Beschluss im Finanzausschuss: städtische Wohnungsunternehmen sollen weniger an die Stadtkasse abführen – Bürgermeister kündigt daraufhin Kürzungsliste an
Die beiden städtischen Wohnungsunternehmen HWG und GWG müssen jährlich 10 Millionen Euro an die Stadtkasse abführen. Geld, das den Gesellschaften beispielsweise für Sanierungsmaßnahmen in den eigenen Beständen fehlt. Die Aufsichtsräte und Geschäftsführerinnen hatten bereits Alarm geschlagen. Unterstützung erhalten sie auch vom Finanzausschuss. Dieser hat am Dienstag mehrheitlich beschlossen, die Summe abzusenken. Eine konkrete Zahl wurde nicht festgelegt. Die Linken wollten ursprünglich die Zahlungen gänzlich streichen. Allerdings wurde mehrheitlich eine diesbezüglichen Änderung der CDU zugestimmt, die “0” rauszunehmen.
“Wir tragen als Fraktion die Streichung auf 0 nicht mit”, sagte Melanie Ranft (Grüne). Die städtischen Gesellschaften sollten ihren Beitrag leisten, über die Höhe lasse sich aber diskutieren. Allerdings sollte die Debatte darüber in den Haushaltsberatungen stattfinden und damit erst im Herbst. Für diesen Wunsch gab es aber keine Mehrheit. Lediglich Martin Sehrndt (AfD) konnte sich ebenfalls für dieses Ansinnen begeistern. “Auf 0 herunterfahren, das geht überhaupt nicht”, sagte er und war auch für eine Debatte innerhalb der Haushaltsberatungen. Den Antragstellern warf er vor, mit dem Thema Wahlkampf machen zu wollen.
“Stadtentwicklungstechnisch wäre es besser, wenn das Geld in den Gesellschaften bleibt”, sagte Bodo Meerheim (Linke). Das würde die Unternehmen in die Lage versetzen, private Problemimmobilien zu erwerben und instand zu setzen. Andere Player am Markt müssen keine Zahlungen an die Stadt leisten, dadurch seien die städtischen Wohnungsgesellschaften benachteiligt.
Für eine Reduzierung der Zahlungen bereits im kommenden Jahr plädierte auch Andreas Scholtyssek (CDU). Immer wieder seien die Geschäftsführerinnen beider Unternehmen auf die Stadtratsfraktionen zugegangen, weil sie in der Verwaltung kein Gehör gefunden hätten. Stattdessen seien sie beim Bürgermeister als Bittstellerinnen abgeblitzt. Es müsse jetzt und nicht erst in den Haushaltsverhandlungen debattiert werden, weil andernfalls ein Jahr verschenkt werde. Man wolle eine Reduzierung, aber nicht auf 0, so Scholtyssek. Denn die Gesellschaften seien durchaus leistungsfähig.
Auch Sven Thomas (Hauptsache Halle) war zwar für eine Reduzierung, aber nicht für eine komplette Streichung. Er finde es wichtig, ein Konzept zu erstellen. An diesem solle auch der Sachverstand der Beteiligungsmanagementanstalt (BMA) beteiligt werden. Er gab auch zu bedenken, dass die Situation beider Gesellschaften unterschiedlich ist, “deshalb muss es nicht für beide zwingend die gleiche Lösung geben.” Die GWG verfügt insbesondere über einen Plattenbaubestand in Halle-Neustadt mit einer hohen Quote von Transferleistungsempfängern. Die HWG hat einen bunt gewürfelten Bestand und ist das größte Wohnungsunternehmen in der Stadt Halle (Saale).
Und auch wenn die komplette Streichung der 10-Millionen-Euro-Auszahlung vom Tisch ist, so will eine Mehrheit des Ausschusses (Das letzte Wort hat der Stadtrat) eine Reduzierung der Auszahlungen. Und das hat dann enorme Auswirkungen auf die Stadtkasse. Eine Millionensumme wird dann fehlen. Bürgermeister Egbert Geier sagte, wenn der Stadtrat eine Reduzierung der Auszahlungen beschließe, solle dieser auch Farbe bekennen und sagen, in welchen Bereichen nun gekürzt werden muss. “Aber das darf ich wieder machen und eine Streichliste vorlegen.” Das werde er auch machen, so Geier. Dann müsse der Stadtrat in der heißen Phase des Kommunalwahlkampfs erklären, wo überall Mittel gestrichen werden oder möglicherweise auch Eintrittspreise und Abgaben wie die Grundsteuer erhöht werden. Der Stadtrat mache ein Fass auf, dessen Auswirkungen noch nicht absehbar sind. “Ich weiß nämlich nicht, wo das Geld herkommen soll.”
„“Stadtentwicklungstechnisch wäre es besser, wenn das Geld in den Gesellschaften bleibt”, sagte Bodo Meerheim (Linke).“
Dass dieser Mann so etwas befürwortet, verwundert mich nicht, denn er wohnt ja selbst sehr preiswert in einem Haus einer solchen Gesellschaft.
„Die GWG verfügt insbesondere über einen Plattenbaubestand in Halle-Neustadt mit einer hohen Quote von Transferleistungsempfängern.“
Das ist aber eine ziemlich faule Ausrede, denn niemand zwingt die GWG, an Transferleistungsempfänger zu vermieten. Wenn diese Art der Mieter nicht genug Geld einbringt, sollte die GWG erst einmal anfangen, an zahlungskräftige Kundschaft zu vermieten.
