Anschwimmen in der Saale: Als erster Oberbürgermeister geht OB Vogt mit baden – er erinnert an die Schaumkronen zu DDR-Zeiten

Die Sonne strahlte vom Himmel, das Thermometer zeigte angenehme Frühsommertemperaturen – perfekte Bedingungen für eine hallesche Tradition: das Anschwimmen in der Saale. Rund 30 mutige Schwimmerinnen und Schwimmer wagten sich am Samstagnachmittag vor den Augen Hunderter Zuschauer in das kühle Nass. “Gut Nass, Hurra!” hallte es über die Ziegelwiese, als der Startschuss fiel und die Teilnehmenden ins 18 Grad frische Wasser stiegen.
Premiere: Oberbürgermeister geht mit gutem Beispiel voran
Besonderes Aufsehen erregte ein Teilnehmer in rot-weißem Badeanzug: Halles neuer Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt. Für den gebürtigen Hallenser war die Teilnahme mehr als eine symbolische Geste – sie war Ausdruck seiner Verbundenheit mit der Stadt und ihrer Flusslandschaft. “Das sind die Farben meines Lieblingsclubs”, erklärte Vogt, bekennender Fan des Halleschen FC (HFC), mit Blick auf seine Badehose.
Bereits im Dezember hatte er beim Nikolausschwimmen in der Saale mitgemacht – damals noch als Stadtrat. Und wie er Organisator Klaus-Dieter Gerlang verriet, war er schon vor vier Jahren dabei: “Damals aber noch Undercover.” Zu diesem Zeitpunkt war Vogt politisch noch völlig unbekannt – heute ist er das Stadtoberhaupt und schreibt Geschichte: Zum ersten Mal nahm ein Oberbürgermeister offiziell am Anschwimmen teil.
“Die Saale ist unser Badezimmer”
Vogt nutzte die Gelegenheit auch, um auf die Besonderheit der Saale in Halle hinzuweisen. “Das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, was wir hier haben”, sagte er und betonte den Wert des Saalestrandes an der Ziegelwiese: “Einen Strand mitten in der Stadt – das hat nicht jede Kommune.” Auch die Fließgeschwindigkeit der Saale sei ideal fürs Schwimmen. “Wir haben hier den geografischen Luxus, die Saale als Badezimmer zu haben. In Magdeburg oder Basel ist das wegen der Strömung nicht so einfach möglich.”
Als Hallenser mit DDR-Vergangenheit erinnerte sich Vogt zudem an die schlechten Zeiten: “Ich kenne noch die Schaumkronen auf der Saale.” Umso erfreulicher sei es, dass sich die Wasserqualität in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert habe.
Wassertreten im “Storchengang”
Bevor es für die Teilnehmenden ins Wasser ging, stand noch eine sportliche Einstimmung auf dem Programm. Klaus-Dieter Gerlang, seit Jahren der organisatorische Kopf des Saaleschwimmens, lud zum Wassertreten ein. Im sogenannten “Storchengang” marschierten die Schwimmerinnen und Schwimmer am Ufer entlang – eine traditionelle Kneipp-Anwendung zur Förderung der Durchblutung. Auch eine kleine Aufwärmung war dabei, denn trotz Sonne blieb die Wassertemperatur frisch.
Kreative Kostüme und ein ganz besonderer Preis
Wie jedes Jahr wurde auch diesmal das schönste Kostüm gekürt. Besonders hervorgestochen ist eine Teilnehmerin, die als OP-Schwester erschien – eine Anspielung auf die alltägliche Heldenrolle im Gesundheitswesen. Auch Grünen-Stadträtin Melanie Ranft, die bereits seit Jahren beim Frühjahrsschwimmen dabei ist, hatte sich ins Zeug gelegt.
Doch die Jury entschied sich diesmal anders: Der Preis, eine Flasche Sekt mit Saalewasser gebraut, ging an Dr. Alexander Vogt – nicht wegen der Badehose, sondern für seine Teilnahme als erster Oberbürgermeister überhaupt. “Allein das verdient Anerkennung”, sagte Gerlang, der sich sichtlich über den prominenten Schwimmer freute.
Wasserqualität: Meist gut – aber mit Ausnahmen
Trotz der ausgelassenen Stimmung blieb ein Thema nicht unerwähnt: die Wasserqualität der Saale. Seit Jahren ist sie ein wiederkehrender Diskussionspunkt, insbesondere nach Starkregen. “Dann vermischen sich in unserem Mischwassersystem Regen- und Abwasser. In verdünnter Form gelangt das dann in die Saale”, erklärte Gerlang. Sein Rat: “Man sollte also 24 Stunden nach einem solchen Ereignis nicht in die Saale gehen.”
Zum Glück war es in den Tagen zuvor trocken. Die Wasserqualität sei derzeit “gut”, so das Ergebnis der regelmäßigen Untersuchungen des Forschungsschiffs MS Make Science. Alle zwei Wochen wird die Saale auf Belastung durch coliforme Bakterien geprüft. Aktuell gibt es keine gesundheitsbedenklichen Werte – dem Badevergnügen stand also nichts im Weg.
Ausblick: Großes Saaleschwimmen am 12. Juli 2025
Wer Lust bekommen hat, selbst einmal mitzumachen, sollte sich den 12. Juli 2025 im Kalender markieren. Dann findet das 19. große Saaleschwimmen statt – ein echtes Highlight im halleschen Veranstaltungskalender. Aber dann geht es auch nicht nur über 100 Meter, sondern 1,5 Kilometer. Anmeldungen sind bereits online möglich unter:👉 https://my.raceresult.com/309034/registration?regname=Einzel-Anmeldung




























Aber an dieser Stelle kommt genug Scheiße angeschwommen, das kann er nicht wissen, woher auch. Das Baden wird an der Stelle per Schild nicht empfohlen. Lesen kann er wohl auch nicht oder wurde das Schild kurzfristig abgebaut?
Bin auch Generation Rentner aber das was da abgezogen und angezogen wird ist ja mal voll peinlich und lächerlich
peinlich bist eigentlich nur du
So sind die Damen und Herren vor über 100 Jahren baden gegangen. Hahaha.
Genau für solche Termine ist Herr Dr. Vogt so gern Oberbürgermeister geworden.
Du hast nur Arztzermine.
Wirklich immer nur meckern gegen Herr Vogt. Aus Prinzip? Oder warum?
Na was für ne Leistung. 🙄 Der war eh schon oft mit dabei und der einzige Unterschied ist jetzt, dass er Oberbürgermeister ist.