534 Personen mehr: Arbeitslosenquote in Halle steigt auf 9,8%

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im Juli 2024 gestiegen. Es waren 85.800 Arbeitslose gemeldet, 3.400 mehr als im Vormonat (+4,1 Prozentpunkte). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6.000 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 1.000 mehr als im Juli 2023. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 82.700 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 7,7 Prozent. Zum Vergleich: Im Juli 2023 lag sie bei 7,5 Prozent. In Halle (Saale) stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 11.985. Das sind 534 mehr als im Juni und 584 mehr als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 9,8%.
Mehr Langzeitarbeitslose als voriges Jahr Im Berichtsmonat waren rund 32.300 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren über 300 mehr als im Juni und 1.000 mehr als im Juli 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 37,7 Prozent, im Juli 2023 waren es 37,9 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit steigt Im Juli waren fast 9.000 junge Erwachsene arbeitslos gemeldet. Das waren fast 1.200 mehr als im vergangenen Monat und 1.000 mehr zum Juli 2023. Die Arbeitslosenquote der unter 25-jährigen betrug im Berichtsmonat 9,0 Prozent. Das war ein Anstieg um 1,2 Prozentpunkte zum Juni. Fast 2.000 Jugendliche meldeten sich nach der betrieblichen und außerbetrieblichen Ausbildung und Studium arbeitslos. In Ausbildung meldeten sich im Juli 1.000 junge Erwachsene in Ausbildung und Studium ab.
„Die Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt sind im Vergleich zum Vormonat gestiegen, was auf die geringe Dynamik am Arbeitsmarkt hinweist. Auch weiterhin zeigt der Stellenmarkt die Auswirkungen einer schwächelnden Konjunktur, die sich in zurückhaltenden Stellenmeldungen niederschlägt. Insgesamt liegen die Stellenangebote seit Jahresbeginn deutlich unter dem Vorjahresniveau. Ebenso fällt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hinter die Zahlen des letzten Jahres zurück. Die Erholung des Arbeitsmarktes im Herbst hängt von wesentlichen Faktoren wie der Konjunktur, dem Zinsniveau und den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Um eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit zu verhindern, müssen wir weiterhin in individuelle Betreuung, Vermittlung und Qualifizierung investieren. In den Sommermonaten ist insbesondere bei jungen Menschen das Ende des Schul- und Ausbildungsjahres an den Arbeitslosenzahlen spürbar. Viele junge Erwachsene beenden ihre Schule oder Ausbildung und befinden sich oft in einer Übergangsphase. Mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres wird sich dieser Trend jedoch wieder ändern,“ erklärte Torsten Narr, der operative Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
„Die Arbeitslosigkeit ist im Juli saisonüblich angestiegen, da Einstellungen in den Firmen oft erst nach der Urlaubszeit erfolgen. Die Unternehmen in der Region stellen sich derzeit zahlreichen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Das Auslaufen von Ausbildungsverträgen wird in den gestiegenen Arbeitslosenzahlen der Jüngeren deutlich sichtbar. Im Fokus stehen nun verstärkt die Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsvertrag haben. Insgesamt stehen die Chancen sehr gut. Aus 328 offen Lehrstellen, die sich über nahezu alle Berufsbereiche erstrecken, können die 295 unversorgten Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle wählen, um in die Berufswelt zu starten“, so Simone Meißner, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Süd.
Einstellungen und Entlassungen Insgesamt meldeten sich 5.600 Menschen im Juli aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 1.500 mehr als im Vormonat und 500 mehr als im Juli 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (876), gefolgt von den wirtschaftlichen Dienstleistungen (716), vom Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (694), dem verarbeitenden Gewerbe (648) und der Arbeitnehmerüberlassung (jeweils 556). Rund 4.200 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren fast 500 mehr als im Vormonat und 400 mehr als vor einem Jahr.
