ANTIFA gegen ANTIFA: Proteste pro-israelischer und pro-palästinensischer Gruppen wegen Filmvorführung im ZAZIE-Kino

Dienstagabend in der Kleinen Ulrichstraße in Halle (Saale): Israelische Flaggen wehten, ein Banner mit der Aufschrift “ANTIFA heißt Solidarität mit Israel” war zu sehen, gegenüber wehte eine ANTIFA-Fahne, ein Mann trug ein T-Shirt mit der Aufschrift ANTIFA. Und dazwischen: die Polizei.

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Anlass war ein Filmabend im Programmkino ZAZIE. In Zusammenarbeit mit den Students for Palestine und dem Arabischen Haus wurde der Film “Ground Zero” gezeigt. Der sei Propaganda der Terrororganisation HAMAS, hieß es von den Gegnern der ANTIFA-Gruppierung “Not tears for krauts”.

“Wir begrüßen die Antisemiten da drüben”, rief ein Redner den wartenden Kinogängern zu. Die reagierten mit “Hoch die internationale Solidarität”-Rufen. Er folgten noch einige Rufe wie “Free Gaza von Hamas”. Auch wurde die Frage aufgeworfen, wie es denn um Frauenrechte und Rechte Homosexueller in Gaza stehe. Von der Gegenseite hieß es wiederum, Israel betreibe staatlichen Terrorismus.

Das Zazie sei schon länger dafür bekannt, “es mit der palästinensischen Sache, sprich: der Ablehnung jüdischer Präsenz im Nahen Osten, zu halten, lässt nun mit einer Veranstaltung endgültig die Hosen runter. Sie wird gemeinsam mit dem Arabischen Haus e.V. organisiert; die notorischen Juden‑, pardon: Israelkritiker von den Students for Palestine werben längst dafür”, hieß es.

ZAZIE-Chefin Jeannette Schlottig berichtete zu Beginn der Filmvorführung von ihren Bedenken, ob denn überhaupt jemand kommt nach dem ganzen Trubel der letzten Tage. “Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was wir für E-Mails und Anrufe bekommen haben”, berichtete sie. Die Demonstration vor der Tür und die dort geäußerten Vorwürfe finde sie schlimm. 

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Am morgigen Mittwochabend wird es eine weitere Filmvorführung geben. Da etliche Besucher nicht mit hinein konnten, weil alle Plätze ausverkauft waren, rechnet die ZAZIE-Chefin auch morgen mit einem vollen Haus.

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38 Antworten

  1. 10010110 sagt:

    Judäische Volksfront gegen Volksfront von Judäa.

  2. 😁 sagt:

    Trump hat die Antifa verboten.
    Soros wird sich verdrücken müssen. Ohne seine Milliarden für die NGOs.!

    • Ronald sagt:

      Das klingt ungefähr so abgedreht und extrem wie die Parolen der verschiedenen Spinner dort vor dem Kino.

    • zizek sagt:

      „Trump hat die Antifa verboten.“

      Quark. Der hat sich die Hand angemalt, mehr nicht.

      „Soros wird sich verdrücken müssen.“

      Na, bist ein kleines bisschen Antisemit?

      „Ohne seine Milliarden für die NGOs.!“

      Davon siehst du auch bloß keinen Cent. Wobei. Vermutlich hast du davon schon was bekommen, wenn auch vielleicht ohne es zu wissen.

      Oh, oh! Wenn das „die anderen“ erfahren! 😜

    • Der Dude sagt:

      Vielleicht weißt Du es nicht besser, aber die ANTIFA als Organisation gibt es schlichtweg nicht. Da eint Dich Dein Nichtwissen mit der Ketchup-Fratze aus den USA. Und was es nicht gibt, kann man auch nicht verbieten oder als Terrororganisation einstufen. So einfach ist das.

  3. Symphatisant sagt:

    Ich finde beide Seiten haben recht

  4. Einwohner sagt:

    Egal welche ANTIFA-Gruppierung: Die gehören sofort in Gewahrsam genommen und solange wie gesetzlich möglich dort belassen. Man kann abwarten, bis die Scheiben am Zazie-Programm-Kino eingeworfen werden.

  5. Hobbysoziologe sagt:

    Erstaunlich, die sachlich fundierte Auseinandersetzung der No tears for krauts Schreihälse mit dem Film. Ihre unspezifischen, überall beliebig grölbaren Parolen bezeugen, dass sie gar nicht wissen, wovon sie grölen, den Film gar nicht kennen.