„Das ist aber eine ziemlich faule Ausrede, denn niemand zwingt die GWG, an Transferleistungsempfänger zu vermieten. Wenn diese Art der Mieter nicht genug Geld einbringt, sollte die GWG erst einmal anfangen, an zahlungskräftige Kundschaft zu vermieten.“
Selten so gelacht …
„Das ist aber eine ziemlich faule Ausrede, denn niemand zwingt die GWG, an Transferleistungsempfänger zu vermieten. Wenn diese Art der Mieter nicht genug Geld einbringt, sollte die GWG erst einmal anfangen, an zahlungskräftige Kundschaft zu vermieten.“
Denkst Du wirklich, dass die Mieten den Mietern angeglichen werden?
In einem Plattenbau an zahlungskräftige Kunden vermieten…genau mein Humor. Nice troll.
@ Paulus, sonst den Moralapostel raushängen lassen und jetzt diese Aussage. Du bist ein waschechter, egoistischer Kapitalist. Was hägst du dich in das reale Leben rein.
Wohnungs- und Hauseigentümer zahlen bereits genug Grundsteuer an die Stadt. Außerdem müssen die Immobilienbewirtschafter auch einen Teil der Mieteinnahmen an die Eigentümer abführen.
..FDPler eben so gut Bescheid, wie Ricarda Lang zur Höhe von durchschnittlichen Renten in D.
Umlageposten, Müll was Sie schreiben.
Dann fallen eben solche unsinnigen Baumaßnahmen, wie Haltestelle Neustadt-Center, Saale Promenade an der Schubertstraße, Hotel Neubau usw. einfach weg.
Abführen wie bisher / kein Verkauf / weiter sanieren bzw. modernisieren (vorzugsweise in Energieeffizienz 100) / keine Mieterhöhungen / Beiträge im sozialen Bereich (z. B. Brunnenpatenschaften, Stadtteilfeste organisieren und bezahlen, etc.)
Das ist unglaublich wie hier Verwaltung und Stadtrat denken und kommunizieren. Keine Anzeichen von Sparwillen und Reduzieren auf das Wesentliche. Die Einwohner von Halle werden auf unerträgliche Art und Weise von den Politikern ausgepresst um die linksgrünwoken Hirngespinste, Wasserköpfe und Kostgänger zu finanzieren und durchzufüttern. Schulls damit, sofort!! Schluss mit den Wuchermieten bei HWG und GWG um jährlich 10 Mio. an die Stadt zu überweisen. Schluss mit den Wucherpreisen bei der Stadtwirtschaft für die Müllentsorgung, Wasser und Fernwärme und Schluss mit den Wucherpreisen für den Strom der EVH! Schluss mit der Grundsteuererhöhung! Alle Ausgaben gehören rigoros gekürzt bzw. auf null gesetzt. Das Geld gehört in die Taschen der Arbeiter und nicht in die Stadtkasse.
…Schluss mit Kapitalismus! Immer bereit!
Schulls damit, sofort!!
Alter, haben die schon härtere Drogen bei dir freigegeben ?
Was verdienen Stadträte denn pro Monat? Richtig fett?
Und deinen Müll solltest du zukünftig verbrennen.
Strom und Fernwärme, mit die Billigsten in Deutschland !
Tja, das Volkseigentum verzockt 😁
Welches und an wen denn?
„Wir tragen als Fraktion die Streichung auf 0 nicht mit”, sagte Melanie Ranft (Grüne). Die städtischen Gesellschaften sollten ihren Beitrag leisten, über die Höhe lasse sich aber diskutieren.“
Warum soll ich mit meiner Mietzahlung den Stadtrat und dessen Kasse finanzieren. Die turnusmäßigen Mieterhöhungen erfolgen obwohl an den Wohnungen nichts verändert wird. Jedenfalls nicht in meinem Viertel. Seit 2010 nichts dran gemacht oder verändert, die Miete steigt trotzdem!
Danke Frau Ranft, die Aussage ist total sozial. Sie machen die Diskussion auf: Erhöhung der Mieten für die Stadtkasse.
Aber nur für die städtischen Unternehmen.
Diese Stadträte sind wieder von unendlicher Weisheit. Die beiden Wohnungsgesellschaften verdienen gut Geld, das sie natürlich gern im eigenen Wasserkopf verquetschen würden und ein paar schicke Fahrzeuge für ihren Fuhrpark beschaffen und ähnlichen Unsinn…
Wenn die Stadt schon Unternehmer spielt und zwei Wohnungsgellschaften betreiben möchte, dann muss dort auch eine Gewinnabführung existieren, sonst macht das alles keinen Sinn.
Und bitte: wenn wir eines in Halle zur Genüge haben, dann sind es Wohnungen. Da müssen HWG und GWG nicht auch noch exzessiv bauen und dann heulen, dass ihr Geld nicht reicht.
Die Frage wurde ja auch schon erörtert: warum, in Gottes Namen braucht die Stadt zwei Wohnungsgellschaften? Mit zwei Geschäftsführerinnen und entsprechend Lakaien dazu? Da könnte man sparen, dann klappt es auch mal mit nicht nur 10, sondern auch mal 12 Mio Gewinnabführung für die Bürger der Stadt.
Aber die beiden Geschäftsführerinnen haben sich offenbar erfolgreich auf rumheulen verlegt, weswegen sie unbedingt beide gebraucht werden und natüüürlich das Geld nicht für Gewinnabführung reicht.
Kleiner Tip an die naiven Stadträte: nicht alles glauben. Einfach die 10 Mio pro Jahr nehmen und nächstes Jahr dann 11, und….oh Wunder….es wird auf einmal doch gehen.
Das Thema Zusammenlegung gab es schon einmal.
Teure Angelegenheit bei der Grunderwerbsteuer und anderen Kosten.
Faktisch Neugründung eines Unternehmens, welches die neuen Grundstücke erwirbt und das kostet richtig Kohle.