Leichter Anstieg bei den neuen Stellenmeldungen zum Vormonat Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.400 neue Stellen, das waren 200 mehr als im Juni 2024 und 200 weniger als im Juli 2023. Rund 20 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 13 Prozent aus den freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 11 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 13 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt Stand Mai 2024 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 795.900 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum April 2024 sank die Anzahl um 1.500 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat waren es 4.200 weniger als im Mai 2024.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit Die Arbeitsagenturen registrierten im Juli 23 Anzeigen für 560 Beschäftigte. Im Juni waren es 46 Anzeigen für 500 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Baustellenvorbereitung/Ausbaugewerbe mit 7 Anzeigen für 65 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im April 2024 insgesamt 3.500 Beschäftigte in 133 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im März 0,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.
Unterbeschäftigung steigt In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Juli 2024 bei 113.100. Das waren 1.700 mehr als im Vormonat und 600 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 10,0 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote 0,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vormonats.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 127.000 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 700 weniger als im Vormonat und 1.900 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.000 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 400 Personen mehr als vor einem Jahr.
Ausbildungsmarkt Von Oktober 2023 bis Juli 2024 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern über 8.600 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Von ihnen hatten im Juli 2.200 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 11.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 800 weniger als vor einem Jahr. 4.300 Ausbildungsstellen waren im Juli noch unbesetzt.
Es ist mir ein Rätsel, wie beim derzeitigen angeblichen Fachkräftemangel eine derart hohe Arbeitslosigkeit herrschen kann.
Es gibt nicht „den“ Fachkräftemangel. Nur in einigen Berufen tatsächlich fehlen Leute. Und gern wird auch von Fachkräftemangel gesprochen, wenn billige Arbeitskräfte gemeint sind. Vorrangig in der Logistikbranche, sprich Lager von Onlineshops.
Viele können auch nicht eingestellt werden, weil Pseudodienstleister wie PH den Firmen zu viel Geld kosten.
Also so eine Art Kapitalismussymptom.
Wobei es da selten um „können“ geht…
Das nennt sich verfestigte strukturelle Arbeitslosigkeit durch Fehlanreize (Bürgergeld, Ampel etc.) und das Ergebnis einer fehlenden industriellen Entwicklung Halles (Wiegand und Co.) und dem allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung.
Da gibt es verschiedene Gründe! Mal einer als Beispiel, so gerade selbst erlebt. Im Zug, einpaar Sitze vor mir, drei Männer, vom Alter und körperlich durchaus arbeitsfähig. Aber vom gesamten Verhalten, vom Thema, Wortwahl und Gesprächsweise inkl. Lautstärke etc., sozusagen Typus Neandertaler ( wobei das noch geschmeichelt ist). IQ geschätzt etwa 60 bis 70, die Promille vom Sterni schon mitgerechnet.. Da kann die Personalnot gar nicht so groß sein um daß solche Typen jemand einstellen würde. Leider werden solche Typen von unserem Sozialsystem auch noch durchgeführter werden.
Vielleicht waren die Mittwoch Mittag im Zug genauso produktiv wie du.
Wenn ich das ganze Jahr arbeite, darf ich in meinem Urlaub auch Mittwochmittags im Zug sitzen. Zumal ich meine Fahrkarte selbst erwirtschaftet und bezahlt habe, was ja auch bei einigen nicht der Fall ist: Also sie können sich nochmal umdrehen und weiterschlafen.
Ach und drei Männer, vom Alter und körperlich durchaus arbeitsfähig. Aber vom gesamten Verhalten, vom Thema, Wortwahl und Gesprächsweise inkl. Lautstärke etc., sozusagen Typus Neandertaler – die dürfen keinen Urlaub haben und im Zug sitzen?
Interessant.
„Leider werden solche Typen von unserem Sozialsystem auch noch durchgeführter werden.“
Meinst du, solche Typen würden bei Komplettstreichung aller Sozialleistung einfach brav in einer Ecke verhungern? Sei froh, dass sie welche bekommen.
