Zwischenstand der Meldestelle RIAS: 127 Fälle von Antisemitismus in Sachsen-Anhalt allein bis Juli

Die Anzahl der antisemitischen Vorfälle in Sachsen-Anhalt bleibt auf einem hohen Niveau. In den ersten sieben Monaten der Dokumentation antisemitischer Vorfälle in Sachsen-Anhalt, im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Juli 2025 wurden der Meldestelle RIAS Sachsen- Anhalt in Trägerschaft von OFEK e.V. 127 Vorfälle bekannt. Das ist rechnerisch ein antisemitischer Vorfall alle zwei Tage. Damit ist die Anzahl der Vorfälle vergleichbar zur Anzahl im selben Zeitraum im Vorjahr.
Von verletzendem Verhalten, über gezielte Sachbeschädigungen an jüdischem Eigentum bis hin zu extremer Gewalt sind RIAS Sachsen-Anhalt verschiedenste Vorfallarten bekannt geworden. In den bereits ausgewerteten Monaten lässt sich ein Anstieg des israelbezogenem Antisemitismus beobachten (2024: 44 Vorfälle, 2025: 55 Vorfälle). Dieser wurde häufig auf politischen Versammlungen, die im Kontext der Massaker des 7. Oktobers 2023 und des darauffolgenden Kriegs in Gaza stehen, gemeldet. Auf diesen Versammlungen wurde etwa Israel das Existenzrecht abgesprochen oder die antisemitische Gewalt am 7. Oktober glorifiziert. Das geschah häufig durch Akteur:innen des antiisraelischen Aktivismus oder links-antiimperialistisch Gruppierungen. Der 7. Oktober und der damit verbundene Krieg in Gaza werden, wie auch im Vorjahr, weiterhin als Anlass genommen, um Antisemitismus zu verbreiten.
Vorfälle, die dem Post-Shoah-Antisemitismus zuzurechnen sind, sind dagegen leicht gesunken, bleiben aber auf einem hohen Niveau (2024: 56 Vorfälle, 2025: 47 Vorfälle). Post-Shoah-Antisemitismus trat wie auch in den letzten Jahren häufig in Form öffentlicher Schmierereien zu Tage. Auch Störungen von Gedenkveranstaltungen und das Zerstören oder Beschädigen von Gedenkorten wurden im Dokumentationszeitraum regelmäßig gemeldet. Post-Shoah-Antisemitismus findet häufig, aber nicht immer durch Täter:innen des rechtsextremen Milieus statt. Oftmals geht der Post-Shoah-Antisemitismus auch mit einem antisemitischen Othering einher. Dieses Othering umfasst zum Beispiel Beleidigungen und antisemitische Beschimpfungen von Jüdinnen:Juden oder den Gebrauch des Wortes „Jude“ als Abwertung, womit auch nichtjüdische Personen adressiert wurden.
Zwei Jahre nach dem 7. Oktober und sechs Jahre nach dem antisemitischen und rassistischen Anschlag in Halle und Wiedersdorf bedeuten diese Zustände für Jüdinnen:Juden in Sachsen-Anhalt Verunsicherung im Alltag und ein Abwägen der zwischen Sicherheit und Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit.
Ist das so wie bei den Rassismus-Sammelstellen, wo Straftaten und nicht strafbares Verhalten unterschiedslos zusammengezählt werden?
Nun reicht es aber langsam. Jeden Tag Berichte über Antisemetismus.
Was bitte ist unter „verletzendem Verhalten“ zu verstehen? .. es scheint damit eher eine Gummiartige Auslegung jedwedem Verhaltens möglich.
Mittlerweile wird bei jeder Kleinigkeit Antisemitismus geschrien. Wenn ich persönlich das Verhalten von der Regierung Israel verurteile wird einem Antisemitismus vorgeworfen.
Völlig gaga… täglich hört und liest man nur Antisemitismus.