedene Insekten bilden. Das ist zur Zeit nicht der Fall.
(Trotzdem habe ich jedes Jahr Freude an diesem Beet und bin in jedem Frühling gespannt, was die Planerin sich dieses Jahr wohl ausgedacht hat. Das ist in meinen Augen Kunst.)
Das sehe ich auch so.😊👍
Was Fördermittel sind und wie sie verwendet werden, wisst ihr Genies wohl nicht.
Es wissen schon alle was Fördermittel sind. Aber für welchen Blödsinn die Stadträte diese ausgeben wollen…dass ist der springende Punkt
Fördermittel können auch bestehende Anlagen und Objekte genutzt werden. Der Plstz am Theater ist schön so wie er jetzt ist.
Aber vielleicht findet sich keine Planungsfirma, Geldverschwendung.
Es gibt genug wichtige Baustellen in Halle, oder glaubt man mit ein paar Blumen und Wasser von diesen Problemen abzulenken?
2,7 Mio. Euro wären gut im die Gestaltung des Boulevard und Markt investiert
Warum muss etwas umgebaut werden was schick aussieht?
Oh mein Gott, ich glaube nicht wie dämlich unsere Verantwortlichen der Stadt Halle sind.
Die wollen ernsthaft 2,7 Mio. Euro Steuergelder investieren um einen schönen Ort umzubauen…..
Wer solche Entscheidungen trifft, sollte auf seine Geistige Handlungsfähigkeit geprüfte werden.
Sinnvoller wäre es die heimischen Wälder wieder aufzubauen, Stürme und Trockenheit hat viel zerstört.
Oder am Markt könnte man auch Bäume Pflanzen….
Es gibt so viel Sinnvolles was man mit Fördergelder machen könnte.
Stimmt, zum Ersten würde ich Deutschkurse anbieten, damit hier mal richtig geschrieben wird.
In Halle gibt es soviele kaputte Straßen und Fußwege. Zudem mangelt es an Fahrradwegen. Aber für so einen aus meiner Sicht sinnlosen Umbau, wird ein Haufen Geld frei gemacht. In Halle werden die Dummen nicht alle.
Ja, das waren auch meine Gedanken dazu. Bei uns konnte das Licht auch nicht ersetzt werden, nun laufen wir ganz im Dunkeln nach Hause. Dafür gibt es kein Geld …
Ich finde es gut, wenn das Geld dafür angelegt wird. Denn die Ausbesserungen sind wirklich nötig und da finde ich es auch keine Verschwendung von Geldern
Wieso kann nicht wenigstens eine Seite barrierefrei gebaut werden? Warum müssen Menschen mit Einschränkunen einen Fussweg aussenrum benutzen? Ermöglichung der Teilhabe sollte ein normales Anliegen und nicht eine zusätzliche Aufgabe sein!! Wenn man heutzutage schon so etwas plant, dann sollte man das auch gleich mit berücksichtigen und umsetzen.
Wasserkaskade, toll. Die schönen Stadt brunnen sollten im Sommer sprudel !!!! Die Blumen sich doch phantastisch