Unsere Arbeitslosen bekommen einfach zuviel Geld vom Steuerzahler. Arbeitslosengeld/ Bürgergeld auf 3 Monate beschränken und wer in dieser Zeit kein neuen Job gefunden hat der hat halt Pech gehabt. Es gibt genug Arbeit in Deutschland da muss niemand von Sozialleistungen leben.
Was ist mit denen , die gesundheitlich nicht arbeiten können?
Wenn es die Sachbearbeiterin glaubt, Glück gehabt.
Geld genug ist es ja trotzdem, oder musst du hungern?
Das ALG I ist aber eine Versicherungsleistung, die der Arbeitslose vorher vom Lohn abgedrückt hat. Und nun? Und was soll der Unfug mit 3 Monaten Bürgergeld? Bist du einfach nur neidisch? Entweder sind wir ein Sozialstaat oder wir sind keiner. Verbünde dich mit dem PH, da könnt ihr gemeinsam ätzen, ändern wird sich nichts. Maximal bei härteren Sanktionen gegen renitente Arbeitsverweigerer würde ich mitgehen.
Es sind in der Regel nicht die Fachkräfte, die arbeitslos sind.
Die lassen sich aber zu Fachkräften umschulen.
Gab’s doch Bürgergelderhöhung.
Gäbe es keine Arbeitslosen hätten die auf dem Jobcenter auch keine Arbeit und wären arbeitslos und so weiter….
Auch die finden andere Jobs
Ohne das Bürgergeld gäbe es diese hohe Arbeitslosenquote nicht. Das Bürgergeld hindert arbeitsfähige Personen daran, sich bezahlte Arbeit zu suchen. Hier sollte man am Beispiel Polens entsprechende Reformen einleiten.
Niemand wird daran gehindert, sich eine bezahlte Arbeit zu suchen.
Es ist leider ein Märchen unter anderem aus deiner neoliberalen Blase, dass das Bürgergeld zu einem Leben reicht und daher sich Arbeiten nicht lohnen würde. Das ist alles statistisch widerlegt und bleibt dummer Populismus. Die Politik hat das mittlerweile dann auch gemerkt, dass damit nicht mehr zu punkten ist, nur du hast das noch nicht gemerkt.
Das ist ein absolut richtiger Ansatz. Vielleicht sollte man zusätzlich die Verköstigung der Leistungsempfänger zentral organisieren, so dass die Motivation zu arbeiten, noch einmal ansteigt.
„Vielleicht sollte man…“
Nicht hohl schwatzen — kandidiere, lass dich wählen und mach was!
Ups. 🤭
Sag mal! Drehst du jetzt völlig frei?Kantinen für Arbeitslose oder wie? Leistungsempfänger so richtig stigmatisieren? Vielleicht noch ne Armbinde, ein Button oder einen Winkel? Du Idiot! So etwas hatten wir schon mal!!! Es reicht! Wenn du dir selbst eine Geschichte über dein Leben, deine imaginäre Familie oder deine Freizeit zusammen spinnst, so ist das okay. Nicht normal, aber Spinner können unterhaltsam sein. wenn du Leute diffamierst und willst, dass „Schichten“ unter sich bleiben, so ist das grenzwertig. Was du jetzt aber als „absolut richtigen Ansatz“ siehst, ist einfach nur unmenschlich, eher einem Nazi zuzuordnen. Schäm dich!
„Kantinen für Arbeitslose oder wie?“
für die regulären Arbeitslosen im 1. Jahr nicht, aber für die sonstigen Leistungsempfänger wären solche Sachleistungen nicht verkehrt.
Huch, zentrale Organisation. Freiheit und Liberalismus sind natürlich nur für privilegierte und wohlhabende Menschen.
Wenn ich zentral organisiert verköstigt werde, steigert das meine Arbeitsmotivation? Kommt da einer mit der Peitsche rum?