Zazie-Programmkino zeigt palästinensischen Film „From ground Zero“ – Gruppierung wirft Kino „Hamas-Propaganda“ vor

Die Filmabende am 23. und 24. September jeweils 19 Uhr im halleschen Programmkino Zazie stehen unter einem außergewöhnlichen Spannungsbogen. Gezeigt wird From Ground Zero, ein palästinensischer Dokumentarfilm über das Leben – oder vielmehr: das Überleben – im Gazastreifen nach dem 7. Oktober 2023. Es ist ein Film, der ursprünglich in Cannes hätte Premiere feiern sollen, dort aber wegen „politischer Bedenken“ nicht ins offizielle Festivalprogramm aufgenommen wurde.
Die Absage durch das Festival hat dem Film ironischerweise größere Aufmerksamkeit verschafft. Denn From Ground Zero ist mehr als nur ein weiterer Film über den Nahostkonflikt – er ist Manifest, Archiv, Anklage. 22 palästinensische Filmschaffende zeichnen in kurzen Segmenten ein kaleidoskopisches Bild vom Gaza-Streifen nach jenem Tag, den die Weltöffentlichkeit als Beginn einer neuen Eskalation markiert – den 7. Oktober 2023.
Doch der Film widerspricht dieser Lesart. Er beginnt mit der These, dass es keine „Stunde Null“ gibt. Geschichte beginnt nicht mit einer Explosion, einem Massaker, einem Angriff – sie hat immer schon vorher begonnen. From Ground Zero ist somit auch ein Streit über Erinnerung, historische Verantwortung und politische Narrative.
„Die Stunde Null ist eine Illusion“
Die Erzählung des Films beginnt nicht mit den Trümmern, sondern mit der Frage, wer wann zu erzählen beginnt. Der Begriff „Ground Zero“ selbst – ursprünglich für das Epizentrum einer nuklearen Explosion verwendet, später vor allem mit dem Einsturz des World Trade Centers am 11. September 2001 assoziiert – wird hier neu belegt: Gaza als metaphorischer Ground Zero der politischen Gegenwart, Gaza als Sinnbild für einen scheinbar endlosen Belagerungszustand.
Die Filmemacher*innen, darunter etablierte Namen wie Regisseur Rashid Masharawi (Haifa, Ticket to Jerusalem), sprechen aus einer Perspektive, die im westlichen Diskurs selten Raum bekommt. Sie dokumentieren die Folgen israelischer Militärschläge, das Leben unter Blockade, die Zerstörung von Infrastruktur und Familien, aber auch kleine Akte des Alltags, der Kunst, des Durchhaltens.
Masharawi selbst sagt über das Projekt: „Wir wollten keine Opfer zeigen, sondern Zeug*innen. Menschen, die leben – nicht trotz, sondern inmitten der Katastrophe.“Die Bilder sind roh, ungeschönt, subjektiv. Genau das wird ihnen von Kritiker*innen als Problem vorgeworfen.
Kritik von links außen: Die Antifa-Gruppe „Not Tears for Krauts“ schlägt Alarm
In Halle bleibt der Filmabend nicht unkommentiert. Die antideutsche Antifa-Gruppe „Not Tears for Krauts“ veröffentlicht im Vorfeld eine scharfe Stellungnahme gegen die Vorführung. „Kein Frieden mit Antisemiten“, ist von ihnen zu hören, „Solidarität mit Israel“. Ihre zentrale These: Der Film sei antisemitisch, der Vorführort – das Kino Zazie – betreibe eine „Verbrämung von Judenhass durch Kunst“ und mache sich gemein mit islamistischem Gedankengut. Für sie ist der Films Hamas-Propaganda.
In ihrer Kritik listen sie eine ganze Reihe von Anklagepunkten: Verharmlosung des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023, Gleichsetzung von israelischen Militäroperationen mit NS-Kriegsverbrechen, Instrumentalisierung des Begriffs „Ground Zero“ zur Täter-Opfer-Umkehr, Verwendung emotional aufgeladener Begriffe wie „Völkermord“ und „Konzentrationslager“.
Besonders kritisch sieht die Gruppe auch die Zusammenarbeit mit dem Arabischen Haus e.V. und den „Students for Palestine“, welche die Veranstaltung mitbewerben. Deren Darstellung des Films – so heißt es in der Stellungnahme – blende vollständig aus, dass die Hamas als autoritäre Herrschaftsstruktur auch innerhalb Gazas systematisch Andersdenkende unterdrücke und den Konflikt bewusst eskaliere.
