Sachsen-Anhalt fördert 21 Projekte für ein selbstbestimmtes und lebenswertes Quartier im Alter – darunter 3 in Halle

Sachsen-Anhalt setzt weiter innovative Impulse für die altersgerechte Umgestaltung von Wohnquartieren. Dazu fördert das Land in diesem Jahr 21 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 360.100 Euro. Auch 3 Projekte aus Halle (Saale) sind darunter. Digitech – die Techniksprechstunde für Senioren:innen (Evangelische Stadtmission Halle), Klangwelten aus Holz: Die musikalische Sitzecke (Evangeliumsgemeinde Halle – Christliche Freikirche e.V.), Der Zukunftspodcast: Neue Chancen für das Stadtbad-Quartier in Halle (Saale) (Förderverein Zukunft Stadtbad Halle e.V.)
„Die meisten Menschen haben den Wunsch, im eigenen Zuhause älter zu werden. Um ihn erfüllen zu können, sind Seniorinnen und Senioren auf eine gute Versorgung, Unterstützung und auf eine altersgerechte Wohnumgebung angewiesen“, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne heute bei einem Fachtag der Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung (BEQISA) in Blankenburg. Mit Bezug zum heutigen Tag der pflegenden Angehörigen betonte die Ministerin: „Gemeinsames Ziel ist es, ein selbstbestimmtes Leben im Quartier bis ins hohe Alter zu ermöglichen, der zunehmenden Pflegebedürftigkeit präventiv entgegenzuwirken und Angehörige zu entlasten. Mit der Förderung sollen vor allem Quartiere in unseren ländlichen Räumen, in denen rund 80 Prozent der Bevölkerung Sachsen-Anhalts lebt, mit neuen Konzepten fit für die Zukunft gemacht werden.“
Der diesjährige BEQISA-Förderaufruf zum Ideenwettbewerb „Miteinander – für ein lebenswertes Quartier“ mit einer Einzelförderung von maximal 20.000 Euro fand erneut großen Zuspruch. Insgesamt gingen landesweit 51 Anträge von Vereinen, Wirtschaftsunternehmen, Kommunen, Freiberuflern, Sozialverbänden/Stiftungen sowie kirchlichen Einrichtungen ein, von denen 21 gefördert werden. Diese gliedern sich in Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnens und der Wohnumgebung, der Versorgung, der sozialen Infrastruktur, der Technik bzw. Digitalisierung im Alter und des Zusammenlebens aller Generationen.
Das Spektrum reicht von der Errichtung eines Gemeinschaftszentrums in Lochau (Saalekreis) über einen digitalen Märchenpfad in Parchen (Jerichower Land), die aufsuchenden Besuche der „Weißenfelser Engel“ (Burgenlandkreis), Mitfahrbänke in der Gemeinde Muldestausee (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) bis hin zur Etablierung einer Dorfsozialarbeit in Tilleda (Burgenlandkreis) und den Bau eines Nachbarschaftsparks in Stendal (Landkreis Stendal). „Angesichts des demografischen Wandels mit zunehmenden Fachkräftemangel ist innovative Quartiersentwicklung keine Kür sondern vielmehr eine Pflicht. Dabei braucht sich Sachsen-Anhalt keineswegs zu verstecken. Seit 2021 haben wir landesweit bereits 92 Projekte gefördert, die vom großen Engagement aller Beteiligten zeugen“, sagt Grimm-Benne.
BEQISA-Projektleiterin Yvonne Jahn: „Wir sind Impulsgeber, Prozessbegleiter und Lotse in einem und stehen im engen Kontakt mit den Akteuren vor Ort.“
Die Förderprojekte werden jährlich vom Institut für Gerontologische Forschung Berlin (IGF) evaluiert. Ministerin Grimm-Benne: „Den Verantwortlichen vor Ort fehlt es keineswegs an Ideen, aber oftmals an Wissen und Werkzeugen, wie innovative Projekte umgesetzt werden können. Hier hilft BEQISA durch einfache Antragsverfahren sowie persönliche Begleitung bei der Erstellung von Angeboten.“
Hintergrund:
BEQISA, die Beratungsstelle für kommunale Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt, ist ein Projekt der Gesellschaft für Prävention im Alter (PiA) und nahm 2019 ihre Arbeit auf. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung setzt die Förderung im Rahmen des im Koalitionsvertrages verankerten „Landesaktionsplanes Pflege“ bis 2028 mit mehr als drei Millionen Euro fort. Die Förderhöhe der Quartierprojekte beträgt seit 2021 rund 1,17 Millionen Euro.
