Wohnungsbau statt Kleingärten: das sagen hallesche Stadträte zu den Plänen der Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung will gerade den Flächennutzungsplan für Halle (Saale) neu aufstellen. Am Samstag sind zahlreiche Stadträte einem Aufruf von Kleingärtnern am Gertraudenfriedhof gefolgt. Die Stadt will dieses Areal als Potenzialfläche für Wohnungsbau ausweisen. Und wie stehen die Politiker zu diesen Plänen?
Christian Feigl, Bündnis 90 / Die Grünen (Vorsitzender des Planungsausschusses)
Ich will das mal konkretisieren: In der Friedhofskonzeption war vorgesehen, an dieser Stelle wo wir uns gerade befinden, die Fläche als Friedhof rauszunehmen und als Wohnbaufläche zu entwickeln. Später ist es auch noch einmal in der Wohnbauflächenkonzeption als Potentialfläche aufgetaucht. Dies hat der Stadtrat, jeweils mit Mehrheitsbeschluss, abgelehnt und gesagt, dass hier die Erholungsgärten dauerhaft erhalten bleiben sollen. Jetzt ist es wieder aufgetaucht, das hat uns genauso gewundert und es ist ja nur eine von vielen Flächen, die im Rahmen dieser Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes daraufhin überprüft werden sollen, wo in der Stadt noch Potentiale bestehen um Wohnbauflächen unterzubringen. Ich versuche es bewusst etwas runterzudimmen, weil das sozusagen das Wording der Stadtverwaltung ist. Nichtsdestotrotz ist das natürlich immer der Anfang. Wenn eine Fläche als Potentialfläche im Flächennutzungsplan auftaucht kann man darauf warten, dass es irgendwann in fünf, zehn oder 20 Jahren auch eine Begehrlichkeit darauf gibt. Von daher ist es richtig genau hinzuschauen und Flächen eventuell wieder rauszunehmen. Das ist die Aufgabe des Stadtrates: Sich diese Vorhaben im Flächennutzungsplan kritisch anzuschauen. Es betrifft aktuell nicht nur diese Fläche, sondern es gibt auch verschiedene andere Flächen, die kritisch zu hinterfragen sind, ob sie sich wirklich dazu eignen. Wir sind noch nicht damit durch uns alles anzuschauen, denn es gibt nicht einmal eine Synapse von der Stadtverwaltung, in der alle Änderungen dargestellt und auch begründet sind, so wie wir es gefordert haben. Uns ist zum Beispiel noch eine Kleingartenanlage im Bereich Galgenberg aufgefallen, die ebenfalls für eine Wohnbauflächennutzung zur Disposition steht. Wir haben natürlich auch altbekannte Flächen wie in Lettin, die in der Vergangenheit schon strittig waren und daher vom Stadtrat in der Vergangenheit aus der Wohnbauflächenkonzeption rausgenommen wurden. Wir haben verschiedene Flächen im Osten der Stadt, im Umfeld vom Dautzsch, von Reideburg, aber auch im nördlichen Bereich wie zum Beispiel Seeben. Es gibt ganz viele Teilflächen, die jetzt auftauchen, die entgegen dem Flächennutzungsplan von 1998 als Wohnbauflächen vorgesehen sind. Es gibt auch einiges an Gewerbeflächen, was man sich noch genauer anschauen muss. Ich glaube, dass da noch sehr viel Arbeit auf uns zukommt, die Pläne ganz genau zu betrachten und dann das im Vorfeld schon rauszukicken, was völlig undiskutabel ist. Das hier, am Gertraudenfriedhof, ist völlig undiskutabel.
Torsten Schaper, FPD
Man muss es immer von beiden Seiten betrachten. Wir reden ja auch seit vielen Jahren darüber, dass die Stadt Halle sich verdichten muss, dass qualitativ hochwertiger Wohnraum fehlt. Familien finden nicht mehr das, was sie brauchen, Grundstücke für ihre Einfamilienhäuser: Die ziehen weiterhin in den Saalekreis. Es ist heute eine sehr interessante Veranstaltung um auch einmal die Begehren Derjenigen zu erfahren, die hier vor Ort ihre Gärten haben. Um einmal zu sehen, was hier geschaffen wurde, aber auch um einmal zu sehen, welche geologischen und klimatischen Verhältnisse denn hier wirklich vorliegen, um das als Stadtrat auch einmal einzuordnen. Mein persönlicher Eindruck heute ist, dass wir hier in einem Gebiet sind, wo das Thema sehr wahrscheinlich nicht hinpasst, das Thema Einfamilienhäuser. Mit dieser Meinung gehe ich auch wieder zurück in den Stadtrat und bin gespannt auf die Diskussionen zu dem Thema.
Bodo Meerheim, DIE LINKE (Vorsitzender Finanzausschuss)
Ich bin heute hierhergekommen um mir anzusehen wie die Leute reagieren, denn eigentlich hat der Stadtrat das ja schon mehrfach beschlossen, dass diese Anlage bestehen bleiben soll. Da wird sich bei uns, in unserer Fraktion, an dieser Position nichts ändern. Deswegen müssen wir da auch nicht mehr drüber diskutieren.
