Agrarbericht für Sachsen-Anhalt: Rahmenbedingungen für landwirtschaftliche Betriebe bleiben schwierig, trotz zeitweiliger positiver Betriebsergebnisse
Die Bauern im Land stehen vor großen Herausforderungen. Obwohl die landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen-Anhalt im Wirtschaftsjahr 2021/2022 ihre Ergebnisse verbessern konnten, bleibt der Druck in der Branche hoch, insbesondere aufgrund steigender Kosten für Dünger, Futtermittel und Treibstoffe sowie zunehmender rechtlicher Anforderungen.
Aktuelle Zahlen belegen dies:
• Tierhaltende Betriebe sehen sich weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Insbesondere Milchviehbetriebe, deren Milchpreis erheblichen Schwankungen seit dem Auslaufen der Milchquote 2015 ausgesetzt ist, sahen sich gezwungen, ihren Betrieb aufzugeben. So gab es 2007 noch über 650 Milchviehbetriebe, 2023 weniger als 500.
• Die Zahl der im Land gehaltenen Schweine ist erstmals seit 10 Jahren unter 1 Million Tiere gefallen.
• Auch die Bestände von Schafen und Rindern gehen weiter zurück: Die Zahl der Schafe sinkt seit Jahren. Lag sie 2013 bei 74.000, betrug die Zahl der Schafe 2024 nach vorläufigen Ergebnissen 59.700. Die Anzahl der Rinder im Land betrug bis vor wenigen Jahren knapp 350.000. Seit Ende 2020 liegt die Anzahl stets unter 300.000 und nimmt kontinuierlich ab, zuletzt im November 2023 bei rund 270.000 Rindern.
Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2023/24: Für das laufende Wirtschaftsjahr 2023/24 werden die Unternehmen voraussichtlich weniger Einnahmen erwirtschaften, da die Preise für landwirtschaftliche Produkte gesunken sind. Damit werden die Ergebnisse der vergangenen Wirtschaftsjahre voraussichtlich nicht erreicht.
Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister Sven Schulze sieht die Entwicklung der Landwirtschaft differenziert: „Ich verstehe die Protestaktionen der Bauern. Dabei geht es um viel mehr als nur um Agrardiesel. Die Landwirte sind darauf angewiesen, adäquate Umsatzerlöse zu erzielen, um ihre Liquidität zu gewährleisten und die Schuldentilgung sicherzustellen. Ich erwarte vom Bund, dass er sich den Problemen der Landwirtschaft durch eigene Maßnahmen annimmt.
Als Landesregierung von Sachsen-Anhalt haben wir bereits erste Schritte unternommen. Die Auszahlung der Schafsprämie und das Angebot für Praktikumsgutscheine in den Grünen Berufen, mit denen wir ab diesem Jahr starten, sind erste Beispiele. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern haben wir dafür gesorgt, dass die Agrarzahlungen pünktlich im Dezember 2023 ausgezahlt werden konnten. Das gibt den Betrieben Planungssicherheit und zeigt, dass wir als Landesregierung verlässlich an der Seite unserer Landwirtinnen und Landwirte stehen. Es ist jetzt an der Zeit, dass wir alle zusammen aktiv werden. Daher appelliere ich auf Europa- und Bundesebene nachdrücklich dafür, dass in den kommenden zwei Jahren keine zusätzlichen Belastungen auf die Bauern zukommen.“
Herausforderungen und Faktoren für die Landwirtschaft:
Trotz der punktuell positiven Entwicklung der Betriebe sind verschiedene Faktoren zu beachten. Der Klimawandel zwingt landwirtschaftliche Unternehmen zu neuen Lösungen, insbesondere im Hinblick auf aktuelle Hochwasserereignisse:
• Internationaler Wettbewerb: Landwirte sehen sich unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen, auch innerhalb der EU, gegenüber und müssen verstärkt investieren. Jede weitere Kürzung ist daher schädlich.
• Wirtschaftlicher Hintergrund: Der Ukraine-Krieg hat die wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Steigende Löhne, Belastungen wie die CO2-Steuer und die fortbestehenden Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten die Landwirtschaft zusätzlich.
• Europapolitik: Neue EU-Vorhaben, insbesondere die geplante Verordnung zur Wiederherstellung der Natur, sorgen für Unsicherheit. Die Umsetzung der neuen EU-Vorgaben in Bezug auf die Gemeinsame Agrarpolitik erfolgte verzögert, was die Landwirte vor zusätzliche Herausforderungen stellt.
• Klimawandel: Der Klimawandel zwingt die Betriebe zu neuen Lösungen, die hohe Investitionen verlangen.
Das Hauptproblem der deutschen Landwirtschaft ist, dass es zu viele Kleinbauernhöfe gibt. Große Agrarbetriebe sind einfach wettbewerbsfähiger.
Christian Lindner hat ja wenigstens eingeräumt, dass er keine Ahnung von Landwirtschaft hat und schon nach dem Ausmisten einer Pferdebucht fix und fertig ist. Der Provinz-FDPler hingegen weiß alles ganz genau.
Faktenprinz,
nicht jeder kann alles wissen, das ist völlig normal. Allerdings ist Christian Lindner ein absoluter Spitzenpolitiker, von dem ich hoffe, dass er eines Tages deutscher Kanzler wird.
Und was die Landwirtschaft angeht, so ist es nun einmal so, dass große Agrarunternehmen Synergieeffekte nutzen können, kleine Bauernhöfe eben nicht.
„…von dem ich hoffe, dass er eines Tages deutscher Kanzler wird.“ 🤣🤣🤣
In welcher Realität soll das geschehen?
