Wiederinbetriebnahme der S-Bahn von Nietleben nach Dölau nicht wirtschaftlich

Vor 14 Jahren wurde der S-Bahn-Verkehr zwischen Halle-Nietleben und Dölau eingestellt. Und dabei bleibt es. Die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) hält die Wiederinbetriebnahme wirtschaftlich nicht für sinnvoll.
Laut einer Untersuchung wären allein für die Ertüchtigung der Infrastruktur 4,4 Millionen Euro nötig. Ein Grund ist der erfolgte Umbau am Bahnhof Nietleben. Die Durchbindung vom Bahnsteig wurde dabei aufgegeben, stattdessen ein Prellbock und ein Absperrmast gesetzt. Dies müsste zunächst rückgängig gemacht werden. Daneben müsste die zwischen Nietleben und Dölau abgebaute Oberleitung wieder gespannt werden. Auch Arbeiten am Gleisoberbau wären nötig, Leit- und Sicherungstechnik müssten neu installiert werden.
Die jährlichen Betriebskosten für die Strecke beziffert die Nasa auf 1,338 Millionen Euro. Diese müssten zum einen an das Verkehrsunternehmen, also die Bahn, sowie den Eigentümer der Infrastruktur, die Deutsche Regionaleisenbahn DER, entrichtet werden. Wegen der Verlängerung wäre laut Nasa auch ein weiteres S-Bahn-Fahrzeug nötig. Etwaige Einsparung durch die Einstellung des parallel verlaufenden Busverkehrs seien nicht möglich, weil diese für die Feinerschließung der Wohngebiete nötig seien.

Untersuchung der Nasa
Vorteile einer Wiederinbetriebnahme sieht die Nase zwar auch. Doch die sind mit Blick auf die entstehenden Kosten marginal. So wäre die Neustädter Passage, die zwei Drittel aller Dölauer Fahrgäste zum Ziel haben, sechs Minuten schneller als jetzt per Bus erreichbar. Zwei Drittel der Dölauer wollen zum Markt, was eine Zeitersparnis durch die S-Bahn von zwei Minuten bringt. „Der auf diesem Wege ermittelte Reisezeitnutzen beträgt 84.000 EUR pro Jahr“, heißt es in der Untersuchung. Daneben würde ein Verzicht auf PKW-Fahrten einen wirtschaftlichen Nutzen von 254.000 Euro bringen, führt die Untersuchung aus.
Am Ende dann das nüchterne Fazit: „Die Kosten in Höhe von 1.338 TEUR/a überwiegen somit den Nutzen in Höhe von 338 TEUR/a.“
Klar, was einmal ruiniert wurde, ist für immer weg. Dafür gibt es keine Fördermittel.