Zentralrat der Muslime fordert mehr Sicherheit für die Moschee in Ha-Neu
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) zeigt sich besorgt anlässlich der Schüsse auf die Moschee. Am Freitag hatten Unbekannte vermutlich aus einem benachbarten Hochhaus auf das Islamische Kulturzentrum mit einem Luftgewehr geschossen, ein Mann wurde leicht an der Hand verletzt, als er von einem abgeprallten Diabolo getroffen wurde.
Der ZMD ruft deshalb eindringlich die Landesregierung von Sachsen-Anhalt dazu auf, endlich ausreichend für die Sicherheit der Moscheegemeinde in Halle und andernorts sowie der in Sachsen-Anhalt lebenden Muslime zu sorgen und einen beständigen Schutz zu gewährleisten. „Nichts mehr als das Menschenrecht der Freiheit der Religionsausübung steht auf dem Spiel und alle demokratischen Kräfte müssen sich zusammentun, um diesen Angriffen auf unsere Gesellschaft entschlossen entgegenzutreten“, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek dazu.
Zudem beklagt Mazyek weiter: „Unsere Moscheen scheinen nicht mehr sicher zu sein angesichts der zunehmenden Zahl der Anschläge in unserem Land. Beinahe jede Woche gibt es neue Moscheeübergriffe. Der Staat muss sich wehrhaft zeigen, denn viele Muslime sind verunsichert. Um das Vertrauen in unsere staatlichen Organe nicht weiter zu beschädigen, erwarten wir die Ergreifung konkreter Maßnahmen der Politik“. Der ZMD fordert zudem von den rechten Parteien und Organisationen wie Pegida, dass sie sich klar und unmissverständlich von diesen und ähnlichen Angriffen distanzieren.
Wie der Hausmeister der Moschee in Halle-Neustadt erklärte, habe es bereits in der Vorwoche Schüsse gegeben. Auch Reporter von Dubisthalle.de haben am Donnerstagsabend, also einen Abend vor dem Vorfall einen Schuss vernommen. Während dieser Zeit war ein Großaufgebot der Polizei ganz in der Nähe, weil auch aus einem Hochhaus in der Muldestraße mit einem Luftgewehr geschossen wurde. Die Polizei konnte die Tatverdächtigen, darunter einen Mann aus dem Iran, ermitteln.
Laut ZMD wurde das Islamische Kulturzentrum Halle in den vergangenen Jahren häufig Zielscheibe von islamfeindlichen Angriffen. So habe ein männlicher Täter in Begleitung zweier Frauen in der Nacht Scheiben der Gemeinde eingeschlagen, weitere Schäden an der Moschee angerichtet und dabei rechte Parolen gerufen. Die Moscheegemeinde erlebe zudem auch anhaltende Schikane. Wände würden beschmiert, es werde bewusst laut getrommelt und Lärm verursacht, um die Muslime beim Gebet zu stören. Zuletzt seien beim Opferfestgebet 2017 und zu Freitagsgebetszeiten mehrfach polnische Böller in eine Gruppe von Betenden geworfen worden. Die Vorfälle wurden zur Anzeige gebracht.
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