Anstieg innerhalb eines Jahres um 384 Personen: Arbeitslosenquote in Halle klettert auf 9,3%
Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im Mai 2024 weiter gesunken. Es waren 82.600 Arbeitslose gemeldet, über 1.400 weniger als im Vormonat (-1,7 Prozent), aber auch 1.700 mehr als ein Jahr zuvor. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren fast 5.300 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 800 mehr als im Mai 2023. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 80.900 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 7,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Mai 2023 lag sie bei 7,4 Prozent.
In Halle (Saale) waren 11.427 Personen arbeitslos gemeldet, 6 mehr als einen Monat zuvor und 384 mehr als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 9,3% und ist damit nach Mansfeld-Südharz (9,8%) die zweithöchste in Sachsen-Anhalt.
Langzeitarbeitslosigkeit annähernd unverändert Im Berichtsmonat waren rund 32.200 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 200 weniger als im April und allerdings fast 2.100 mehr als im Mai 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 38,9 Prozent, im April 2024 waren es 38,5 Prozent.
„Angesichts der weiterhin gedämpften wirtschaftlichen Stimmung ist es dennoch erfreulich, dass fast 5.000 Menschen in Sachsen-Anhalt allein im Mai eine neue Beschäftigung gefunden haben und somit ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Dies verdeutlicht, dass Unternehmen trotz vielfältiger Herausforderungen weiterhin Fachkräfte einstellen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich zweigeteilt, wie an den Arbeitslosenquoten ersichtlich wird: Während die allgemeine Quote im Mai bei 7,5 Prozent lag, liegt der Anteil für Fachkräfte deutlich darunter. Im Schnitt lag die Arbeitslosenquote bei Fachkräften bei 5 Prozent und die der ungelernten Arbeitskräfte bei 35 Prozent. Der hohe Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften spiegelt den Wandel und die Modernisierung in der Wirtschaft wider, was zu höheren Anforderungen an die Mitarbeiter führt. Unternehmen stehen vor verschiedenen Herausforderungen wie Digitalisierung, Automatisierung, Energiewende sowie dem demografischen Wandel und dem damit verbundenen Fachkräftemangel. Diese Faktoren bremsen die Dynamik und passen zur allgemeinen konjunkturellen Entwicklung“, erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt Thüringen.
„Auch im Mai ist die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen. Dies werten wir als ein positives Signal, auch wenn die Arbeitslosigkeit weiterhin höher ist als im Vorjahr. Besonders gut Qualifizierte können von dieser Belebung und dem anhaltenden Arbeitskräftebedarf der Unternehmen profitieren. Für die Einstellung von Bewerberinnen und Bewerbern, die auf den ersten Blick noch nicht alle Voraussetzungen der Arbeitsstelle erfüllen, können die Arbeitsagentur und die Jobcenter individuelle Unterstützungsleistungen anbieten. Wir stellen sowohl den Firmen, als auch Beschäftigten und Arbeitslosen eine Vielzahl an Förderungen für die berufliche Weiterbildung zur Verfügung. Der Arbeitgeber-Service sowie die Arbeitsvermittlerinnen und Vermittler beraten zu den Chancen in unserer Region“, so Simone Meißner, Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Süd.
Einstellungen und Entlassungen Insgesamt meldeten sich 4.800 Menschen im Mai aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren fast 1.200 weniger als im Vormonat und 100 mehr als im Mai 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus den wirtschaftlichen Dienstleistungen (690), gefolgt von dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (596), der Arbeitnehmerüberlassung (514), dem verarbeitenden Gewerbe (510) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (432). Fast 5.000 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren fast 1.900 weniger als im Vormonat und fast 50 mehr als vor einem Jahr.
Anzahl der Stellenmeldungen unverändert Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat fast 3.300 neue Stellen, das entsprach dem Vormonat und dem Mai 2023. Rund 15,4 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 21,1 Prozent aus den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 12,6 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 10,3 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung unverändert Stand März 2024 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 795.300 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Februar 2024 sank die Anzahl um 300 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat hingegen waren es fast 4.000 weniger als im März 2024.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit Die Arbeitsagenturen registrierten im Mai 48 Anzeigen für 751 Beschäftigte. Im April waren es 65 Anzeigen 633 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Baustellenvorbereitung/Ausbaugewerbe mit 7 Anzeigen für 30 Beschäftigte und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 11 Anzeigen für 111 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Februar 2024 insgesamt 3.507 Beschäftigte in 135 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im Februar 0,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.
Unterbeschäftigung sinkt In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Mai 2024 bei über 112.100. Das waren 1.500 weniger als im Vormonat und 1.500 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 9,9 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote 0,3 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 127.500 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren fast 700 weniger als im Vormonat und 2.100 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.500 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, fast 300 Personen mehr als vor einem Jahr.
Ausbildungsmarkt Von Oktober 2023 bis Mai 2024 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern über 7.600 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Von ihnen hatten im Mai noch 3.600 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren fast 10.500 Ausbildungsstellen gemeldet, über 700 weniger als vor einem Jahr. 5.800 waren von diesen noch unbesetzt.
Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 15.05.2024.
Stand da nicht in den Zeitungen in den letzten 10 Jahren immer was vom krassen Fachkräftemangel?
Aber was sollen denn die ganzen Ingenieure und Doktoren als Maurer auf dem Bau oder Verkäufer bei MäcGeiz? 😆
Anscheinend nicht für Dönerbuden, Barbiere, Nagelstudios oder Ramschläden….
Weniger Produktion heißt mehr Klimaschutz.
Warum werden die Menschen in einer Bildungsmaßnahme nicht separat aufgeführt? Auch wenn sie als Unterbeschäftigung zählen, vermischt das doch die Statistik. Umschulung und Weiterbildung ist doch keine Beschädigung.
Weil man das Volk für dumm verkaufen will.
Bislang hat’s immer gut geklappt. 👍