    Allerdings war ihre Beschäftigung mit der faschistischen Vergangenheit oberflächlich genug, um den Kulturkampf der Nazis in der Weimarer Zeit gegen unerwünschte Kultur kopieren zu wollen.

  6. Lara sagt:

    Die Veranstaltung fand nicht wie im Text steht in Kooperation mit einer politischen Gruppierung wie den Students for Palestine statt. Dies ist nur eine Behauptung der Gegendemonstranten. Die students for Palestine haben auf ihrer Seite Werbung für den Film gemacht, die AG Antifa/AG No tears for Krauts/Bündnis gegen Antisemitismus hat dagegen demonstriert.
    So haben verfeindete linksextreme Gruppen das Kino und den Film palästinensischer Filmemacher für ihren Politzirkus und ihr Schwarz-Weiß-Denken instrumentalisiert.

    • es ist wie es ist sagt:

      Also die Darstellung durch dubisthalle.de ist – wie so oft – einfach falsch. Wenn man mal 3 Minuten recherchiert kann man schnell folgendes herausfinden:
      In dem Aufruf zur Demo vor der Zazie steht auch nicht, dass der Film in Zusammenarbeit mit den Students for Palestine gezeigt werden würde. Da steht „Sie wird gemeinsam mit dem Arabischen Haus e.V. organisiert; die notorischen Juden‑, pardon: Israelkritiker von den Students for Palestine werben längst dafür.“ (http://nokrauts.org/2025/09/pallywood-im-zazie-programmkino-zeigt-hamas-propaganda/ )
      Richtig ist aber natürlich, dass Students for Palestine dafür geworben hat und sicherlich waren dann auch Anhänger dieser Gruppe vor Ort.
      Was der Verein „Arabisches Haus e.V.“ angeht, ist etwas unklar was gemeint es. Es gibt zwar genau solch einen genannten Verein, der in anderen Städten aktiv ist, aber soweit ich finden konnte, nicht in Halle. Aber in Halle gibt es „Das Arabische Haus/ El-Bait El-Arabi e.V.“ – ggf. ist der gemeint. Der hat auch einen Sitz in Halle und man findet dazu auch was im Vereinsregister. Allerdings mehr Informationen gibt es dazu auch nicht. Auch finde ich nirgends einen Hinweis, das dieser Verein mit dem Kino Zazie zusammen irgendetwas organisiert hat.

      • Gadi sagt:

        Es ist ja wirklich Wahnsinn bei der Anti-Truppe. So eine Aneinanderreihung von polemischen Parolen und reale Geschehnisse, Handelnde und Co. vollkommen ignorierenden oberflächlichen Meinungsaussagen zu einem Konflikt, der weit weg so vielen Menschen so viel Leid verursacht auf allen Seiten! Keine Differenzierung zwischen israelischer Regierung, dem Militär und istaelischer Zivilbevölkerung. Keine Differenzierung zwischen Hamas und Palästinensischer Autonomiebehörde, die Jahrzehnte mit Istael kooperiert hat, und palästinensischen Zivilisten. Keine Differenzierung zwischen Verteidigungsrecht eines Staates und dem völkerrechtlichen Verbpt, Kriegsverbrechen zu begehen. Kein Eingehen auf Kriegsverbrechen der Hamas und des israelischen Militärs, obwohl beide dokumentierr sind. Blindes Unterstützen einer Regierung rechtsextremer Parteien, die vor der Kamera wiederholt die Tötung und Vertreibung palästinensischer Zivilisten geforderr haben und etwa für die Folter von internierten Zivilisten verantwortlich sind. Parolen, die wirken, als ginge es um ein Fussballderby zwischen Real und Barcelona. Und soweiter. Das ist schwer zu ertragen.

  7. TD sagt:

    Gute Bestätigung, warum ich sie seit mehr als 30 Jahren nicht leiden kann.

  8. : sagt:

    Ich finde es wichtig, dass unterschiedliche Sichtweisen gezeigt werden, denn so funktioniert Demokratie. Eine andere Perspektive auf Netanjahu zu beleuchten, ist immer bereichernd. Diese reflexhaften Reaktionen finde ich einfach zum Kotzen. Es gibt definierte Kriterien, die einen Genozid beschreiben, aber in Gaza naja.

