Zahl der Blitze in Sachsen-Anhalt geht um 38 Prozent zurück – in Halle gab es im vergangenen Jahr 33 Einschläge

Während es in den vergangenen Tagen lokal wieder zu teils kräftigen Gewittern kam, zieht der aktuelle Blitzatlas eine überraschend ruhige Bilanz für das Jahr 2024 – besonders für Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle (Saale). Mit insgesamt rund 6.200 registrierten Blitzeinschlägen im gesamten Bundesland wurde ein deutlicher Rückgang gegenüber dem langjährigen Durchschnitt festgestellt. Nach Angaben des Blitzortungsunternehmens ALDIS lag die Zahl etwa 38 Prozent unter dem Mittelwert der Jahre 2015 bis 2024.

Halle unter dem Bundesdurchschnitt

In Halle selbst wurden im Jahr 2024 insgesamt 33 sogenannte Erdblitze gezählt. Das entspricht einer Blitzdichte von 0,23 Einschlägen pro Quadratkilometer. Der Salzlandkreis sowie die Altmark erzielen leicht niedrigere Dichten, während der Landkreis Börde mit lediglich 0,2 Blitzen pro Quadratkilometer den niedrigsten Wert in Sachsen-Anhalt verzeichnete.

Wittenberg ist Blitz-Hotspot Sachsen-Anhalts

Spitzenreiter im Bundesland ist erneut der Landkreis Wittenberg: Hier wurden 0,57 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer gemessen – der höchste Wert in Sachsen-Anhalt. Damit hebt sich der Kreis deutlich vom Landesdurchschnitt ab und gehört zu den blitzreicheren Regionen im Osten Deutschlands.

Deutschlandweit mehr Blitze – Bayern besonders betroffen

Mit rund 210.000 Erdblitzen stieg die Gesamtzahl der Einschläge 2024 im Bundesgebiet um rund 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – allerdings bleibt das Niveau weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Bayern war dabei mit über 56.000 Erdblitzen das mit Abstand am stärksten betroffene Bundesland. Allein der Landkreis Rosenheim registrierte über 3.000 Erdblitze – mit einer Blitzdichte von 2,9 Einschlägen pro Quadratkilometer der Spitzenreiter in Deutschland.

Große Unterschiede zwischen Stadt und Land

Während Regionen wie Rosenheim, Miesbach (2,3) und Kempten (2,2) die Liste anführen, lag die Blitzdichte in Städten wie Bayreuth (0,11), Pforzheim (0,12) und Herne (0,13) auf einem sehr niedrigen Niveau. Unter den Landeshauptstädten lag München mit 1,2 vorne, gefolgt von Hamburg und Düsseldorf. Die höchste Blitzdichte unter allen Bundesländern meldete Hamburg mit einem Wert von 0,92.

Präzise Daten für Wissenschaft und Sicherheit

Der Blitzatlas von ALDIS/BLIDS basiert auf einem engmaschigen Messnetz in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft. Die Daten gelten als hochpräzise und liefern wichtige Erkenntnisse für Wetterdienste, Katastrophenschutz und Versicherungen. Auch für Sachsen-Anhalt bedeutet die ruhige Blitzbilanz 2024 einen Lichtblick – zumindest meteorologisch.

Fazit: Sachsen-Anhalt bleibt vergleichsweise blitzarm

Obwohl es lokal – wie zuletzt – immer wieder zu heftigen Gewittern kommen kann, bleibt Sachsen-Anhalt ein vergleichsweise blitzarmes Bundesland. Halle und Umgebung lagen 2024 deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Nur der Kreis Wittenberg ragt mit seiner vergleichsweise hohen Blitzdichte heraus. Insgesamt bestätigt der aktuelle Blitzatlas: Der Himmel über Sachsen-Anhalt war 2024 deutlich ruhiger als in den Jahren zuvor.