Zug kollidiert in Zscherben mit Betonmast: Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr durch mutmaßliche Buntmetalldiebe
Am Donnerstag, den 26. Dezember 2019 wurde die Bundespolizei um 05.30 Uhr durch die Notfallleitstelle der Bahn über eine Kollision einer Regionalbahn mit einem Betonmast auf der Strecke Sangerhausen – Halle, in der Ortslage Zscherben informiert. Der Zug war während des Zusammenpralls um 05.15 Uhr mit einer Geschwindigkeit von circa 100 Stundenkilometern unterwegs und kam nach einer Schnellbremsung nach annähernd
200 Metern zum Stehen. In dem betroffenen Zug befanden sich zehn Reisende sowie drei Mitarbeiter des Eisenbahnunternehmens, die glücklicherweise alle unverletzt blieben. Durch den Zusammenprall wurde an der Bahn ein Drehgestell, der Schienenräumer sowie die Schienenbremse beschädigt. Die Strecke wurde gesperrt.
Eine sofort eingesetzte Streife der Bundespolizei fuhr zum Ereignisort und nahm den Sachverhalt auf. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass durch bisher unbekannte Täter an mehreren Fahrleitungsmasten Buntmetallkabel geschnitten wurden. Dabei durchtrennten die Täter die Metallseile und entwendeten diese.
Dadurch wurde die Stabilität der Masten enorm beeinträchtigt. Einer der Masten geriet folglich in Schieflage und fiel ins Gleis. Die Bundespolizei hat neben den Diebstahlshandlungen auch Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffes in den Bahnverkehr aufgenommen. Dabei handelt es sich um einen Verbrechenstatbestand, der mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr bestraft wird. Trotz der Beschädigungen konnte der Zug seine Fahrt bis zum Bahnhof Angersdorf fortsetzen. Dort mussten die Reisenden die Bahn verlassen, welche dann in eine Werkstatt weiterfuhr. Aufgrund der Streckensperrungen kam es zu erhöhten Ausfallzeiten. Ein Gleis konnte gegen 11.50 Uhr wieder freigegeben werden. Die Instandsetzungsarbeiten des anderen Gleises dauern weiterhin an.
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