Werbeaktion von Halle: Ablassbriefe für englische Journalisten

Wettertechnisch präsentierte sich Halle am Freitag zwar nicht von seiner besten Seite. Aber zumindest mit dem personellen Auftritt wollte die Saalestadt punkten. Denn 16 internationale Reisejournalisten waren in der Stadt. Sie kommen aus den USA, Kanada, Korea, Japan und Europa.

Stadtmarketing-Chef Stefan Voß persönlich zwängte sich in die Robe von Kardinal Albrecht, dem Gegenspieler von Martin Luther. Der war bekannt für seinen protzigen Lebensstil. Dafür musste freilich immer wieder neues Geld in die Kasse. Albrecht hatte deshalb sogenannte Ablassbriefe herausgebracht. Gegen einen Obolus konnte man sich von seinen Sünden freikaufen.

Voß brachte den Journalisten die damalige Geschichte in perfektem Englisch näher. Jeder erhielt auch eine englische Version des Briefs in die Hand, natürlich kostenlos. Die Briefe sind ein neues Werbemittel, um im Luther-Jahr 2017 auf Halles Lutherstätten wie Marktkirche mit der Totenmaske Luthers aufmerksam zu machen.

Nach ihren kurzen Abstecher in Halle mit Stadtführung ging es für die Journalisten weiter nach Quedlinburg und Magdeburg zum Germany Travel Mart GTM vom 17.-19. April 2016. Auf dem Messe-Workshop tauscht sich die internationale Reisebranche aus; informiert sich über touristische Reiseziele in Deutschland, um Reisepakete zu schnüren. 350 Teilnehmer aus touristischen Unternehmen stellen ihre Angebote internationalen Reiseveranstaltern, Expedienten und Journalisten vor. Beim Pre-Opening am Samstag wird Stefan Voß ebenfalls im knallroten Kardinalsgewand die Gäste mit den Ablassbriefen verblüffen. Die Halloren sind mit einem Schausieden mit Steffen Kohlert und Andreas Kullik ebenfalls mit vor Ort, um für Halle als internationales Reiseziel zu werben.