Zu viele Migranten-Schüler: Lehrer an der Kastanienallee begehren auf
Seit Jahren schon steigt der Migrantenanteil an der Gemeinschaftsschule Kastanienallee und der benachbarten Grundschule in Halle-Neustadt immer weiter an. Mittlerweile sind an der Schule zwei Drittel der Schüler nichtdeutscher Herkunft. Mit zwei Briefen haben sich die Lehrer an die Landesregierung gewendet. Sie fordern Unterstützung ein, beklagen auch, dass viele Schüler selbst in ihrer eigenen Muttersprache kaum lesen könnten und nie gelernt hätten, sich an Regeln zu halten. Nun fühlen sich die Lehrer verraten und ausgenutzt. Interessanterweise ist eine der Lehrerinnen Grünen-Stadträtin und Vorsitzende des Bildungsausschusses im halleschen Stadtrat.
„Für die lautstarken Notrufe aus immer mehr Schulen gibt es sehr handfeste Gründe. Ihnen steht in ihrem schulischen Alltag inzwischen im sprichwörtlichen Sinne das Wasser bis zum Hals. Wenn die Landesregierung und insbesondere das Bildungsministerium hier weiterhin nur zusehen, ohne durchgreifende Sofortmaßnahmen zu ergreifen, werden die Kollegien untergehen“, sagt der Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der Fraktion Die Linke, Thomas Lippmann. „Sie sehen sich zunehmend nicht mehr in der Lage, den massiv steigenden Belastungen weiterhin Stand zu halten und ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag für alle ihre Schülerinnen und Schüler zu erfüllen. Von Erfolg beim Bildungserwerb kann unter diesen Bedingungen mancherorts kaum noch die Rede sein.“ Neben einer besseren Steuerung bei der Zuweisung an die jeweiligen Schulen seien Sondermaßnahmen für die Personalausstattung dringend erforderlich. „In den Migrationsschulen kommt es mehr als anderswo darauf an, die schulische Entwicklung der Schüler*innen durch ausreichendes und geeignetes pädagogisches Personal zu unterstützen.“
„Unsere Fraktion hat bereits Ende Juni einen Selbstbefassungsantrag an den Ausschuss für Bildung und Kultur gerichtet, in dem wir umfassende Aufklärung seitens der Landesregierung über die Zustände an der Gemeinschaftsschule Kastanienallee fordern“, sagt Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher der AfD-Fraktion für Bildung, Kultur und Wissenschaft. „Dass die Linksfraktion nun krampfhaft versucht, die öffentliche Deutungshoheit über dieses Thema an sich zu reißen, ist psychologisch entlarvend, tut seiner Ersthaftigkeit jedoch keinen Abbruch.“ Die Linken seien nicht ernsthaft daran interessiert, „die durch Inklusion und Asylchaos verursachten Missstände zu beseitigen. Stattdessen missbraucht sie den Hilferuf des Lehrerkollegiums, um ihre immergleichen Forderungen nach mehr Schulsozialarbeitern und Migrationslehrern unterzubringen.“ Der Vorschlag zur Einrichtung „besonderer Lerngruppen“ sei reine Heuchelei. Ein AfD-Antrag zur Schaffung von Sonderklassen für Flüchtlinge sei abgelehnt worden, es habe übelste Beschimpfungen der Partei gegeben.
Übrigens steht auch eine Sanierung am Schulcampus Kastanienallee an. 9,4 Millionen Euro fließen in den Jahren 2019 und 2020 in die Grund- und die Gemeinschaftsschule. Das Gebäude bekommt unter anderem eine Außendämmung und neue Heizungs- und Lüftungstechnik sowie neue Beleuchtungs-, Sanitär- und IT-Ausstattung.
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