1200 Teilnehmer bei Demo der Bewegung Halle gegen Corona-Maßnahmen und Impfpflicht – Anwohner äußern Unmut über Demo

Am Montagabend gab es in Halle (Saale) wieder eine Demonstration der Bewegung Halle gegen die Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht. Diesmal führt die Route unter anderem durch den Robert-Franz-Ring, den Mühlweg und die Geiststraße. Dabei haben des öfteren Anwohner aus den Fenstern Unmut über die Intention der Demo geäußert. Das war auch dem Organisatoren der Demo nicht entgangen, die durch die “bürgerlichen” Stadtviertel öfter ziehen wollen, um das Thema “in die köpfe zu bekommen.”

Laut Polizei haben sich 1200 Menschen beteiligt. Am Steintorplatz wurde eine Versammlung mit Infoständen vom Bündnis Halle gegen Rechts mit etwa 100 Teilnehmenden durchgeführt. Eine Kundgebung für den Frieden wurde mit 10 Personen in der Leipziger Straße durchgeführt. Auf dem Marktplatz fand eine Versammlung von Rechtsextremist Sven Liebich mit 34 Teilnehmenden statt. Im Zusammenhang mit dem Aufzug wurde ein Böllerwurf nahe des Botanischen Gartens gemeldet.

Rednerin Helena Romanus berichtete über den Einwohnerantrag. Man habe mehr  Unterschriften gesammelt als nötig für den Fall, dass welche rausgestrichen werden. Mindestens 2.500 müssen zusammenkommen. Kritik übte sie an der Stadt, durch die die Unterschriften nicht früher geprüft worden seien. Zudem habe die Stadt erklärt, man solle die Listen per Post zuschicken oder beim Pförtner abgeben. Morgen Vormittag werde man die Unterschriften übergeben. „Wir versuchen, ob wir ein höheres Wesen bekommen“, kündigte Romanus an.

Unterschriften auf Papier zu sammeln sei mühsam und nicht mehr zeitgemäß, sagte sie. Man habe vier Montage bei miserablem Wetter gesammelt. Zudem sei es auf Papier schwer zu verifizieren, ob die Adresse oder das Geburtsdatum stimmen. Wäre dies besser möglich. Allerdings habe man auch viele Unterschriften herausstreichen müssen, so Romanus.  Unter anderem wegen Unvollständigkeit, einer unleserlichen Handschrift oder einem Wohnort außerhalb von Halle. Aneinandergereiht würde eine Länge von 17 Straßenbahn errichtet, etwa 600 Meter. Eine weitere Straßenbahnlänge würden die Unterschriften aus dem Saalekrei erreichen. Romanus appellierte, es politisch zu ändern, dass auch Einwohner aus dem Umland für den Einwohnerantrag unterschreiben können.

Die Stadt habe erklärt, die Unterschriftenlisten seien angeblich nicht formgerecht, meinte Romanus, die das anders sieht. Und sollte der Stadtrat den Einwohnerantrag ablehnen zeige dies, dass dieser “Null Interesse an den Einwohnern und der Gesundheitsversorgung der Hallenser hat.” Romanus wie zudem darauf hin, dass jeder Unterzeichner Widerspruch bei einer Ablehnung einlegen könne. Die Bewegung werde dazu noch informieren.

Im Jobcenter habe man sich erkundigt, wie hoch der Anteil der Jobsuchenden aus dem Gesundheitssektor sei. Laut Romanus 17 Prozent, eine Steigerung um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr. “Die meisten ducken sich weg und sagen nicht Pieps”, meinte Romanus. Ihre Liebling-Therapiepraxis müssen schließen, weil nur 2 von 7 Mitarbeitern geimpft seien.

Eine Frau schimpfte über “transhumanistische Wahnvorstellungen” jener, die an einer Corona-Pandemie und Impfung festhalten. Die Demo selbst sei keine “Agitprop-Veranstaltung der Grünen Jugend”. Stattdessen würden hier Menschen für ihre Freiheit demonstrieren. Und Versammlungsleiter Christian Perz sagte bezüglich einer MZ-Artikels, bei der Demo gebe es keine rechten Parolen und er habe derartiges nie unterbinden müssen.