„Obwohl die landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen-Anhalt im Wirtschaftsjahr 2021/2022 ihre Ergebnisse verbessern konnten“
❗❗❗
Ordentlich Gewinn gemacht,
wollen aber noch viel mehr.
„werden die Unternehmen voraussichtlich weniger Einnahmen erwirtschaften, da die Preise für landwirtschaftliche Produkte gesunken sind“
Wer macht die Preise.
„…Wer macht die Preise…“
Normalerweise regelt das der Markt. Der ist allerdings weitestgehend außer Kraft gesetzt, weil es ein Oligopol der Abnehmer (Supermarktriesen, Milchwirtschaft, Fleischindustrie) und Lieferanten (Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel) gibt.
„Normalerweise regelt das der Markt.“
Könnt schwören, das macht jeder Anbieter selbst. Aber du bist der Faktenprinz.
„Milchwirtschaft“
Waren das nicht die, die immer jammern, dass sie keine höheren Preise verlangen können, weil dann die Leute nicht mehr so viel kaufen? Oligopol der Endkunden? ODer vielleicht doch andere Fakten. 🤔
Bist du so naiv oder tust du nur so. Natürlich kann der Bauer heute sagen, der Liter Milch kostet jetzt 1ct mehr. Dann fährt der Tankwagen wieder weg und der Bauer kann die Milch wegschütten.
Und offensichtlich kannst du nicht unterscheiden zwischen dem Preis der Milch, den der Bauer bekommt und dem Preis der Milch/des Milchprodukts, dass der Endkunde zu sehen bekommt.
Und war da nicht grad erst was mit einer großen Milch-Marke, deren Besitzer mit der AfD symphatisiert, die doch angeblich die Bauern unterstützt.
Der Tankwagenfahrer bezahlt die Milch nicht erst. Das sind Lieferverträge, die zum Zeitpunkt der Abholung bereits geschlossen sind. Bitte nicht so naiv!
Ich kaufe eine Kuh und die „produziert“ Milch. Die kostet Geld im Unterhalt usw. Diese Kosten setze ich an, schlage eine Marge auf und verkaufe dann die Milch entsprechend. Reicht der Verkaufspreis nicht mehr für einen Gewinn oder mache ich damit sogar Verlust, dann muss ich die Kuh wieder verkaufen oder den Preis für meine Milch erhöhen.
Natürlich könnte ich auch den Staat anbetteln, weil ich ja nichts dafür kann, dass meine Kuh nicht einfach bessere Milch gibt als die – Achtung – 3.7 Millionen anderen Milchkühe (Stand Nov 2023) in Deutschland, von denen im Schnitt JEDE 8.5 Tonnen Rohmilch pro Jahr auf den Markt spült…
Und Theo mag ein kleiner Nazi sein, sein Vati hat ja wohl auch schon an die NPD gespendet. An der Frage, ob jeder Kleinstbauer nun staatlich subventioniert werden muss, weil er nicht kostendeckend arbeiten kann, ändert die politische Gesinnung eines luxemburger Unternehmers, der in der Schweiz wohnt auch nichts.
@ Fktnprnz,😇 und schon wird wieder Framing betrieben! Die derzeitige Regierung verschwendet Steuermittel in die gesamte Welt, erfindet immer neue Steuern, etabliert weitere „Kontrollorgane „ , vernichtet den Mittelstand! Wie groß war das Gejammer als Bauern, Milch in die Kanäle abliessen? Weniger Bürokratie war bei Amtsantritt dieser Ampel das Schlagwort! Was kam raus! Sie lügen, betrügen und verarschen weite Teile der Bevölkerung! Die Schraube hat kein Gewinde mehr!
„Wie groß war das Gejammer als Bauern, Milch in die Kanäle abliessen?“
Da haben eigentlich nur Bauern gejammert. Überproduktion am Bedarf vorbei mit staatlicher Unterstützung gab es auch in der DDR. Was ist aus der doch gleich geworden.
Wenn der oberste Bauernpräsident gleichzeitg im Vorstand von Südzucker ist, ist doch klar, dass die Bauern keine vernünftigen Einnahmen für ihre Ernten bekommen können. Wie viele Bauernverteter sitzen denn bei den Milchabnehmern in Vorständen oder Aufsichtsräten? Und warum blockiert man nicht diese Preisdiktatoren, sondern den Normalbürger und die Politik?
Die Preise machen nicht die landwirte oder bauern wie oft müssen wir das eigentlich noch sagen die Gewinne die wir hatten sind nur so hoch wegen dem Krieg in der Ukraine aber die großen Gewinner sind da auch nur die Mühlen da die in der ernte ja schon den größten Teil von uns gekauft haben und wir nur noch unser lager Bestand zu einem guten Preis verkaufen konnten
Wird der Winter kalt und weiß, wird der Sommer trocken heiß.
Die Lage der Bauern ist schwierig – wessen Lage ist zur Zeit nicht schwierig ? Das wäre doch eher die gutsituierte Ausnahme. Die Viehhaltung geht zurück: Gute Idee, wir müssen nicht mehr Fleisch essen damit es Bauern die Zeitzeichen ignorieren weiterhin gut geht. Unwirtschaftliche Landwirtschaft von kleinen Höfen ist eben unwirtschaftlich – wohl auch weil keine Veränderungen in Anbaustrategie und Produktauswahl erfolgt sind – Komisch: Bio-Bauern meckern weniger bis garnicht.
Meine Lage ist nicht schwierig. Mir geht es besser als je zuvor im Leben. Allerdings habe ich mich auch nie darauf verlassen, dass ich immer Stütze bekomme, wenn meine wirtschaftlichen Entscheidungen schief gehen.
Ist deine Lage schwierig und wenn ja, weißt du, warum sie schwierig ist?