- Digitech – die Techniksprechstunde für Senioren:innen Evangelische Stadtmission Halle
Unsere Maßnahme betrifft den Förderschwerpunkt „Technik und Digitalisierung im Quartier“. Wir stärken mit der „Technikstunde für Seniorinnen einerseits die digitale Teilhabe von Seniorinnen und Senioren, tragen zum Kompetenzerwerb bei und andererseits ermöglichen wir den Austausch zwischen verschiedenen Generationen. Unsere Zielgruppe umfasst sowohl ältere Menschen, die Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien benötigen, als auch jüngere Generationen, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten weitergeben möchten. Durch die Förderung der Interaktion zwischen diesen Gruppen schaffen wir ein Gemeinschaftsgefühl und stärken den sozialen Zusammenhalt zwischen den Generationen. Unser Ziel ist es, Menschen der Generation 60+ grundlegendes Wissen für den souveränen und sicheren Umgang mit dem Internet, Tablet und Smartphone zu vermitteln. Wir helfen Ihnen dabei, sich sicher und selbstbewusst in der digitalen Welt zu bewegen und die Vorteile der modernen Technologie für sich zu nutzen. - Klangwelten aus Holz: Die musikalische Sitzecke – Evangeliumsgemeinde Halle – Christliche Freikirche e.V.
In einer Mitmachaktion unter handwerklicher Anleitung bauen wir eine „musikalische Sitzecke“ im Grünen. Zum Klangspiel wird eine Naturholzsitzgruppe gebaut, die von Holzbildhauer Clemens Reichstein unter Berücksichtigung der Denkmalschutzauflage individuell ins Gelände eingepasst wird. Unter dem Blätterdach von Bäumen entsteht in einer wettergeschützten Nische unseres Außengeländes ein Orgel-Klangspiel aus Holz, kombiniert mit einer Sitzgruppe. Besucher können das Klangspiel aktiv bespielen oder sich auf der Sitzinsel erholend durch die Holzklänge inspirieren lassen. Das Klangspiel hat nicht nur Spielwert sondern auch einen musiktherapeutischen Wert, da es sanfte, beruhigende Töne erzeugt, die Entspannung fördert, Stress reduziert, die sensorische Wahrnehmung stimuliert und für Achtsamkeit sensibilisiert. Die natürlichen Klänge helfen, innere Ruhe zu finden und ein Gefühl der Erdung und Verbundenheit mit der Natur zu fördern. - Der Zukunftspodcast: Neue Chancen für das Stadtbad-Quartier in Halle (Saale) – Förderverein Zukunft Stadtbad Halle e.V
Das historische Stadtbad Halle soll als Leuchtturm des innerstädtischen Quartiers durch einen partizipativen Podcast seine Rolle als Gesundheitsstätte, Begegnungsort und Denkmal stärken und die Attraktivität des Quartiers für Hallenser und Touristen erhöhen. Das denkmalgeschützte Stadtbad ist als nationales Kulturdenkmal anerkannt. Einst ein sozialer Ort für Gesundheit, Hygiene und Sport, ist es jetzt auf seine Schwimmhallen reduziert. Ein regelmäßiger Podcast beleuchtet Themen rund um das Quartier, fördert Vernetzung und entwickelt gemeinsam mit den Bürgern attraktive Maßnahmen zur Stärkung des Stadtbades und des Quartiers. Der Podcast wird auf Websites, Sozialen Medien und im Radio verbreitet.
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