Die Verwendung des Begriffs „Konzentrationslager“ zur Beschreibung der Flüchtlingslager in Gaza sei nicht nur historisch falsch, sondern „eine perfide Relativierung der Shoah“. Zudem werde durch das Beharren auf einer „vorgängigen Geschichte“ der Angriff auf Israel indirekt legitimiert – so der Vorwurf.
Kunst oder Propaganda?
Die Debatte rührt an tieferliegende Fragen: Was darf politische Kunst? Wo verläuft die Grenze zwischen berechtigter Kritik an einer Regierung und pauschalisierendem Hass auf ein ganzes Volk? Ist jede israelkritische Haltung automatisch antisemitisch – oder wird dieser Vorwurf selbst zur Waffe gegen jede Form von Solidarität mit palästinensischen Zivilist*innen?
Dass Masharawis bisherige Filme – darunter Curfew, Shelter und Haifa – ähnliche Fragen aufwarfen, wird von seinen Kritikerinnen als Beleg für ein ideologisches Gesamtwerk gelesen. Befürworterinnen hingegen sprechen von einem Künstler, der seine Lebensrealität sichtbar macht – in einer Welt, in der Sichtbarkeit oft ungleich verteilt ist.
Eine geteilte Öffentlichkeit
Die Diskussion rund um From Ground Zero zeigt auch, wie tief gespalten die deutsche Öffentlichkeit im Umgang mit Israel, Palästina und dem Nahostkonflikt ist. Während die einen sich um den Schutz jüdischen Lebens und das Gedenken an die Shoah sorgen – und darin jede Relativierung, jede sprachliche Grenzüberschreitung als Gefahr sehen –, pochen andere auf das Recht, auch palästinensische Stimmen zu hören, ohne sie sofort in die Nähe von Islamismus oder Antisemitismus zu rücken.
Über kurz oder lang werden alle Juden Deutschland verlassen und vielleicht in den USA eine neue Heimat finden. Die deutsche Bundesregierung stellt durch den Massenimport von Judenhassern dafür die Weichen. Die Tränen des Kanzlers bei seinen Sonntagsreden und die Installation von Antisemitismus-Beauftragten sind Potemkinsche Dörfer. Nicht auf wohlfeile Reden kommt es an, sondern auf Taten. Beide stehen in diametralem Gegensatz.
„Massenimport von Judenhassern“. Ich empfehle mal was anderes außer der Bild zu lesen. Israelkritik ist wichtig und richtig und hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Die „linke“ Gruppe klingt für mich eher wie typisch rechte Leute auf der Plattform X oder Trump oder die AfD. Vielleicht haben die ihre Gesinnung verfehlt.
Wieso wird hier einer solchen bedeutungslosen Nischenorganisation so viel Raum gegeben? Einfach ignorieren, dann erledigt sich das von ganz alleine.
Glaub nicht. Da hat das Zazie ganz schnell zerstörte Fenster usw
Juden in Deutschland sind eher friedlich. Hätte die Kinobetreiberin die andere Seite in Szene gesetzt, hätte sie möglicherweise dieses von Ihnen benannte Problem.
Falsch interpretiert. Auch linke Gruppierungen zerstören anderer Leute Eigentum. Siehe, nun „bunter“ Kleidungsladen am Hallmarkt
Ja, ganz ausgeschlossen wäre es nicht, dass die antideutsche Antifa dahintersteckt. Aber dann nicht etwa wegen der Klamotten, die dort feilgeboten werden, sondern weil Thor Steinar einem arabischen Unternehmen gehört.
Alles glauben, nichts anzweifeln.
Mach, wie du meinst.
„…und sie tolerierten sogar ihren eigenen Austausch…“
Die Spinner, die den Film kritisieren, sind keine Juden. Das hat nichts mit jüdischen Menshen zu tun, sondern pro-israelischen Positionen.
Wer sind denn die Menschen hinter „der Gruppierung“? Ein Impressum gibts da jedenfalls nicht.
Das sind die gleichen Arschlöcher die beim Burgfest rumgelaufen sind und Leute mit Palästinenser Tuch fotografiert haben. Darunter tut sich besonders der kleine Metzger hervor…ein Untertan erster Güte.
Ich glaube die sind Menschen.
Diese Gruppierung hat ein Problem mit der Realität.
ja.
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