„Schweres Zugunglück in Gröbers“: Feuerwehr übt den Ernstfall im unwegsamen Gelände
Wegen Bauarbeiten sind an diesem Wochenende die Bahnstrecken rund um Halle (Saale) gesperrt. Den Feuerwehren der Gemeinde Kabelsketal (Dieskau-Zwintschöna, Dölbau, Großkugel, Gröbers, Osmünde und Schwoitzsch) kam das zu Gute. Rund 130 Einsatzkräfte konnten dadurch ihre jährliche Großübung auf den Bahngleisen durchführen.
Auch für die Feuerwehr ist es etwas besonderes. Denn im Bereich Gröbers führen gleich 7 Bahngleise entlang. Neben der S-Bahn fahren hier auch Güterzüge sowie ICE und IC. Weil diese dafür gesperrt werden müssen, bietet sich eine baubedingte Sperrung an. Der Landkreis Saalekreis hat deshalb die Gemeindefeuerwehr über die anstehende Sperrung informiert und gefragt, ob diese nicht ihre Übung dort durchführen wollen.
Im Szenario wurde ein Auto von einem Bauzug erfasst. Alle vier Fahrzeuginsassen wurden verletzt, zwei von ihnen rannten in dem unwegsamen Gelände davon. Bei Temperaturen um die Null Grad galt es sie schnell zu finden. Die Drohnentruppe aus Bad Dürrenberg unterstützte dabei. Das demolierte Auto selbst konnte nicht direkt erreicht werden. Die Feuerwehrleute mussten zunächst eine Steckleiter aufbauen, um den Abhang bewältigen zu können.
Noch eine Nummer schwieriger war es, zu dem verunglückten Bauzug zu kommen. Der kam nämlich in einem Tunnel zum Stehen, ein Schwelbrand brach aus. Erst mussten die Einsatzkräfte einen Bahndamm hinauf klettern, auf der anderen Seite ging es dann wieder hinunter. Vor Inbetriebnahme der Strecke vor elf Jahren waren die Feuerwehrleute letztmalig in diesem Tunnel.
Ein Kraftakt war aber auch schon das Präparieren der Unfallstelle. Mit einer muskelbetriebenen Draisine wurde das Unfallauto auf den Gleisen bis zur Übungsstelle geschoben.
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