Zwei Jahre nach Mega-Stromausfall in Halle-Neustadt: Landgericht Halle macht mutmaßlichen Störer den Prozess – 82.000 Euro Schaden bei der EVH verursacht

Vor zwei Jahren lag der Westen von Halle (Saale) über Stunden im Dunkeln. Sogar Straßenbahnen- und S-Bahnen fuhren nicht. Grund war, wie sich herausstellte, eine Sabotage am Umspannwerk. Aus diesem Anlass macht das Landgericht in Halle (Saale) einem 38-Jährigen den Prozess. Ihm werden eine Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung einer Straftat sowie eine Störung öffentlicher Betriebe im besonders schweren Fall zur Last gelegt.
Der Angeklagte soll im Februar 2023 eine WhatsApp-Sprachnachricht an eine Person gesandt haben, in der er angedroht habe, dass er „Halle heute komplett lahmlegen“, eine Gaspipeline zerstören und das Stromnetz beschädigen werde. In seinem WhatsApp-Status soll der Angeklagte angegeben haben, dass in Halle demnächst alles dunkel sein werde. Am selben Abend habe er sich zu einem Umspannwerk in Halle begeben. Er habe einen flächendeckenden Stromausfall herbeiführen wollen, damit keine Notrufe abgesetzt werden könnten, wenn er eine bislang unbekannt gebliebene Person mit einer Axt „kalt mache“.
Am Umspannwerk habe der Angeklagte den Maschendrahtzaun beschädigt, um auf das Gelände zu gelangen. Sodann habe er zwei drahtumwickelte Gegenstände in die Hochspannungsanlage geworfen. Dadurch sei es zu einem Kurzschluss gekommen und die Hochspannungsleitung und ein Transformator seien beschädigt worden. Wie vom Angeklagten bezweckt, sei es zu großflächigen Ausfällen der Stromversorgung von etwa einer Stunde und 20 Minuten im Stadtgebiet Halle und angrenzenden Nachbardörfern gekommen. Von dem Stromausfall sei u. a. das Universitätsklinikum Halle betroffen gewesen, welches die Sauerstoffversorgung von beatmeten Patienten nur maximal eine Stunde und 30 Minuten hätte aufrechterhalten können. Für die EVH GmbH sei ein Schaden von mehr als 82.000 Euro entstanden.
Der Angeklagte hat bislang keine Angaben zu den Tatvorwürfen gemacht.
Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
Da stellt sich mir die Frage, wie wenig die EVH ihre strategisch wichtigen Anlagen schützt, wenn jeder Volldepp dort aufs Gelände gelangt und mit „zwei drahtumwickelten Gegenständen“ eine halbe Großstadt für Stunden lahmlegen kann?
Ein lustiger Maschendrahtzaun kann da wohl kaum als geeignet angesehen werden. Muss da erst noch mehr passieren oder geht mal dieses Sicherheitsproblem inzwischen mal an?
Wie stellst du dir das vor? Halle hat ca. 7 größere Umspannwerke, hunderte Ortsnetzstationen und Kilometer an Freileitungen. Und da sprechen wir nur von einer Stadt. Schau mal über den Tellerrand. Um Halle sabotagefest zu machen, müsste da auch noch die MitNetz mitziehen. Wir werden wohl mit dem Risiko solch begrenzter Vorfälle leben müssen. Und ein Ausfall von 1:20 h sollte wohl mal zu verschmerzen sein. Haben die Mitarbeiter der EVH gut im Griff gehabt. Wie oft kommt solche Sabotage vor?
Der Staat müsste halt solche Angriffe auf die Infrastruktur zur Abschreckung konsequent verfolgen. Und dazu gehören eben auch die Angriffe auf NordStream oder die Energieversorgung von Tesla in Grünheide. Solche Beispiele könnten sonst Schule machen.
Wenn Ihnen jemand vor die Haustüre beschädigt, machen Sie dann auch dich selbst verantwortlich, dass Sie keinen Stacheldraht oder Elektrozaun angebracht haben?
Wir können alles besser sichern, aber das wird richtig teuer!
Ja wen denn sonst?
Natürlich bin ich für die Sicherheit meiner Haustüre verantwortlich. Genau wie die EVH für ihre Infrastruktur.
Das Gericht sollte die Psyche des Täters prüfen.
Ein Normaldenkender macht solche Sabotage nicht.
Ist halt wenn man zuviel Alkohol und Drogen nimmt also voll schuldfähig
Wegsperren ohne Bewährung
Der mittelbare Schaden geht vermutlich in die Millionen. Und nur mit Glück hat es keine Menschenleben gekostet. Ein paar Monate dürfen da nicht reichen!
Wieso kündigt man sowas denn an?
„Vor zwei Jahren lag der Westen von Halle (Saale) über Stunden im Dunkeln.“
„sei es zu großflächigen Ausfällen der Stromversorgung von etwa einer Stunde und 20 Minuten im Stadtgebiet Halle und angrenzenden Nachbardörfern gekommen.“
Lächerlich!
Das ist schon Terrorismus also möglichst Höchststrafe.
Die Uniklinik hat Notstrom für nur 90 Minuten?
Unglaublich wie einfach er tätig sein konnte.
@OMG, Weihnachtsmärkte und andere Veranstaltungen müssen auch mittlerweile wie Festungen geschützt werden.Leider. Solche Wahnsinnigen lassen sich nicht stoppen, wenn sie gefasst werden, ins dunkelste Loch und Schlüssel weg. Menschenleben sind denen egal. Geld für den Schaden wird er auch nicht haben.