2 Euro pro Gast und Tag: Kulturausschuss vertagt Entscheidung zu “Bettensteuer” auf Juni

Der Kulturausschuss der Stadt Halle (Saale) hat noch keine Entscheidung zu einem Antrag der Grünen zur Einführung eines Gästebeitrages, oft bekannt als “Bettensteuer”, gefasst. 2 Euro pro Gast und Tag sind vorgesehen. Stattdessen wird der Antrag auf Juni vertagt. In diesem Zeitraum will die Stadt unter anderem prüfen, wie es in anderen Städten läuft, ob auf die Summe Mehrwertsteuer ausfällt und wie es mit der Digitalisierung aussieht, sagte Kulturdezernentin Judith Marquardt. “Wir wollen nichts einführen, was zu Nachteilen für den Tourismus führt.”
In vielen Städten sei ein solcher Beitrag mittlerweile üblich, sagte Christian Feigl (Grüne). Olaf Schöder (FDP) warnte aber davor, ein Bürokratiemonster zu schaffen. Aus diesem Grund wollen die Liberalen eine digitale Verarbeitung der Daten. Zudem solle ein Gästebeitrag im Verbund mit dem Saalekreis betrachtet werden. Auch sollen dienstliche Reisen ausgenommen werden. Wichtig sei aber, die Einnahmen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur zu nutzen.
Er glaube nicht, dass durch einen solchen Beitrag weniger Gäste kommen, meinte Stadtmarketing-Chef Mark Lange, der sich im Vorfeld mit Hotelbetreibern unterhalten hat. Im vergangenen Jahr habe es in Halle 401.000 Übernachtungen gegeben, die Hälfte davon war geschäftlicher Natur. Lange plädierte für eine digitale Lösung und keine Zettelwirtschaft, die eventuell sogar effektiv durch die Bearbeitungsaufwand zu einem Minus führt. Zudem wünsche er sich ein einheitliches Abrechnungssystem für ganz Sachsen-Anhalt. “Wir dürfen die Hotels nicht überfordern”, sagte Lange.
Er plädierte dafür, bei einem Gästebeitrag auch geschäftliche Übernachtungen mit einzubeziehen, denn diese Gäste würden ebenso die kulturellen Angebote nutzen. Ulrike Wünscher (CDU) verwies darauf, dass es einen solchen Antrag bereits mehrfach gab – dieser aber bislang abgelehnt wurde, weil eine zweckgebundene Abgabe nicht möglich war. Hier haben sich aber laut Lange die rechtlichen Voraussetzungen geändert. so dass eine Zweckgebundenheit nun doch möglich ist.
der 3, Platz dürfte eigentlich 3 € verlangen 🙂
Und wenn die Stadt auf Platz eins geklettert ist, bist du 1€-Jobber.
Platzierung nicht verstanden
Die Gäste sollten ihr eigenes Bett mitbringen. Nur so können sie die Bettsteuer umgehen.
Wer für eine Bettensteuer, Maut, Zoll oder ähnliches ist, sollte sich darauf einrichten, dass andere das auch machen. Wie du mir, so ich dir. Unter dem Strich ist das dann im günstigsten Fall ein Nullsummenspiel. Da es Reibungsverlusten gibt ist nichts gewonnen. Es gab mal Zeiten, da war die Reisefreiheit und -möglichkeit und Gastfreundschaft ein hohes Gut, heute scheint der Gast eine Kuh zu sein.