  9. Simone Wegelin sagt:

    Der Wahnsinn im Elfenbeinturm in Dauerschleife! Und das schon seit 35 Jahren! Damals, also 1990, schrieb Jürgen Elsässer sein Pamphlet „Warum die Linke antideutsch sein muß.“; faktisch das Gründungsdokument der Antideutschen heutzutage. Vor 1990 spielten „antideutsche Irritationen“ im linken Mikrokosmos Westdeutschlands und Westberlins kaum eine Rolle. Wohin es J. Elsässer „über einen längeren Umweg“ getrieben hat, dürfte wohl auch bei heutigen Antideutschen bekannt sein: in den blaubraunen Sumpf des deutschen Neofaschismus. Dazu passt mittlerweile eine unbedingte Solidarität mit Bibi und der israelischen Rechten, also mit gedungenen Massenmördern und Landräubern.
    Auf der anderen Seite vermisse ich bis heute eine unmissverständliche Absage an alle islamistischen Neofaschisten, Hamas und Hisbollah inklusive. Eine Absage an sich gottesfürchtig gebende Politkriminelle mit dem Ziel der Errichtung von islamistischen Diktaturen im Nahen Osten.
    Wenn ihr Euch schon hinter Nationalflaggen versammeln müsst, versucht es doch mal mit beiden: Den Flaggen von Palästina und Israel.

    • Hobbysoziologe sagt:

      Elsässer ist mittlerweile da gelandet wo er hingehört. Von den Antideutschen war der Weg nach rechts außen hin nicht gar so weit.

      • Hobbypolitologe sagt:

        Erläutere bitte mal, wie kurz der Weg von „Deutschland muss sterben“ zu „Deutschland wieder groß machen“ ist.

        • Hobbysoziologe sagt:

          Abgesehen davon dass der erstere Slogan von den historisch den Anitideutschen vorausgehenden sogenannten „antinationalen Linken“ kommt, orientieren sich beide Slogans an unreflektierten Staatsvorstellungen und nationalistischen Kategerien. Insofern reproduzieren beide rechtes Denken und sind Ausdruck einer rechten kulturellen Hegemonie. Schon Adorno wusste, dass jede Kritik sich nur innerhalb des kritisierten Gegenstand bewegen kann, das Kritisierte allein durch die Auseinandersetzung mit ihm legitimiert und gestärkt wird.

          (Was eben die Krux der inflationären Kritik am Antisemitismus vor allen durch die Antideutschen ist, die so durch ihre Kritik antisemitische Positionen implizit legitimiert, deren Erscheinungen, Gedankengebäude und Ausdrucksformen am Leben erhält und dadurch stärkt)

          Genuin linkes Denken orientiert sich dagegen an sozialen Kategorien und nimmt auch die Funktionsweise der Gesellschaft in den Blick. Nation und Staat bedarf es dafür nicht.

    • Oh, ooooh! sagt:

      „Bibi und der israelischen Rechten, also mit gedungenen Massenmördern und Landräubern.“

      Na, wenn das noch der „Staatsräson“ entspricht, fress ich ’nen Beesen ohne Sosse!

  10. Zappelphilipp sagt:

    Israel Kritik ist kein Antisemitismus.

  11. Bürger sagt:

    Und beide Seiten erhalten unser Steuergeld. Ich habe 551 Fragen. Man sieht jetzt, was unter einer linken Regierung droht.

    • Klops sagt:

      Du glaubst Dinge zu wissen und hast trotzdem Fragen. Die CDU ist jetzt schon eine Weile an der Regierung – schon mitbekommen? Da könnte sie ihre Fragen selbst beantworten, wenn sie mit den Antworten der vorigen Regierung unzufrieden gewesen sein sollte. Weder No Tears for Krauts noch die Students for Palestine werden staatlich unterstützt.

    • jetzt wirds wild sagt:

      Stell hier mal 3 davon.

  12. Michel sagt:

    Es ist mir völlig unklar, wie man denn bitte auf einer der beiden Seiten stehen kann und ernsthaft behauptet, dies sei die „richtige“ Seite. MMn gibt es da nichts zu diskutieren, schaut man sich die Taten beider an gibt es kein „richtig(er)“. Total hinfällig wie da jemand was argumentiert, beide Seiten begehen Terror und Mord, die einen starten einen feigen Angriff auf Zivil, die anderen lassen mit KI Familien zerbomben – wie kann man da bitte auf einer Seite sein???

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