Wolfgang Aldag, B90/Die Grünen (Stadtrat und Landtagsabgeordneter)
Es sagt ja eigentlich schon alles aus, dass wir vor sechs Jahren beschlossen haben, dass diese Flächen erhalten bleiben sollen. Nach dem Rundgang heute hat sich mein Eindruck bestätigt: Das sind wertvolle Flächen! Nicht nur für die Menschen, die hier ihre Gärten haben, sondern insgesamt für die Stadt sind es wertvolle Grünflächen, Biotope und Lebensräume für Tiere, damit wertvoll. Auch handelt es sich bei diesem Areal um ein Kaltluftenstehungsgebiet für die Stadt. Daher gibt es für uns als Grüne Fraktion auch keinen Grund unsere Entscheidung von vor sechs Jahre zu revidieren und hier etwas Anderes zu beschließen. Daher kann man glaube ich, soweit will ich mich mal vorwagen, zum neuen Aufstellungsbeschluss des Flächennutzungsplanes ganz klar sagen: Diese Flächen müssen raus aus der Idee, hier Wohnbebauung etablieren zu können. Wir müssen diese Grünflächen langfristig sichern und dafür werden wir uns einsetzen.
Yvonne Winkler, MitBürger (Vorsitzende Wirtschaftsausschuss)
Versuchen kann man es immer. Wir hatten es vor sechs Jahren abgelehnt, und wir haben jetzt bereits moniert, dass wir das nicht in Ordnung finden, dass es wieder in den Flächennutzungsplan als Bauland aufgenommen werden soll. Dementsprechend werden wir auch abstimmen, denn wir sind auf jeden Fall dafür, es als Grünland beizubehalten.
Die Stadtverwaltung muss komplett weg, alles nur IDIOTEN
Schon mal in den Spiegel geschaut?
Zeit wird’s, dass auch in dieser Stadt (und nicht nur hier), eine grundlegende Veränderung herbei geführt wird!
Geh doch.
Lässt Bernd endlich wieder von der Leine! Der hatte noch Autorität und Durchsetzungsvermögen!
Nur mit Recht und Gesetz hatte er es in einigen Fällen dann nicht so sehr… Da hat er sich dann Eigenes gebastelt, und ist damit auf die Fre… gefallen
Demokratie ist hart.
Die Stadtverwaltung sollte sich schämen. Immer nur den kleinen Bürger alles weg nehmen,dass muss doch der Stadtverwaltung einen Orgasmus bescheren.
Hände weg von den Kleingärten in Halle !
Wo findet man denn diesen Flächennutzungsplan. Auch in unserem Gebiet – das für Freizeit und Erholung sowie Hochwasserschutz ausgewiesen wurde – hatte die Stadtverwaltung Änderungen in Richtung Wohnungsbau angekündigt.
Unter dem Bild ist noch Text.
„Die Stadtverwaltung will gerade den Flächennutzungsplan für Halle (Saale) neu aufstellen.“
“ Es gibt ganz viele Teilflächen, die jetzt auftauchen, die entgegen dem Flächennutzungsplan von 1998 als Wohnbauflächen vorgesehen sind.“
Sogar jede Menge Text!
Ja danke für die nette Bemerkung: Ich wollte wissen, wo genau kann man das Dokument finden: Sprich einen Link. Die Menschen aus der Gartenanlage werden das Dokument ja irgendwo eingesehen haben.
Bitteschön:
https://digital.zlb.de/viewer/metadata/33656331/1/
https://digital.zlb.de/viewer/api/v1/records/33656331/files/images/fnp_erlaeuterungsbericht_komplett_96_dpi.pdf/full.pdf
https://digital.zlb.de/viewer/api/v1/records/33656331/files/images/fnp_plan_300dpi_geschuetzt.pdf/full.pdf
Falls irgendwas nicht geht einfach nochmal melden.
1998 – aha
Deine Bildung ist auch 1998 stehen geblieben!
Wie kann man sich nur jedes mal, so zum Deppen machen?
Der verlinkte FNP ist von 1998.
Wir haben 2024.
Stell doch einen aktuelleren hier rein!
Ach was dafür reicht deine Intelligenz nicht, naja war klar.
https://halle.de/leben-in-halle/stadtentwicklung/bauleitplanung/flaechennutzungsplan/aenderungen-des-flaechennutzungsplanes
Kommt.
Ja ich verstehe alles noch mehr sehr teurere Wohnungen bauen für die reichen Leute aber nicht für Leute mit normalen Lohn und Retner die auch gerade so noch überleben können Hier in dieser Stadt läuft will falsch .Guckt euch nur in Halle mal die Löhne und Renten an denn nicht jeder kann sich bald keine Alte Wohnung nicht mehr leisten.über solche Sachen kann man bald nur noch lachen was für Einfälle solche Leute vom Amt den Menschen in Halle zumuten.
Wieviel Wohnungen brauchst du denn?
Ein Geisteskind biste wahrlich nicht
Vielleicht mal in der Alten Heerstraße den Baubeschluss durchsetzen statt einer Ruinen Landschaft die an Kriegszustände erinnert!!!
Die Stadtverwaltung alle entlassen
Komisch, die Vertreter der Parteien wundern sich alle nur, wie die abgelehnten Flächen wieder im Bebauungsplan auftauchen. Wer hat das denn zu verantworten? Würden sich die Bürger nicht wehren, dann doch abgenickt? Was ist mit der Behauptung Halle klimafit zu machen…. bezüglich Aufwärmung usw.