Beim HFC wird wieder trainiert
Alle Spieler, Trainer und Betreuer sind frei von Corona, das haben Tests ergeben. Nun geht es für die Mannschaft des Halleschen FC auf wieder auf den Rasen. Am Sonntag wird der Club ins Kleingruppentraining einsteigen. Darauf haben sich der Vorstand und der Verwaltungsrat in Abstimmung mit der sportlichen Leitung beschlossen.
Das Kleingruppentraining findet unter hygienischen und medizinischen Auflagen statt. So werden maximal Gruppen von je fünf Spielern gemeinsam unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,50 Meter auf dem Platz stehen. Die jeweiligen Kleingruppen werden bereits umgezogen am Stadion erscheinen und nach der Einheit erst zu Hause duschen. Das Training findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Oberbürgermeister Bernd Wiegand hatte zuvor die Erlaubnis für Trainingseinheiten erteilt. Im Eilverfahren hat die Stadt am Samstag die Genehmigung erteilt.
Die Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufnahme eines Kleingruppentrainings aus der 5. Eindämmungsverordnung werden laut HFC mit dem Trainingsprogramm umgesetzt. Ein Einstieg ins Mannschaftstraining sei jedoch derzeit aufgrund der Verfügungslage nicht absehbar, weil die in Sachsen-Anhalt bis mindestens zum 27. Mai untersagt ist. Jedoch habe der DFB am Freitag einen Rahmenterminplan vorgelegt, der eine Aufnahme des Spielbetriebes am 26. Mai zur Fortsetzung der Saison unterstellt. Eine Genehmigung der Politik hierfür liege aktuell nicht vor. Dies lasse befürchten, dass die bisherige Verabredung, mindestens drei Wochen reguläres Mannschaftstraining für alle Vereine zu gleichen Bedingungen zu gewährleisten, nicht mehr gelte, so der HFC.
Zahlreiche Vereine der 3. Liga würden schon seit mehreren Wochen in Kleingruppen trainieren. Dadurch entstehen nach Ansicht des HFC schon jetzt Wettbewerbsverzerrungen und eine deutliche Benachteiligung der Clubs, für die dies bisher behördlich nicht erlaubt war.
„Wir mussten eine Abwägung vornehmen. Auf der einen Seite besteht in Sachsen-Anhalt aufgrund der Verordnungslage bis zum 27. Mai keine Möglichkeit eines Mannschaftstrainings oder eines Wettkampfbetriebes, so dass die Perspektive zur Fortsetzung der Saison nach wie vor fehlt. Andererseits hat der DFB sehr deutlich gemacht, dass er die Saison unter allen Umständen zeitnah fortführen will und eine politische Freigabe bzw. eine Aufhebung der Beschränkungen für die 3. Liga erwartet. Von daher sehen wir uns als HFC gezwungen, ins Kleingruppentraining einzusteigen, um den Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Clubs wegen frühzeitigerer Trainingsmöglichkeiten nicht noch größer werden zu lassen“, sagt HFC-Präsident Jens Rauschenbach.
Ungeachtet der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes in Kleingruppen hat der HFC weiterhin erhebliche gesundheitliche, gesellschaftliche, rechtliche und finanzielle Bedenken im Hinblick auf eine Fortsetzung der 3. Liga mit Geisterspielen – notfalls sogar über den 30. Juni hinaus. Die Auflagen des Hygiene-Konzeptes von DFB und DFL seien anders als in den beiden Bundesligen für Vereine in der 3. Liga kaum umsetzbar und ziehen erhebliche Kosten und Investitionen nach sich. Oberbürgermeister Bernd Wiegand hatte bereits von Kosten in Höhe von 800.000 Euro gesprochen.
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