30 Jahre Frauenselbsthilfe Krebs in Sachsen-Anhalt – Warum ist Selbsthilfe so wichtig ist
Am Samstag feierte der Frauenselbsthilfe Krebs – Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. (FSH) im Rahmen einer Landestagung sein 30-jährigen Bestehen; eine Zeit des Auf- und Tabubruchs, eine Zeit der Herausforderungen und eine emotionale Zeit voller bewegender Momente.
Zu wissen, dass man mit seinem Schicksal nicht alleine ist – das tut vielen Menschen gut, Krebspatient*innen und Angehörigen ganz besonders. Selbsthilfegruppen sind darum ja auch so beliebt. Der Austausch mit anderen eröffnet eine neue Sicht auf die eigene Lebenssituation, was von vielen Betroffenen als sehr entlastend empfunden wird. Außerdem kann man von anderen lernen und umgekehrt. Mit ihrem Ansatz des Gebens und Nehmens stellen die elf regionalen Gruppen der Frauenselbsthilfe Krebs in Sachsen-Anhalt eine wichtige Ergänzung zu anderen Angeboten der Nachsorge bei Krebserkrankungen dar.
Die FSH, um die Landesvorsitzende Elke Naujokat, begrüßte im Tagungshotel TRYP by Wyndham Halle ca. 50 Wegbegleiter, Kooperationspartner und Freunde zu einer Festveranstaltung.
In sichtlich bewegenden Momenten macht Elke Naujokat deutlich: „Es war nicht leicht, gerade am Anfang, aber die Zusammenarbeit mit den vielen ehrenamtlichen Mitstreitern in der Selbsthilfe und Selbsthilfeförderung, hat uns alle gestärkt, mutig, aktiv und vielfältig zu sein, das zeigt auch das aktuelle Bodypainting-Projekt eindrucksvoll. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“
In den Grußworten der Gäste wurde einmal mehr deutlich, welchen Stellenwert die Frauenselbsthilfe Krebs, aber auch die Selbsthilfe im Allgemeinen in Sachsen-Anhalt hat. Petra Grimm-Benne, Gesundheits- und Sozialministerin in Sachsen-Anhalt betonte in ihrem Grußwort: „Gerade in den aktuellen Krisen ist die Selbsthilfe eine wichtige Säule. Die ehrenamtliche Tätigkeit der Gruppenleiter und des Landesverbands im Miteinander der Gemeinsamkeiten nach einer Krebserkrankung verdient höchste Anerkennung.“
In einem waren sich alle einig: ob in Politik, in der Medizin und auch bei den Vertretern der AOK Sachsen-Anhalt – alle unterstützen die Selbsthilfe, ist sie doch eine wesentliche Ergänzung nach Diagnose, während Therapien und in der Nachsorge. Dies unterstrichen der Leiter des Brustzentrums am Harzklinikum, Dr. med. Sven-Thomas Graßhoff, und der Leiter der Prävention der AOK Sachsen-Anhalt, Gerriet Schröder.
Ein besonderer Höhepunkt war die Vorstellung des aktuellen Bodypainting-Projekts „KREBS – na und“, deren Ausstellung nun in die Brustzentren und Rehakliniken des Landes auf Wanderschaft geht – zeigt sie doch den Mut und Lebenswillen, ja, die Kraft, die bei der Selbsthilfearbeit entstehen kann.
Neuer Vorstand des Landesverbands Frauenselbsthilfe Krebs in Sachsen-Anhalt
Im Rahmen der dreitägigen Landestagung wurde am Sonntag, den 16. Oktober 2022 ein neuer Vorstand gewählt. Neue Landesvorsitzende ist die Weißenfelserin Katrin Maasch, die Stellvertretung übernimmt Nadja Karbaum. Der alte Vorstand mach für Jüngere Platz und tritt nicht noch einmal an.
Vorstand im Landesverband Sachsen-Anhalt der Frauenselbsthilfe Krebs sind:
Katrin Maasch (Vorsitzende) und vier weitere Mitstreiterinnen.
Frauenselbsthilfe Krebs in Sachsen-Anhalt
Die Diagnose Krebs trifft Betroffene und Angehörige wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Von heute auf morgen geraten sie in einen Strudel aus Klinik-Routinen und rechtlichen wie sozialen Notwendigkeiten. Überschwemmt von einer wahren Flut an Informationen, haben die Patienten oft erst nach der Rückkehr nach Hause Zeit zum Atemholen und Nachdenken.
Allein mit der Angst und den Sorgen um sich selbst und um seine Angehörigen, muss nun jeder Patient selbst seinen Weg finden, mit der Situation umzugehen. Die meisten aber würden sich gern aussprechen, suchen Rat und Unterstützung, Aufmunterung und Trost. Aber wer ist der richtige Gesprächspartner?
Der Austausch mit Menschen, die ebenfalls an Krebs erkrankt sind, kann befreiend wirken. Zu sehen, dass andere Patienten oft ähnliche Erfahrungen machen und die eigenen Ängste und Sorgen teilen, zeigt: Ich bin nicht allein, meine Gedanken und Gefühle sind ganz normal.
Eine klassische Möglichkeit zum Gespräch bieten seit 30 Jahren die zehn Selbsthilfegruppen der Frauenselbsthilfe Krebs in Sachsen-Anhalt.
Die Frauen links im dunklen Anzug haben’s überstanden